Moderne Dramaturgie: Von 1975 bis Benet i Jornet
Eingeordnet in Musik
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 2,35 KB
Die Entwicklung des Dramatischen Schreibens nach 1975
Nach 1975 entfremdete sich das Theater vom dramatischen Wort. Die Protagonisten waren nun Manager, Meinungsbildner und das Körperbild, sowie Techniken für die gemeinsame Arbeit. Gegen Ende der achtziger Jahre wurde das Wort jedoch als ein Schlüsselelement des Theaters neu bewertet, für seine Fähigkeit zur Abstraktion, zur Organisation und zur Bildgestaltung, vor allem zur Aktion. Neue, sehr abwechslungsreiche Modelle herrschten vor, was zur Entstehung einer neuen Art von Dramatikern führte. Es ist ein Autor, der voll in den kreativen Prozess der Aufführung involviert ist und oft in die Rolle des Darstellers oder Regisseurs schlüpft. Es ist nicht länger der Schriftsteller, der einen literarischen Text für einen bestimmten Inszenator erstellt, sondern der Dramatiker, ein echter Theatermacher, der vollumfänglich in die Schaffung der Aufführung und den gesamten Produktionsprozess involviert ist. Die meisten neuen Autoren untersuchen die Oberfläche der Sprache, um kleine Kämpfe und Machtstrategien zu definieren. Diese Konfrontation zielte vor allem darauf ab, individuelle Gaben zu unterdrücken, aber auch kollektive.
Josep Maria Benet i Jornet: Dramatiker und Drehbuchautor
Ab der zweiten Hälfte der siebziger Jahre begann Josep Maria Benet i Jornet eine äußerst fruchtbare Karriere als Schöpfer von Drehbüchern für Fernsehserien. Von da an blieb er dieser neuen Schreibweise treu und übte sie regelmäßig aus, parallel zu dem, was man vielleicht als sein dramatisches Hauptwerk bezeichnen könnte. Er war als Drehbuchautor für Serien wie „Nova Ciutat“ (1992-1995), „Centre Pedralbes“ (1995), „Rosa“ (1995-1996), „Saga de Poder“ (1996-1998), „Laberint d'Ombres“ (1998-1999) und „Ventdelplà“ (2005) tätig. Dieses Engagement wurde mit Benets Vorliebe für Ausdrucksformen der populären Kultur in Verbindung gebracht, die seine Fantasie in seiner Jugend nährten und auch sein Theaterwerk beeinflussten. Die Radionovelas und die Tebeos (Comics) inspirierten besonders die Konzeption seiner fiktiven Welten. Benets Interesse an diesen populären Genres manifestierte sich in einer klaren Vorliebe für das Melodram, ein theatralisches Modell, das er wiederholt neu interpretierte, praktizierte und parodierte.