Mittelalterliche Epochen: Kunst, Religion und Gesellschaft

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Die Romanik: Erster Internationaler Kunststil

Die Romanik ist der erste internationale Kunststil, der existierte und den gesamten europäischen Raum prägte. Sie war eine religiöse Kunst, die die Bedeutung Jesu Christi in der Geschichte und den Einfluss der Kirche zum Ausdruck brachte.

Malerei in der Romanik

  • Polychromie: Farbvielfalt war wichtig, auch wenn die Perspektive noch nicht ausgereift war.
  • Formen: Typische Formen waren Fresken (direkt auf Wände gemalt), Tafelbilder (auf Holz) und Miniaturen (Buchillustrationen).

Skulptur in der Romanik

  • Symbolik: Sie verwendete starke Symbolik.
  • Platzierung: Fand sich hauptsächlich an den Portalen von Kirchen sowie in den Kapitellen der Architektur.
  • Motive: Beliebte Motive waren Christus und die Jungfrau Maria.

Architektur in der Romanik

  • Bauten: Charakteristisch waren Wallfahrtskirchen und Klöster.
  • Merkmale: Die Bauweise umfasste Tonnengewölbe, kleine Fenster, dicke Mauern und oft flache Dächer (obwohl es auch fortschrittlichere Gewölbe gab).

Die Gotik: Vertikalität und Licht

Die Gotik strebte danach, mit klassischen Formen zu brechen und visuelle Stimulation zu erzeugen. Auch sie begann als religiöse Kunst, die die spirituelle Dimension, Vertikalität und das religiöse Licht betonte.

Malerei in der Gotik

  • Realismus: Sie zeigte mehr Realismus.
  • Formen: Fand sich in Altarbildern und Kirchenfenstern (Glasmalerei).

Skulptur in der Gotik

  • Realismus & Bewegung: Die gotische Skulptur zeigte ebenfalls mehr Realismus, Bewegung und begann, Figuren mit freieren Gefühlen darzustellen.
  • Kontrast zur Romanik: Im Gegensatz zur stärker gebundenen romanischen Skulptur.

Architektur in der Gotik

  • Kathedralen: Monumentale Kathedralen wurden für die gesamte Bevölkerung gebaut.
  • Fassaden: Die Fassaden der Kirchen ragten hoch auf.
  • Neue Elemente: Es wurden neue Bogen- und Gewölbearten verwendet: der Spitzbogen und das Kreuzrippengewölbe, die transparente Wände aus Glas ermöglichten.
  • Rosetten: Rosetten waren wichtige Elemente der Buntglasfenster.
  • Struktur: Säulen trugen das Dach, und Strebepfeiler stützten die Wände (z.B. die Kathedrale von Palma).

Die Kreuzzüge: Religiöse Feldzüge und ihre Folgen

Die Kreuzzüge waren eine Reihe von Feldzügen, die hauptsächlich aus religiösen Gründen von großen Teilen des lateinischen christlichen Europas, insbesondere von den Franken in Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich, geführt wurden.

Ursprung und Motivation der Kreuzzüge

  • Idee: Papst Gregor VII. hatte die Idee, dass der Papst die christlichen Länder vereinen sollte, um den gemeinsamen religiösen Feind, den Islam, zu bekämpfen.
  • Umsetzung: Papst Urban II. setzte diese Idee 1095 in die Praxis um, indem er zum Kampf gegen die Türken aufrief.
  • Interessen: Dies war ein gemeinsames Interesse Frankreichs, Englands, Deutschlands und Ungarns.
  • Strategie: Es gab auch ein strategisches Interesse daran, den Vormarsch des Islam in Europa zu stoppen und die Handelswege zu kontrollieren.

Verlauf und Auswirkungen der Kreuzzüge

  • Gewalt: Während der vielen Kreuzzüge wurden neben den Todesfällen von Soldaten auch mehrere Vandalismusakte und Morde begangen.
  • Scheitern: Das Abenteuer der Kreuzzüge endete im Scheitern, als die Christen im Heiligen Land 1291 von den Muslimen besiegt wurden.
  • Langfristige Folgen: Dieser Machtkampf hat die westliche Welt beeinflusst, indem er die muslimische Welt abschloss und eine Verteidigungsbereitschaft schuf, die bis heute anhält.

Das Klosterleben im Mittelalter

Ein Kloster ist ein Ort, der von Mönchen bewohnt wird, die in Gemeinschaft leben. Mönche leben „isoliert in der Welt“ und verlassen das Kloster selten. Dies ist eine radikale Art, die Botschaft des Evangeliums zu leben. Es ist ein strenges Leben in Stille, das dem Gebet und der Arbeit gewidmet ist (ora et labora). Das monastische Leben wird auch als kontemplatives Leben bezeichnet.

Wichtige Bereiche eines Klosters

  • Der Kreuzgang: Eine Terrasse, umgeben von einem überdachten Gang, der zum Spazierengehen einlädt.
  • Die Mensa: Der Speisesaal, typisch für ein Kloster.
  • Der Kapitelsaal: Hier versammeln sich die Mönche, um Entscheidungen zur Verwaltung des Klosters zu treffen.
  • Die Kirche: Der Sakralbau, in dem gebetet und die Eucharistie gefeiert wird.
  • Das Skriptorium: Ein intellektueller Arbeitsplatz, oft in der Nähe der Bibliothek, wo Manuskripte kopiert und illustriert wurden.

Gelübde der Benediktiner

Die Anhänger des Heiligen Benedikt legten drei Gelübde ab:

  • Armut: Aufgabe aller persönlichen Besitztümer.
  • Keuschheit: Verzicht auf sexuelle Beziehungen.
  • Gehorsam: Leben nach den Regeln des klösterlichen Lebens im Gehorsam gegenüber dem Abt.

Die Feudale Kirche im Mittelalter

Die Kirche war im Mittelalter ein integraler Bestandteil der feudalen Gesellschaft, die in verschiedene Klassen unterteilt war:

Gesellschaftliche Klassen und die Kirche

  • Dienstleute oder Vasallen: Die breite Masse der Bauern, die hart auf dem Land arbeiteten, über wenige Mittel verfügten, keine Ausbildung hatten (Analphabeten) und von den Feudalherren abhängig waren (Steuern).
  • Adel (Militär und Grundherren) und Klerus: Sie besaßen Bildung, Ländereien, Besitztümer oder kirchliche Titel (religiöse Ämter). Sie lebten von Einkünften oder aus dem Kloster.
  • Feudalherren und Könige: Sie dominierten und kontrollierten Gesellschaft und Wirtschaft und besaßen absolute Macht.

Korruption und Reformen innerhalb der Kirche

Die Organisation der Kirche war auf diese Weise von der Gesellschaft beeinflusst. Auch innerhalb der Kirche gab es diese Klassen. Der Aufstieg von einer sozialen Klasse in eine andere war schwierig, doch bald kam es zum Kauf und Verkauf kirchlicher Titel, um an Macht und Position zu gelangen – dies wurde als Simonie bezeichnet.

Innerhalb der Kirche entstanden Reformbewegungen, die forderten, dass Herrscher sich nicht in religiöse Angelegenheiten einmischen sollten, und dass die Kirche zu ihrer ursprünglichen Mission zurückkehren sollte: die Botschaft Jesu zu verbreiten, sich um die ungebildeten und bedürftigen Menschen zu kümmern (durch Bibliotheken und Kliniken) und nicht nach Reichtum zu streben.

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