Migration und Urbanisierung in Spanien (1900-1930)

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Migration

Dieser Zeitraum war vor allem durch Migrationen innerhalb Spaniens gekennzeichnet. Es kam zu einer echten Umverteilung der Bevölkerung. Die Menschen zogen vom Land in die großen Städte, vor allem nach Madrid und Barcelona, aber auch nach Sevilla und Bilbao. Die Binnenmigration war in Katalonien besonders intensiv. Im Jahr 1930 wurde einer von fünf Einwohnern Kataloniens außerhalb der Region geboren.

Es gab auch eine Auswanderung, die bereits im späten 19. Jahrhundert begonnen hatte. Das Ziel war damals jedoch nicht Europa, sondern vor allem Lateinamerika: Venezuela, Argentinien und Brasilien. Viele Galicier gingen nach Argentinien, während die Kanaren vor allem nach Venezuela auswanderten. Diese transozeanischen Migrationen nach Amerika wurden nach dem Ersten Weltkrieg gestoppt.

Urbanisierung

Die spanischen Städte wuchsen in dieser Zeit stark an. Ende 1930 erreichte Barcelona eine Million Einwohner. Vor allem die Landeshauptstädte sowie die Bergbau- und Industriestädte wuchsen stark.

  • In Biskaya wuchsen Barakaldo und Sestao aufgrund der Industrie stark an.
  • In Asturien wuchsen Mieres und Langreo aufgrund des Bergbaus.
  • In der Provinz Barcelona profitierten Terrassa, Sabadell und Tarragona vom industriellen Aufschwung.

Barcelona erlebte ein enormes Wachstum, unter anderem durch die Stadterweiterung Eixample. Barcelona gliederte umliegende Gemeinden ein. Das Wachstum war stark und schnell. Es gab große Bauprojekte, wie die Eröffnung der Via Laietana im Jahr 1907. In dieser Zeit begann auch der Bau der U-Bahn und der Eisenbahn ins Vallès. 1929 wurde die Weltausstellung gefeiert. All dies führte dazu, dass viele Menschen in die Stadt kamen, um in diesen Projekten zu arbeiten. Diese großen Migrationsbewegungen kamen vor allem aus Aragón, Valencia, Murcia und Almería.

Die Agrarkrise und Konflikte auf dem Land

Die Landwirtschaft erlebte eine Krise, die sich in zwei Bereichen manifestierte:

  • Getreidekrise: Der Import von billigem Weizen aus den USA, Kanada und Russland nach Westeuropa führte zum Ruin der europäischen und spanischen Landwirte. Es gab Proteste von Bauern, die das ganze erste Drittel des Jahrhunderts andauerten und wirtschaftlichen Protektionismus forderten.
  • Reblauskrise: Die Reblaus, ein Schädling, der die Wurzeln der Reben befällt, breitete sich von Nordfrankreich nach Süden aus und zerstörte die Weinberge. Während die französischen Weinberge starben, nutzten die spanischen Landwirte die Gelegenheit, um Wein zu exportieren.

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