Mittelalterliche Prosa: Entwicklung, Werke und Autoren

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Mittelalterliche Prosa

Entwicklung der Prosa im Mittelalter

Im Mittelalter galt Latein als die bevorzugte Sprache für schriftliche Aufzeichnungen aller Art. Die kastilische Sprache etablierte sich jedoch zunehmend als gültiges Medium für den literarischen Ausdruck und die Verbreitung wissenschaftlicher und doktrinärer Gedanken. Im 13. und 14. Jahrhundert förderten Persönlichkeiten wie Alfonso X. und Don Juan Manuel das Kastilische als Vehikel für vielfältige Inhalte.

Die Prosa des 13. Jahrhunderts: Alfonso X. der Weise

In der Mitte des 13. Jahrhunderts, während der wichtigen Reconquista, wirkte Alfonso X. Obwohl seine militärische Beteiligung begrenzt war, wird seine Rolle als Förderer der Kultur, Wissenschaften und Künste heute anerkannt. Er widmete sich mit Begeisterung der Übersetzung und Bearbeitung arabischer und hebräischer Werke.

Zu den Erfolgen von Alfonso X. gehören die Etablierung des Kastilischen als offizielle Sprache des Königreichs und die Förderung der Übersetzerschule von Toledo. Dadurch erreichte er eine sprachliche Vereinheitlichung und verbreitete die Kultur unter denen, die kein Latein beherrschten. Nach seinem Tod verschwand die Übersetzerschule von Toledo jedoch wieder.

Werke von Alfonso X.:

  • Historische Werke: Estoria de España, General Estoria
  • Wissenschaftliche Werke: Libros del saber de astronomía
  • Juristische Werke: Las Siete Partidas
  • Religiöse Werke: Cantigas de Santa María
  • Unterhaltung: Libro de axedrez, dados e tablas

Das Buch der guten Liebe

Ursprünglich einfach als "Buch" bekannt, wurde es später von Ramón Menéndez Pidal in "Buch der guten Liebe" umbenannt.

Entstehungsdatum: Zwischen 1330 und 1343.

Autor: Juan Ruiz, Erzpriester von Hita (Guadalajara).

Struktur:

Das Buch ist ein heterogener Text, der verschiedene Themen und Genres in kunstvoll verbundenen Strophen vereint. Trotz der Vielfalt entsteht ein Gefühl der Einheit. Man kann folgende Teile unterscheiden:

  • Ein Prolog in Prosa in Form einer kirchlichen Predigt über die Liebe.
  • Eine fiktive, angeblich autobiografische Erzählung.
  • Eine Sammlung von exempla (Beispielen), die als moralische Lehren dienen.
  • Eine Mischung aus Paraphrasen, burlesken Erzählungen, moralischen Überlegungen, Satire und lyrischen Gedichten.

Graf Lucanor

El Conde Lucanor, verfasst im Jahr 1335, ist eine Sammlung von 51 Geschichten, in denen Patronio, der Berater des Grafen Lucanor, seinem Herrn Ratschläge erteilt. Die Struktur ist immer gleich:

  1. Der junge Graf Lucanor konsultiert Patronio wegen eines Problems.
  2. Patronio antwortet nicht direkt, sondern erzählt eine Geschichte, die eine Lehre für den Fall enthält.
  3. Am Ende erklärt Don Juan Manuel die Moral der Geschichte und fasst sie in Versen zusammen.

Ein weiteres herausragendes Werk ist Lazarillo de Tormes. Der Protagonist erzählt sein eigenes Leben. Er ist der Sohn von Eltern ohne Ehre, und er wird in kleine Diebstähle verwickelt. Die Ereignisse werden realistisch erzählt.

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