Migration: Ursachen, Formen und Auswirkungen
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Migration: Definitionen und Konzepte
- Migration: Die Bewegung von Menschen von einem Territorium in ein anderes.
- Auswanderung (Emigration): Das Verlassen einer Region oder eines Landes durch Menschen.
- Einwanderung (Immigration): Das Ankommen von Menschen in einem Land.
Die weiße amerikanische Bevölkerung ist das Ergebnis einer langen Wanderungsgeschichte.
Ursachen der Migration
- Wirtschaftliche Gründe: Die Suche nach Arbeit und besseren Lebensbedingungen.
- Religiöse Gründe: Die Flucht vor Diskriminierung religiösen Ursprungs.
- Politische Gründe: Das Entkommen aus konkreten politischen Situationen oder Konflikten.
- Kulturelle Gründe: Zum Beispiel, um zu studieren oder sich weiterzubilden.
- Freizeit/Tourismus: Für touristische Zwecke oder zur Erholung.
Arten der Migration
Migrationen können basierend auf Ort der Verdrängung, Dauer und Form unterschieden werden:
Nach Ort der Verdrängung
- Binnenmigration: Innerhalb desselben Territoriums oder Landes.
- Außenmigration: Von einem Gebiet zu einem anderen, über Grenzen hinweg.
Nach Dauer
- Temporäre Migration: Dauert nur eine gewisse Zeit an.
- Saisonale Migration: Hat eine bestimmte Dauer und findet in einem bestimmten Zeitraum des Jahres statt.
- Dauerhafte Migration: Beinhaltet eine definitive Installation des Migranten im Gastland, oft ohne Absicht zur Rückkehr.
Nach Form der Entscheidung
- Freiwillige Migration: Eine freie und bewusste Entscheidung des Individuums.
- Kontrollierte Migration: Erfolgt innerhalb eines rechtlichen Rahmens.
- Illegale/Heimliche Migration: Erfolgt ohne die erforderliche Genehmigung.
- Zwangsmigration: Erfolgt als Reaktion auf Herausforderungen oder Umstände, die gegen den eigenen Willen sind (z.B. Flucht).
Spezifische Migrationsformen
Landflucht
Die Landflucht, also die Bewegung vom Land in die Stadt, trat insbesondere während der Industrialisierung zwischen dem neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert auf. Die Stadt entwickelte sich zum zentralen Motor der Wirtschaft, und Bauern mit wenigen Mitteln verließen ihr Land im Gegenzug für ein Gehalt in der Stadt. Eine häufige Konsequenz war die Entstehung von Elendsvierteln, gebaut aus Holz, Blech und anderen einfachen Materialien.
Pendelmigration
In den Städten der Industrieländer findet die Pendelmigration oft in Richtung der Peripherie statt. Dies liegt daran, dass das Stadtzentrum primär ein Ort für Freizeit und Handel ist, während Wohnraum dort knapp und sehr teuer ist. Die Ballungsräume der Städte entwickelten sich so zu sogenannten "Schlafstädten", aus denen die Bewohner täglich zur Arbeit ins Zentrum pendeln.
Internationale Migration
Da die überwiegende Mehrheit der Industriestaaten in der nördlichen Hemisphäre liegt, spricht man oft von einer Migration von Süd nach Nord. Innerhalb Europas gibt es zudem eine Bewegung von Ost nach West, von den ehemals kommunistischen Ländern zu den Ländern mit einem höheren Lebensstandard.
Herkunfts- und Zielländer
Der größte Motor der internationalen Migration ist heute die erhebliche wirtschaftliche Kluft zwischen reichen und armen Ländern. In den Herkunftsländern drängen der Überschuss an Arbeitskräften, der Mangel an Möglichkeiten und niedrige Löhne junge Menschen zur Auswanderung. Menschen wandern aus ihren Herkunftsländern in Gastländer aus, wo Arbeitsplätze, höhere Löhne und bessere Aussichten für Immigranten bestehen.