Modernismus: Eine Einführung
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Der Modernismus ist eine künstlerische Bewegung, die um 1880 begann und bis zum Ersten Weltkrieg im frühen zwanzigsten Jahrhundert andauerte. Diese Bewegung entspricht dem Wandel in der Sensibilität der spanischen Literatur der Jahrhundertwende. Im Modernismus geht es um Ästhetik und die Kunst an sich.
Ursprünge in Lateinamerika
Der Modernismus entstand in Lateinamerika als Folge des Wunsches nach einer Erneuerung der Literatur. Die wichtigsten Vertreter sind Rubén Darío und, in geringerem Maße, José Martí.
Einflüsse des französischen Modernismus
In ästhetischer Hinsicht wirkten sich auf die Moderne zwei französische literarische Bewegungen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus:
- Parnassianismus: Betont durch Gautier, der die formale Perfektion und den Kult der äußeren Schönheit suchte ("Kunst um der Kunst willen"). Ihre Poesie ist ruhig und ausgeglichen.
- Symbolismus: Mit Autoren wie Baudelaire, Mallarmé, Verlaine und Rimbaud. Die Symbolik empfiehlt, Ideen, Gefühle und Stimmungen durch Symbole auszudrücken (z. B. der Niedergang als Symbol für Tod und Verfall). Sie greifen auf eine musikalische Sprache und einen sehr starken Rhythmus der Verse zurück, um die verborgenen Bedeutungen hervorzurufen.
Andere Einflüsse im Modernismus sind die intime Romantik von Bécquer, die geheimnisvolle Poesie von E. A. Poe und die raffinierte Kunst der Dekadenz von D'Annunzio.
Themen des Modernismus
Die Literatur des Modernismus präsentiert zwei verschiedene, aber nicht gegensätzliche Strömungen:
- Die Flucht: Basiert auf dem Streben nach Schönheit als Mittel zur Flucht aus der alltäglichen Realität, die den modernistischen Dichter unbefriedigt lässt. Diese Flucht manifestiert sich in Raum und Zeit durch historische Erinnerungen und Legenden (die östliche Welt, das Mittelalter, die griechische Mythologie usw.).
- Das Intime: Ausdruck der Privatsphäre, inspiriert von romantischer Melancholie, Langeweile und Trauer als Manifestation des existenziellen Unbehagens, das den Modernisten begleitet.
Ästhetik und Stil
Die modernistischen Autoren schätzen die Ästhetik an sich: "Kunst um der Kunst willen". Dazu verwenden sie ein musikalisches Lexikon und eine Verehrung für Licht und Farbe: "Der Modernismus ist die Literatur der Sinne". Stilmittel wie Alliteration, Synästhesie, Metapher und Metrik suchen Harmonie und Rhythmus durch lange Verse (Alexandriner, Dodekasyllaben), betonte Muster und Innovationen sowie die Wiederbelebung vergessener Verse.
Autoren und Werke
- Lateinamerika: Rubén Darío, José Martí.
- Spanien: Rubén Darío beeinflusste Dichter wie Marquina, Villaespesa und Manuel Machado (Autor von Werken wie "Alma" oder "Caprichos"). Der Modernismus beeinflusste auch einige Bücher von Antonio Machado ("Soledades"), Juan Ramón Jiménez ("Ninfas" und "Almas de violeta") und Valle-Inclán ("Sonatas").
Rubén Darío
Rubén Darío (Nicaragua) lernte bald die moderne französische Literatur kennen und reiste durch Südamerika und viele europäische Länder, darunter auch Spanien. Spanische Modernisten folgten seinen Richtlinien. Dieser Autor gilt als der große Erneuerer der spanischen Poesie, sowohl in den Themen als auch in der Metrik, da er fast alle klassischen Verse mit wichtigen Innovationen verwendete.
Seine wichtigsten Werke sind: "Azul", "Prosas profanas", "Cantos de vida y esperanza" und "El canto errante".