Motorische Aufgaben, SPF und Modelle der Inklusion
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Motorische Aufgaben: Klassifikation
Struktur der Aufgaben
Das Handeln wird bestimmt durch die Definition des Ziels der Aufgabe, die auszuführenden Maßnahmen und die Konditionierung des Umfelds:
- Nicht definierte Aufgaben: (1) Keine Definition; (2) Nur das Medium und Slogans sind definiert; (3) Halber Scan.
- Semidefinierte Aufgaben: (1) Der Zweck ist definiert; (2) Definition der Zielsetzung und des Umfelds.
- Definierte Aufgaben: (1) Definition des Umfelds und der auszuführenden Maßnahmen; (2) Definition aller Faktoren.
Natur der Motorischen Aufgaben
Definition der Art oder Menge der benötigten und mobilisierten Energiequellen zur Durchführung der Aufgabe:
- Bioenergetische Aufgaben: Funktionale und physische Anforderungen, die einen signifikanten Aufwand erfordern.
- Bioexpressive Aufgaben: Entwicklung motorischer Muster, die viel Koordination und Bewegungsflüssigkeit erfordern.
Komplexitätsgrad Motorischer Aufgaben
Bezieht sich auf den Grad der Anforderung, den die Aufgabe an die Lernenden stellt:
- Wahrnehmungsmechanismus:
- Nach der kognitiven Beteiligung (Knapp).
- Nach dem Grad der Umweltkontrolle (Poulton).
- Nach dem Zustand des Subjekt-Objekt-Systems (Fitts).
- Nach dem Zweck der Bewegung (Robb).
- Entscheidungsmechanismus:
- Anzahl der zu treffenden Entscheidungen.
- Anzahl der Alternativen pro Entscheidung.
- Benötigte Zeit für Entscheidungen.
- Grad der Unsicherheit (Medium, Kooperation, Gegner).
- Risiko (objektiv und subjektiv).
- Umsetzungsmechanismus (Ausführung):
- Qualitative Aspekte: Struktur der Bewegung und Anzahl der beteiligten Muskelgruppen. Erforderliche Geschwindigkeit und Genauigkeit (Cratty).
- Quantitative Aspekte: Definition des erforderlichen Fitnessniveaus (vererbte und beeinflussbare Faktoren).
- Kontrollmechanismus (Fitts und Posner): Der Teilnehmer muss die Angemessenheit der Ausführung in Bezug auf die Aufgabe interpretieren können. Während der Ausführung können mehrere motorische Aufgaben auftreten:
- Diskrete Aufgaben: Einheitliche Bewegung von Anfang bis Ende.
- Serielle Aufgaben: Vorgegebener Bewegungsablauf von Anfang bis Ende.
- Kontinuierliche Aufgaben: Keine bekannte Reihenfolge oder Ordnung.
Curriculare Diversifizierung
Die Programme zur Curricularen Diversifizierung richten sich an Schüler über 16 Jahre. Sie wenden eine spezifische Methodik an, die sich durch Inhalte und Bereiche unterscheidet, um die allgemein festgelegten Ziele der Sekundarstufe zu erreichen.
Sonderpädagogischer Förderbedarf (SPF/SEN)
Ein Schüler gilt als Person mit Sonderpädagogischem Förderbedarf (SPF), wenn er für einen Teil oder die gesamte Schulzeit spezifische Unterstützung und pädagogische Aufmerksamkeit benötigt, begründet durch eine Behinderung, tiefgreifende Entwicklungsstörungen oder schwere Verhaltensstörungen.
Tiefgreifende Entwicklungsstörungen
Diese Störungen sind durch schwerwiegende und weitreichende Beeinträchtigungen der Fähigkeit zur sozialen Interaktion und Kommunikation sowie durch das Vorhandensein stereotyper Verhaltensweisen und Interessen gekennzeichnet. Dazu gehören:
- Autistische Störung.
- Asperger-Störung.
- Rett-Syndrom.
- Desintegrative Störung im Kindesalter.
- Nicht näher bezeichnete tiefgreifende Entwicklungsstörung.
Schwerwiegende Verhaltensstörungen
Dazu zählen:
- Schwere psychische Störungen (z. B. Psychosen und Schizophrenie).
- Emotionale Störungen (verursacht durch Angst und emotionale Probleme wie Depressionen und Phobien).
- Verhaltensstörungen (z. B. oppositionell-trotzige Störung, Störung des Sozialverhaltens, Tourette-Syndrom).
Spezifische Bedürfnisse nach Bildungshilfe (NEAE)
Hierunter fallen Schwierigkeiten von Schülern, die spezifische Bedürfnisse nach Bildungshilfe haben, sei es aufgrund von sonderpädagogischem Förderbedarf oder anderen spezifischen Förderbedarfen:
1. Besondere Lernschwierigkeiten (BLS/DEA)
Betrifft Schüler, die eine Störung in einem oder mehreren grundlegenden psychologischen Prozessen zeigen, die bei der Verwendung von gesprochener oder geschriebener Sprache beteiligt sind. Diese Veränderungen können sich als Anomalien beim Hören, Sprechen, Denken, Lesen, Schreiben oder Rechnen äußern:
- Legasthenie (Lese-Rechtschreib-Schwäche).
- Schreibschwäche (Dysgraphie).
- Dyskalkulie (Rechenschwäche).
- Besondere Lernschwierigkeiten in der mündlichen Sprache.
2. Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)
Liegt vor, wenn das Verhalten ein anhaltendes Muster von Unaufmerksamkeit oder Hyperaktivität/Impulsivität zeigt, das in der Schule häufiger und schwerwiegender ist als bei Gleichaltrigen und sich negativ auf das soziale Leben und die Familie auswirkt. Die Symptome müssen vor dem siebten Lebensjahr aufgetreten sein und dürfen nicht eindeutig durch andere Störungen verursacht werden.
3. Besondere persönliche oder schulische Vorgeschichte (ECOPHE)
Liegt vor, wenn ein vorübergehendes Ungleichgewicht in der Lernentwicklung und dem Erwerb von Grundkenntnissen im Vergleich zu Gleichaltrigen auftritt. Diese Probleme sind im Unterricht motiviert durch:
- Soziokulturelle Zwänge (ungeeignetes soziales und familiäres Umfeld).
- Fehlende oder falsche Bildungsgrundlagen (hohe Fehlzeiten, häufiger Schulwechsel, verspäteter Eintritt in das Bildungssystem).
- Gesundheitliche Bedingungen oder funktionelle, kognitive oder neuropsychologische Probleme.
- Schwierigkeiten in der Kommunikation oder Sprache.
4. Verspäteter Eintritt in das Bildungssystem
Betrifft Schüler, die aus anderen Ländern kommen oder aus anderen Gründen spät mit dem Schulbesuch beginnen und dadurch Probleme beim Erwerb von Grundkenntnissen im Vergleich zu Gleichaltrigen haben.
5. Hochbegabung (Hohe Fähigkeit)
Betrifft Schüler, die mehrere unterschiedliche kognitive Ressourcen (logische, numerische, räumliche, Gedächtnis-, verbale und kreative Fähigkeiten) praktisch gleichzeitig nutzen und verwalten können, oder die in der Verwaltung einer oder mehrerer dieser Ressourcen außergewöhnliche Leistungen erbringen.
6. Schüler mit längerer Krankheit
Schüler, die aufgrund längerer Krankheit Krankenhausunterricht oder häusliche Pflege benötigen.
Grundsätze der Inklusion/Integration
1. Prinzip der Normalisierung
- Einhaltung einer normalen täglichen, wöchentlichen und jährlichen Lebensweise.
- Erleben normaler Entwicklungserfahrungen im Lebenszyklus entlang der verschiedenen Entwicklungsstadien: frühe Kindheit, Schulalter, Erwachsenenalter und drittes Alter.
- Erhalt des normalen Respekts und der Rücksichtnahme auf Entscheidungen und Wünsche, einschließlich des Rechts auf Selbstbestimmung.
- Leben in einer Welt, die derjenigen anderer gleicht.
- Anwendung der gleichen wirtschaftlichen Regeln als Voraussetzung für ein möglichst normales Leben.
- Unterliegen den gleichen Regeln wie andere Menschen, insbesondere bei umweltpolitischen Entscheidungen.
2. Prinzip der Sektorisierung
Sektorisierung bedeutet, Dienstleistungen dorthin zu bringen, wo die Nachfrage besteht (lokal, regional). Die Dezentralisierung der Dienste stellt sicher, dass die Bedürfnisse des Einzelnen dort erfüllt werden, wo sie entstehen, und nicht an zentralen, weit entfernten Orten.
3. Prinzip der Sozialen Integration
Soziale Integration bezieht sich auf einen Wertewandel, der dazu führt, die menschliche Vielfalt wertzuschätzen. Es bedeutet, dass eine demokratische Gesellschaft nicht nur allen ihren Mitgliedern die gleichen Chancen bieten muss, sondern dass alle von dieser Vielfalt profitieren können (Parrilla, 1992).
Modelle der Integration
1. Physische oder Lokale Integration
Spezialklassen befinden sich in Regelschulen und teilen die gleiche physische Umgebung, aber ihre Funktion und Organisation sind völlig unabhängig.
2. Soziale Integration
Die Nutzer besuchen Spezialklassen innerhalb einer Regelschule, nehmen aber gemeinsam mit anderen an außerschulischen Aktivitäten teil.
3. Funktionale Integration
Menschen mit sonderpädagogischem Förderbedarf nehmen zusammen mit ihren Altersgenossen teilzeit- oder vollzeit an regulären Bildungsprogrammen und im regulären Klassenzimmer teil.