Miguel Hernández: Themen, Entwicklung und Poesie
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Miguel Hernández: Themen und Entwicklung
Die Themen der Wunden bilden das Rückgrat von Miguel Hernández' Existenz und seinem literarischen Werk. Die Behandlung dieser Motive variiert in jeder seiner Schaffensphasen.
Frühe Werke (1934-1941): Freude, Enttäuschung & Melancholie
In seinen frühen Werken, insbesondere in den Liedern und Balladen der Abwesenheiten (1934-1941), finden sich unbeschwerte Lebensfreude, aber auch Enttäuschung und Traurigkeit. Die melancholische Betrachtung des Lebens wird oft durch die Beschreibung der huertanischen Landschaft beleuchtet. Themen wie Bestattung, Friedhof, Leben und Tod können, insbesondere im Kontext der Liebe, sogar eine erotische Note annehmen.
Liebe als zentrales Motiv: Leidenschaft & Leiden
Ein zentrales Thema, das sich wie ein unendlicher Strom durch sein Werk zieht, ist die Liebe. Oft handelt es sich um unerfüllte Leidenschaft, die zu ewigem Leiden und sogar zum Tod führt. Symbolische Objekte wie Messer und Dolche repräsentieren die vernichtende Kraft der Leidenschaft, die Liebende erfahren. Der Stier wiederum symbolisiert die Wut eines Liebenden.
Tod, Freundschaft & die Elegie an Ramón Sijé
Der Tod ist eng mit den Themen Liebe und Freundschaft verbunden. Dies wird besonders deutlich in der Elegie an Ramón Sijé, die eine dramatische Ausdruckskraft besitzt. Sie verdeutlicht Hernández' Verständnis vom Leben: lieben, trauern und sterben. Seine tiefen Gefühle in dieser Zeit entsprangen der Krise seiner Liebesbeziehung mit seiner Freundin.
Krieg und Gefangenschaft: Wandel der Todesvision
Der Spanische Bürgerkrieg: Opfer für das Volk
Mit dem Ausbruch des Krieges konzentrierten sich seine Gefühle auf den Kampf des Volkes, wie es in seinem Buch Viento del Pueblo (Wind des Volkes) zum Ausdruck kommt. Hernández forderte, dass der Tod kein Untergang, sondern ein Opfer für ein besseres Leben sei.
Pessimismus und die Leiden der Menschheit
Doch im Verlauf des Krieges wandelte sich seine anfängliche Hoffnung auf den Sieg in Pessimismus. Hernández sah die Menschheit in einer kritischen Lage gefangen. Während die Reichen oft unversehrt blieben, litten die Armen. Seine Vision des Todes änderte sich: Er wurde nun zur Ursache des Schreiens für die Opfer, und selbst die Liebe wurde durch den Tod unterbrochen.
Poesie in Gefangenschaft: Tiefe der Abwesenheit
Nach Kriegsende und seiner Inhaftierung erreichte Hernández' Poesie ihre größte Tiefe. In seinem Buch Cancionero y romancero de ausencias (Lieder und Balladen der Abwesenheiten) schrieb er Gedichte über seine Wunden und den Tod seines Sohnes, wie das ergreifende Gedicht über seinen verstorbenen Sohn.