Mittelalterliches Spanien: Westgoten, Kultur & Literatur

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Überblick: Westgotisches Spanien bis Spätmittelalter

Westgotenreich in Spanien

Die Westgoten ließen sich endgültig auf der Iberischen Halbinsel nieder, wo sie eine Monarchie mit ihrer Hauptstadt in Toledo schufen, die bis ins 8. Jahrhundert, bis zur muslimischen Invasion, bestand.

Kultureller Austausch im mittelalterlichen Spanien

Im kulturellen Austausch wurden Christen in muslimischen Gebieten Mozaraber genannt, während Mudéjaren Muslime waren, die in christlichen Königreichen lebten.

Das Ständesystem im Mittelalter

In den ersten Jahrhunderten des Mittelalters herrschte ein Feudalsystem, in dem die Könige wenig Macht hatten. Die Gesellschaft war in drei Stände unterteilt:

  • Die Oratores (die Betenden): der Klerus.
  • Die Bellatores (die Kämpfenden): der Adel.
  • Die Laboratores (die Arbeitenden): das einfache Volk.

Mentalität und Kultur des Mittelalters

Die mittelalterliche Gesellschaft war eine theokratische, tief religiöse Gesellschaft, in der das Transzendente einen erheblichen Einfluss auf alle Lebensbereiche hatte. Die Existenz wurde als Übergang zum ewigen Leben begriffen, und der Tod hatte somit eine befreiende Bedeutung.

Literatur und Gesellschaft im Mittelalter

Zugang zur Kultur und Texterstellung

Im Mittelalter konnten nur wenige Menschen lesen und schreiben, weshalb der Zugang zur Kultur sehr eingeschränkt war. Texte wurden mühsam von Hand geschrieben. Nur bedeutende Werke wurden als würdig erachtet, kopiert und in Klostern aufbewahrt zu werden.

Die didaktische Funktion der Literatur

Die Literatur im Mittelalter erfüllte eine wichtige didaktische Funktion. Viele mittelalterliche Werke sollten kriegerische Tugenden preisen, christliche Werte vermitteln und Vorbilder liefern.

Beispiele didaktischer Literatur

In diesem Zusammenhang entstanden im 12. Jahrhundert große Epen, die die Taten von Kriegshelden wie dem Cid priesen, sowie Heiligenviten, ein beliebtes Thema der Autoren des Mester de Clerecía (13. und 14. Jahrhundert). Auch die Erzählungen des Grafen Lucanor (El Conde Lucanor) erfüllten diesen Zweck.

Literatur des 15. Jahrhunderts

Themen und literarische Formen

Das Gefühl der Krise und Instabilität, das das 15. Jahrhundert beherrschte, machte Glück, Liebe und Tod zu zentralen Themen in der Literatur dieser Zeit (cuatrocentista). In diesem Rahmen entwickelte sich eine Literatur ohne doktrinären oder didaktischen Zweck, und es gediehen höfische Gattungen wie die Cancionero-Lyrik und Ritterromane.

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