Modernismo in Spanien und Lateinamerika: Autoren & Werke

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Modernismo: Eine literarische Bewegung (1888-1916)

Der Modernismo war eine bedeutende literarische Bewegung, die sich im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Spanien und Lateinamerika entwickelte. Insbesondere in der Poesie zeichnete er sich durch eine Flucht vor der Realität aus, die sich in der Betonung formaler Schönheit, Musikalität und Spiritualität äußerte.

Hintergrund und Einflüsse

  • Symbolismus (Verlaine): Fokus auf musikalische und spirituelle Suche („Musik über alles“).
  • Parnassiens (Mallarmé): Betonung formaler Schönheit („Kunst um der Kunst willen“).

Charakteristika des Modernismo

  • Autoren: Rubén Darío, Antonio Machado, Juan Ramón Jiménez.
  • Stil: Basiert auf der Verwendung klassischer spanischer Poesie (achtsilbige Verse, Hendekasyllaben) sowie Versen der französischen Poesie (Enneasyllaben, Doceasyllaben) und Alexandrinern (14-silbige Verse, in zwei Hälften zu je sieben Silben geteilt).
  • Literarische Stilmittel: Alliteration und Synästhesie.
  • Themen: Melancholie und Lebensüberdruss (tragischer Sinn des Lebens), die Suche nach dem Exotischen und Mythologischen.

Rubén Darío (1867-1916): Meister des Modernismo

Rubén Darío gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Modernismo.

Einflüsse

Seine Werke wurden maßgeblich von Bécquer, Campoamor, Verlaine und Mallarmé beeinflusst.

Hauptwerke

  • Azul (1888): Spiegelt den direkten Einfluss von Verlaine und Mallarmé wider. Eine Sammlung von Gedichten und Geschichten, die Schönheit, das Thema der Langeweile und ein vitales Interesse an der Form betonen.
  • Prosas Profanas (1896): Zeigt die Reife seines Stils und eine Erklärung der ästhetischen Prinzipien des Autors.
  • Cantos de vida y esperanza (1905): Kombiniert eine ästhetisierte Perspektive mit der Sorge um soziale Themen.

Juan Ramón Jiménez (1881-1956): Entwicklung eines Dichters

Juan Ramón Jiménez, Nobelpreisträger für Literatur, durchlief verschiedene Schaffensphasen.

Sensible Phase (1902-1915)

Diese frühe Phase ist geprägt von Werken wie Rimas und Arias Tristes. Sie ist stark von den Einflüssen der Moderne geprägt, mit einem besonderen Fokus auf den Klang und die Musikalität der Gedichte. Das Prosawerk Platero y yo (1914) markiert den Übergang zu seiner nächsten Schaffensperiode.

Intellektuelle Phase (1916-1936)

Diese Phase, die bis zu seinem Exil andauerte, umfasst Werke wie Diario de un poeta recién casado, Eternidades, Piedra y cielo, Poesía und Belleza. In dieser Zeit kehrt Jiménez zu einem ursprünglichen Stil zurück, integriert soziale Fragen und beginnt, sich dem freien Vers zuzuwenden (Gedichte, die keiner festen Form entsprechen).

Späte oder Wahre Phase (1936-1956)

In seiner letzten Schaffensperiode, die nach seinem Exil begann, entstanden Werke wie En la otra orilla, Dios deseado y deseante und Animal de fondo. Das zentrale Thema dieser Phase ist die Metaphysik.

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