Miguel Hernández: Soziologischer Kontext und frühe Jahre
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Soziologischer Kontext und frühe Jahre (1910–1942)
Miguel Hernández wurde um das Jahr 1910 in Orihuela (Alicante) geboren, einer kleinen Stadt, die von den Gewässern des Segura durchflossen wird. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass seine Geburt auf den Höhepunkt des Anarchosyndikalismus fiel und sein Tod mit der Konsolidierung des Franco-Regimes zusammenfiel. In seiner kurzen Lebenszeit war Orihuela eine Stadt, in der die sozialen Klassen stark voneinander getrennt waren.
Herkunft, Armut und frühe Bildung
Hernández wurde leider nicht in eine Familie mit großem Ansehen oder Vermögen hineingeboren. Das verfügbare Kapital der Familie beschränkte sich auf den Verkauf von Milch, die von Kühen und Schafen produziert wurde, welche sein Vater weidete. Nach drei Jahren stirbt Onkel Corro, der Seniorpartner seines Vaters, was die finanzielle Situation weiter verschlechterte. Die Familie zog in ein neues Zuhause, das zwar in den Bergen lag, aber besser für die Viehzucht geeignet war.
Er besuchte die Jesuiten-Schule, doch seine formale Ausbildung endete bereits im Alter von 13 Jahren (ein von vielen Autoren diskutiertes Datum). Einige vermuten, dass dies geschah, weil er die Erneuerung der Gemeinschaft genoss, während andere argumentieren, dass sein Vater die Hirtenarbeit für das Überleben der Familie als nützlicher ansah als den Schulbesuch. Dennoch hörte Miguel nie auf, sich autodidaktisch weiterzubilden.
Intellektueller Eifer und Konflikt mit dem Vater
Sein Eifer führte ihn zu einer engen Freundschaft mit Carlos Fenoll und er lernte viel von Luis Almachar (der später Bischof von León wurde). Hernández besaß eine unersättliche intellektuelle Neugier und eine starke poetische Intuition.
Sein Vater war sehr unempfindlich gegenüber den Bedürfnissen der Adoleszenz und der Härte seiner Kindheit. Da er nicht wusste, dass sein Haus ein Genie beherbergte, behinderte er Miguels Weg zur Kultur. Es ist möglich, dass dies seinen Weg zur Poesie erschwerte, doch Hernández kämpfte gegen dieses Verbot an und entwickelte sein Talent trotzdem, indem er die Treffen suchte, die er brauchte.
Literarische Einflüsse und erste Veröffentlichungen
Durch die Treffen mit Carlos Fenoll (einem Freund, der ihm half, in die Welt der Kultur einzutreten) und durch seine Lektüre wurde seine Ausbildung als etwas unorganisiert, aber von hoher Qualität angesehen. Mit Fenolls Hilfe besuchte er Versammlungen in der sogenannten Bäckerei, an denen auch die Brüder Sijé teilnahmen. Dies erweiterte seinen Horizont für andere literarische Lesungen, insbesondere als er Zugang zur Bibliothek von Almachar erhielt.
Dieses Wissen, kombiniert mit der Einführung in die Dichter des Goldenen Zeitalters durch Ramón Sijé, machte Miguel zu einem leidenschaftlichen Liebhaber der Poesie. Zu seinen wichtigsten Lektüren gehörten:
- Góngora
- Lorca
- G. Miró
- Rubén Darío
- Unamuno
- Antonio Machado
- Juan Ramón Jiménez
Seine erste Veröffentlichung erfolgte im Alter von 19 Jahren (1929): das Gedicht Pastoral in der Wochenzeitung El Pueblo seiner Heimatstadt.
Erste Anerkennung und die Reise nach Madrid
Einige Jahre später schrieb José María Ballesteros, Arzt und Schriftsteller, in einer Zeitschrift einen Artikel über einen Hirten, der Verse verfasste. Dies war der erste Artikel, der über Miguel Hernández geschrieben wurde. Diese Anerkennung setzte sich fort, als Juan Sansano aus Alicante ihm 1931 in der Zeitung El Día Seiten widmete.
Im selben Jahr entzog sich Hernández dem Militärdienst, indem er die Region verließ, während er neidisch zusah, wie seine Freunde ihren Verpflichtungen nachkamen. 1931 reiste Miguel Hernández voller Hoffnung nach Madrid, um neue Kontakte zu berühmten Dichtern und Literaturliebhabern zu knüpfen. Wir sprechen hier von einer Zeit, in der die Republik gerade erst ausgerufen worden war.
Die Zeiten waren jedoch schwierig. Trotz seiner Bemühungen musste er aufgrund wirtschaftlicher Probleme nach Orihuela zurückkehren. In dieser Zeit erlebte er seine erste Inhaftierung wegen eines bürokratischen Vergehens: Er reiste mit einer Freikarte, die auf den Namen Alfredo Serna ausgestellt war.
Die Entstehung von Perito de Lunas und Wandel
Nach seiner Entlassung und unter dem neogongoristischen Einfluss Madrids begann er, Perito de Lunas zu schreiben, sein erstes Buch. Dieses Werk machte ihn innerhalb eines Jahrzehnts zu einer öffentlichen Figur. Seine Werke wurden an Universitäten und in Kulturzeitschriften gelesen.
Hernández' Haltung änderte sich, was sich in seinem selbstkritischen Ausruf widerspiegelt: „Wer hat gesehen, und sieht man, ein Schatten von dem, was du warst.“ Hier endete seine Beziehung zu Ramón Sijé, der ihn stark klassisch beeinflusst hatte. Dieser Wandel in seiner Haltung war hauptsächlich auf drei Gründe zurückzuführen: Er lernte seine zukünftige Frau Josefina Manresa kennen, [der Text bricht hier ab].