Moralische Handlung, Verantwortung und Werte: Eine Einführung

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Der moralische Bereich und die sittliche Tat

Moralische Handlungen sind Handlungen von Menschen, aber nicht alle Handlungen, die von Menschen ausgeführt werden, sind moralisch. Zum Beispiel: Schlafen, Trinken, Laufen...

Merkmale der moralischen Handlung

Eine menschliche Handlung ist moralisch, wenn sie frei und bewusst ausgeführt wird (freiwillig), wenn sie eine andere Person betrifft (sozial) und wenn sie durch moralische Normen geregelt ist (normativ).

Wenn diese Voraussetzungen bei einer Handlung nicht erfüllt sind, ist sie nicht moralisch relevant. Beispiel: Tiere und Natur haben keine Moral (Erdbeben, Hundebiss).

Struktur der moralischen Handlung

Phasen der moralischen Handlung:

  • Absicht oder Motiv, das zum Handeln treibt
  • Ende oder Ziel, das erreicht werden soll
  • Eingesetzte Mittel zur Erreichung des beabsichtigten Zwecks (muss der Art des Zwecks entsprechen)
  • Ergebnisse
  • Auswirkungen der Handlung auf andere

Zum Beispiel: geeignete Mittel zum Zweck. "Der Zweck heiligt nicht die Mittel" (Folter, Terrorismus).

Moralische Verantwortung

Das Subjekt ist verantwortlich, wenn es die Umstände und Folgen kennt. Unwissenheit befreit nicht von Verantwortung, es sei denn, das Subjekt ist nicht für seine Unwissenheit verantwortlich.

Um moralisch handeln zu können, muss der Einzelne frei handeln.

Befreiung von Verantwortung

  • Äußerer Zwang (wenn andere Sie am Handeln hindern)
  • Innerer Zwang (mit Angst gelähmt sein)

Zum Beispiel: Gehorsam (Armee). Befreit Eifersucht von der Verantwortung für einen Mord? Befreit das Überschreiben eines Testaments?

Moralische Bewertung

Moralische Werte

  • Eigenschaften, die wir Menschen und Handlungen zuschreiben (z.B. guter Architekt, gute Bildung).
  • Das Gute und Böse sind nicht immer im moralischen Sinn verbunden (z.B. gute Atmung, Vergesslichkeit).
  • Der Wert der Dinge hängt von ihrem Zweck ab (instrumenteller Wert, z.B. gutes Messer).
  • Menschen haben instrumentellen Wert (guter Radfahrer) und menschlichen Wert (gute Person).

Absolutismus und moralischer Relativismus

Das Wesen der moralischen Werte:

Absolutismus

Moralische Werte sind objektiv und gültig für alle Menschen in allen Ländern und Kulturen. Was gut und wertvoll ist, gilt immer für alle. Benötigt eine (absolute und ahistorische) Basis, z.B. Gott. Kann eine moralische Tyrannei auferlegen.

Moralischer Relativismus

Moralische Werte sind subjektiv, abhängig von Zeit, Kultur und Individuum. Was gut und wertvoll ist, gilt nicht immer für alle. Alles ist 'erlaubt'.

Pluralismus und Konsens

In demokratischen, pluralistischen Gesellschaften gibt es eine Vielzahl von Ideen und moralischen Kodizes. Beispiel: Religionsfreiheit. Keine Gruppe darf ihre Werte allen anderen aufzwingen. Dies ist nicht wünschenswert. Es ist notwendig, einen minimalen moralischen Konsens durch Dialog zu finden.

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