Migrationsbewegungen in Spanien: Historische Entwicklung und Aktuelle Trends

Eingeordnet in Geographie

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 5,06 KB

Migrationsbewegungen: Definition, Ursachen & Arten

Migrationsbewegungen werden als Wechsel des Wohnsitzes definiert. Sie haben verschiedene sozioökonomische Ursachen wie Nahrungsmittelkrisen, Arbeitslosigkeit, den Wunsch nach persönlicher Verbesserung, ideologische Vorstellungen (politische, religiöse und ethnische Ideen) und kurzfristig auch Kriege und Naturkatastrophen.

Räumlich können Bewegungen sowohl intern (Transfer von Personen zwischen ländlichen und städtischen Gebieten – Landflucht, Feld-Land, Stadt-Land und Intercity) als auch extern (von einem Land in ein anderes, interkontinental – von einem Kontinent zu einem anderen, und Süd-Nord) sein.

Zeitlich können sie dauerhaft, vorübergehend (saisonal oder mehrmals im Jahr) oder pendelnd sein.

Je nach Art der Bewegung können sie freiwillig oder erzwungen (z.B. Deportierte und Flüchtlinge) sein.

Die Migranten können als Einzelpersonen, Familien (Familienzusammenführung) oder kollektiv reisen.

Rechtlich können sie legal (kontrolliert, mit Quoten) oder illegal (z.B. blinde Passagiere auf Booten, Grenzübertritte ohne Genehmigung an der US-mexikanischen Grenze) sein.

Migration in Spanien: 19. & 20. Jahrhundert (1850-1940)

Im 19. und 20. Jahrhundert (1850-1940) gab es in Spanien sowohl externe als auch interne Migrationsbewegungen.

Externe Migration

  • Amerika: Rund 1,5 Millionen Menschen (1886-1910) aus Galicien, Asturien und Katalonien wanderten nach Argentinien, Brasilien, Mexiko, Uruguay, Kuba und Venezuela aus.
  • Nordafrika: Aus Alicante, Almería und Valencia zogen Menschen nach Marokko und Algerien.
  • Europa: Die Migration war hier unerheblich.

Interne Migration

  • Feld-Feld-Arbeiter (saisonal) und Landflucht führten zu einer Bewegung in die Verarbeitungs- und Baubranche, insbesondere nach Madrid, Barcelona, Sevilla und ins Baskenland.

Die Migrationsbewegungen der Vergangenheit endeten mit der Wirtschaftskrise von 1929 und dem Bürgerkrieg (April 1939), was zu einer großen Zahl republikanischer politischer Exilanten (1939) nach Frankreich und Mexiko führte.

Europäische Migration: Große Phase 1960-1975

Diese Phase war geprägt vom Industrialisierungsprozess nach dem Zweiten Weltkrieg.

Spanische Migration nach Europa

Ausländische Institutionen regulierten die Auswanderung nach Europa. Ungelernte Arbeitskräfte aus Andalusien, Extremadura, Kastilien und Galicien zogen nach Frankreich, Deutschland, in die Schweiz, nach Großbritannien und Belgien.

Interne Migration

Landflucht nach Madrid, Barcelona und ins Baskenland in die Industrie, den Bausektor und städtische Ballungsgebiete; sowie an die Mittelmeerküste für Tourismus und Bau.

Migrationsentwicklung in Spanien ab 1976

Moderate Externe Bewegung

Ab 1976 erfolgte eine Rückkehr aus Europa und ab 1985 eine zunehmende Abwanderung von Fachkräften und Studenten nach Europa, bedingt durch den EU-Beitritt.

Interne Bewegung

Eindämmung der Abwanderung nach Madrid und Barcelona und zunehmende Zuwanderung in mittlere Städte und Landeshauptstädte.

Jüngste Einwanderung: Ursachen, Herkunft & Merkmale

Die jüngste Einwanderung hat mehrere Ursachen:

  • Die wirtschaftliche Lage Spaniens als Tor zur EU.
  • Geografische Nähe (Afrika, Amerika).
  • Kulturelle Bindungen (Nord- und Südamerika, Marokko).
  • Das Klima (Europa).

Die Herkunftsländer sind Marokko, Amerika (Kolumbien, Ecuador, Peru und Argentinien), Rumänien, Subsahara-Afrika, Osteuropa, das restliche Europa und Asien.

Die Ziele der Zuwanderung sind Madrid, Barcelona, die Mittelmeerküste, die Inseln und das Landesinnere (Landwirtschaft).

Diese Einwanderer weisen folgende Merkmale auf:

  • Alter: Die Mehrheit der Einwanderer ist jung und im erwerbsfähigen Alter.
  • Geschlecht: Die genauen Zahlen sind unklar, aber es gibt ein Ungleichgewicht.
  • Bildungsstand: Viele haben einen gleichwertigen Bachelor-Abschluss.
  • Berufe: Sie sind häufig in der Landwirtschaft, im Baugewerbe, im Gastgewerbe und in der Pflege tätig.

Folgen der Einwanderung für Spanien

Negative Aspekte

  • Bedarf an Infrastruktur.
  • Potenziell niedrigere Löhne.
  • Herausforderungen bei der Integration.

Positive Aspekte

  • Zunahme und Verjüngung der Bevölkerung.
  • Erhöhter wirtschaftlicher Nutzen (z.B. durch Geburtenraten und Arbeitskraft).
  • Kultureller Reichtum.

Verwandte Einträge: