Motivationstheorien und ihr Einfluss auf das Lernen

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1. Konzept und Motivationstheorien

Die Motive wurden aus verschiedenen Blickwinkeln untersucht und sind eng mit Emotionen verbunden, speziell in Bezug auf die Bedürfnisse. Letztere sind kategorisiert nach individuellen Anforderungen und reichen von einfachen bis zu komplexen, kulturell bestimmten Bedürfnissen. Die primäre Motivation bezieht sich auf die Impulse und Dispositionen des Organismus, um grundlegende Körperfunktionen wie Essen, Durst und Sex zu erhalten. Diese sind stark von biologischen Faktoren und einer angeborenen Natur geprägt. Andererseits sind die Motive Stimulanzien, die eher von externen Faktoren abhängen. Ihr Ziel ist es, sich an die Anforderungen der Umwelt anzupassen, sei es durch Kennenlernen, Bearbeiten oder Anpassen. Zu diesen Motiven gehören Aktivität, Exploration, Neugier und Manipulation. Schließlich können wir über die Gründe sprechen, die für die Kultur entwickelt wurden und komplexe Bedürfnisse befriedigen, wie durch Verhaltensmuster und die gesellschaftliche Akzeptanz bestimmt: zum Beispiel Leistung, Kontakt, Macht und Zugehörigkeit. Hinter diesen Motiven kann eine primäre Motivation oder Stimulans stehen, die durch ein Defizit an Bedürfnissen des Körpers vermittelt wird. Dies kann dazu führen, dass man sich ausgeglichen oder in einem Zustand der Balance fühlt, sei es durch primäre oder sekundäre Motivation. Daher wird die Notwendigkeit als ein Mangel an etwas erlebt, der den Körper mobilisiert, um diesen Mangel zu befriedigen. Der Drang zur Mobilisierung oder die Notwendigkeit kann als Motivation verstanden werden. So sind Motivationen und Bedürfnisse eng miteinander verknüpft.

2. Motiviertes Verhalten: Merkmale

In der Regel beinhaltet motiviertes Verhalten das Gefühl der Notwendigkeit, Ziele zu erreichen, sei es kurz-, mittel- oder langfristig, sowie das Gefühl der Belohnung. Darüber hinaus beeinflussen persönliche und kulturelle Werte, Geschlecht und Alter das motivierte Verhalten.

3. Motivationaler Konflikt und Frustration

Motivationale Konflikte entstehen aus der Begegnung zweier sich widersprechender Motive, entweder in Bezug auf die Leitlinien für die Durchführung oder durch deren Intensität. Der Moment der Entscheidung kann durch widersprüchliche Motive geprägt sein. In Bezug auf dieses Problem haben Forscher vier Arten von Konflikten identifiziert (Papalia und Wendkos, 1995):

  • a. Annäherungs-Annäherungs-Konflikt: Wenn das Individuum von zwei wünschenswerten Ergebnissen angezogen wird.
  • b. Vermeidungs-Vermeidungs-Konflikt: Wenn das Individuum zwischen zwei unerwünschten Aktivitäten wählen muss.
  • c. Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt: Eine Aktivität hat sowohl positive als auch negative Elemente, und das Individuum muss wählen (z. B. "Es macht mir Freude, aber ich mag es nicht").
  • d. Mehrfacher Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt.

4. Lerntheorie

Psychologen haben seit Beginn der Psychologie untersucht, wie Menschen lernen. Lernen ist ein Prozess, der kognitives und affektives Wissen umfasst und es ermöglicht, sich an die Umwelt anzupassen, um neue Muster der Interaktion und des Verhaltens zu erwerben. Da Menschen keine Überlebensinstinkte besitzen, sind unsere Verhaltensweisen keine Muster, die in unseren genetischen Codes verankert sind. Wir werden mit wenigen, aber starken Werkzeugen geboren, da wir das Verhalten lernen können. Lernen wird als der Erwerb neuer kognitiver, affektiver und Verhaltensmuster verstanden. Um dies zu erreichen, ist es notwendig, dass die affektiven Aspekte motivieren und Sinn geben, während die kognitiven Prozesse im Gedächtnis abgelegt und als Know-how in die Vorkenntnisse integriert werden. Die Psychologie hält verschiedene Theorien darüber, wie wir lernen, wobei die grundlegende Theorie die klassische Konditionierung von Pawlow ist, gefolgt von der komplexeren operanten Konditionierung von Skinner und der Erkenntnistheorie von Bandura. Danach werden die motivationalen und affektiven Variablen sowie die Fragen der Intelligenz und der Persönlichkeitsvariablen in das Verständnis des menschlichen Lernens integriert.

5. Klassische Konditionierung

Die klassische Konditionierung ist die einfachste Art des Lernens und wurde von Ivan Pavlov, einem russischen Physiologen des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, entwickelt. Das Modell zeigt, dass ein unbedingter Reiz (US) eine unbedingte Reaktion (UR) erzeugt, die nicht erlernt ist, während ein neutraler Reiz (NS) eine natürliche Reaktion (NR) hervorrufen kann. Wenn der NS über einen längeren Zeitraum mit dem US assoziiert wird, entsteht eine Verbindung zwischen den beiden Reizen, sodass die Präsentation des NS eine konditionierte Reaktion (CR) auslöst, ohne dass der US vorhanden ist. Ein Beispiel: Der Hund (Körper) hat als US das Futter, die UR sind die Speicheldrüsen, der NS ist die Glocke, und die CR ist der Speichelfluss. Sobald der Hund die beiden Reize ausreichend verknüpft hat, reagiert er auf die Glocke, ohne dass das Futter vorhanden ist. Dies führt zu einem Lernprozess, der als klassische Konditionierung bezeichnet wird. In den USA war Watson der wichtigste Vertreter dieser Theorie und fügte Konzepte wie Generalisierung, Diskriminierung und spontane Wiederherstellung hinzu.

6. Lernen und Motivation

Über lange Zeit wurde Lernen mit Intelligenz und Speicherkapazität in Verbindung gebracht. Allerdings hat die Zeit gezeigt, dass effektives Lernen alle Bereiche des menschlichen Daseins betrifft. Ein erhebliches Lernen hinterlässt eine Spur in der Zeit (strukturell), da das Individuum die Erfahrung und das Wissen in kognitiven, affektiven und Verhaltensmustern assimiliert und integriert. Ein lernender Mensch kann die Fähigkeit haben, Verhalten zu ändern und über längere Zeit beizubehalten. Im Gegensatz dazu kann das Erlernen grundlegender kognitiver Funktionen und/oder höherer Fähigkeiten im Laufe der Zeit verloren gehen, da sie nicht mit anderen Lebensbereichen assoziiert sind und aufgrund mangelnder Anwendung nicht genutzt werden. Die Idee, Lernen als Methode zur Messung der Intelligenz zu betrachten, entstand in einer Zeit, in der das Erinnern historischer Ereignisse, das Durchführen von Berechnungen, das Erkennen von Diagrammen oder das Beherrschen von Vokabular als "intelligent" galt. Diese Art des Lernens kann zwar Wissen vermitteln, aber nicht unbedingt das Verständnis oder die Wertschätzung für die Anwendung in verschiedenen Wissensbereichen fördern. Lernen ist nicht statisch; es erfordert Anwendung und Verallgemeinerung, um in vielen Fällen signifikante kreative Lernprozesse zu ermöglichen. Dies hat tiefgreifende Auswirkungen auf unser Nervensystem, da es den Menschen ermöglicht, sich an die Umgebung anzupassen und eine bessere Beherrschung, Leistung, zwischenmenschliche Beziehungen und Lebensqualität zu erreichen.

Im Bereich der Bildung: Lernstrategien

Lernstrategien sind konkrete Maßnahmen, die bewusst und absichtlich gewählt werden, um den Inhalt zu lernen. In diesem Sinne gibt es drei Ebenen von Lernstrategien:

  • Beibehaltung der Fakten: Es geht darum, den Inhalt wörtlich auswendig zu lernen, was man hört oder liest.
  • Elaborationsverarbeitung: Das Anwenden des Gelernten, zum Beispiel Informationen in eigenen Worten zu übersetzen. Dies bezieht sich auf die verbale Fähigkeit, Ideen und Ereignisse des täglichen Lebens zu verbinden.
  • Tiefenverarbeitung: Betont kritisches Denken und die Fähigkeit zu Abstraktionen sowie den Wissenstransfer zu anderen Disziplinen.
  • Methodisches Studium: Korrelate und potenzielle Verbindungen zwischen den drei Arten von vorherigen Strategien, da es darum geht, systematisch und wissenschaftliche Neugier zu entwickeln.

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