Motivationstheorien: Maslow, Herzberg & McClelland erklärt

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Motivationstheorien: Ein Überblick

Die Psychologie der Motivation ist ein zentrales Feld, das sich mit den Antrieben menschlichen Verhaltens befasst. Verschiedene Theorien versuchen zu erklären, was Menschen motiviert und wie diese Motivation beeinflusst werden kann. Im Folgenden werden die wichtigsten Inhaltstheorien der Motivation vorgestellt.

Inhaltstheorien der Motivation

Inhaltstheorien konzentrieren sich auf die Faktoren, die Aktivitäten antreiben und Energie zur Erfüllung geben. Sie beantworten die Frage: „Was motiviert Menschen?“

Maslows Bedürfnispyramide (1943)

Die meisten Inhaltstheorien basieren auf dem Modell von Abraham Maslow aus dem Jahr 1943 mit seiner berühmten Bedürfnishierarchie-Theorie. Maslow bekräftigte, dass Motivation kein Trieb, sondern eine hierarchische Situation ist, in der Bedürfnisse bestehen, wobei einige wichtiger sind als andere, je nach Zeitpunkt und Grad der Befriedigung.

Nach der Befriedigung einer Ebene werden Menschen motiviert, eine andere auf einer höheren Ebene zu erreichen. Dies ist typisch für die menschliche Natur, da Menschen niemals vollkommen zufrieden sind. Die Ebenen der Pyramide, von unten nach oben, sind:

  • Physiologische Bedürfnisse: Grundbedürfnisse wie Nahrung, Wasser, Schlaf.
  • Sicherheitsbedürfnisse: Schutz vor Gefahr, Stabilität, Ordnung.
  • Soziale Bedürfnisse: Zugehörigkeit, Liebe, Freundschaft.
  • Wertschätzungsbedürfnisse: Anerkennung, Respekt, Selbstwertgefühl.
  • Selbstverwirklichung: Das Streben nach dem vollen Potenzial und persönlichem Wachstum.

Herzbergs Zwei-Faktoren-Theorie (1959)

Für Frederick Herzberg im Jahr 1959 finden Arbeitnehmer ein Gleichgewicht zwischen Zufriedenheit und Unzufriedenheit bezüglich ihrer Aufgaben. Herzberg unterscheidet zwei Arten von Faktoren, die die Motivation beeinflussen:

  • Hygienefaktoren: Diese beziehen sich auf das Arbeitsumfeld und sind exogen. Sie sind die Hauptursache für Unzufriedenheit am Arbeitsplatz, wenn sie unzureichend sind. Ihre Verbesserung führt jedoch nicht zwangsläufig zu Zufriedenheit, sondern verhindert lediglich Unzufriedenheit. Beispiele hierfür sind:
    • Unternehmensrichtlinien und -verwaltung
    • Beziehungen zu Vorgesetzten
    • Arbeitsbedingungen
    • Entlohnung und Gehalt
    • Beziehungen zu Gleichaltrigen
    • Privatsphäre und Sicherheit am Arbeitsplatz
  • Motivationsfaktoren: Diese beziehen sich auf den Inhalt der Arbeit selbst und sind endogen. Sie führen zu Zufriedenheit und Leistungssteigerung. Beispiele hierfür sind:
    • Leistung und Erfolg
    • Anerkennung
    • Die Arbeit selbst (Interesse, Herausforderung)
    • Verantwortung
    • Aufstiegsmöglichkeiten
    • Persönliches Wachstum

McClellands Theorie der gelernten Bedürfnisse (1961)

Nach David McClelland im Jahr 1961 werden Bedürfnisse in der Kindheit gelernt und durch das soziale und kulturelle Umfeld geprägt. Jeder Mensch entwickelt unterschiedliche Verhaltensweisen, die sich in unterschiedlicher Intensität für jede Situation manifestieren.

Der Mensch handelt aufgrund von drei dominanten Impulsen (oder Motiven):

  • Leistungsmotivation: Das Streben nach Exzellenz, Erfolg und dem Erreichen anspruchsvoller Ziele.
  • Affiliationsmotivation (Zugehörigkeit): Das Bedürfnis nach engen und freundschaftlichen Beziehungen zu anderen sowie das Gefühl, Teil einer Gruppe zu sein.
  • Machtmotivation: Das Bedürfnis, Einfluss auf andere zu nehmen, Situationen zu kontrollieren und zu verändern.

Die Dominanz eines dieser Impulse führt dazu, dass Menschen unterschiedliche berufliche Perspektiven und Präferenzen haben.

Prozesstheorien der Motivation

Im Gegensatz zu den Inhaltstheorien, die sich mit dem „Was“ der Motivation befassen, liegt das Interesse der Prozesstheorien in der Erklärung, wie Verhalten entsteht und aufrechterhalten wird. Sie untersuchen die kognitiven Prozesse, die der Motivation zugrunde liegen.

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