Motorische Entwicklung, Anpassung und Klassifikation im Sport
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Motorische Entwicklung und Anpassung
- Der Mensch lebt von Geburt an in ständiger Interaktion mit seiner Umwelt. Er ist in eine Umgebung voller Reize eingetaucht und entwickelt durch Reifung, Wachstum und Lernen die Fähigkeit, darauf zu reagieren. Diese Anpassung erfolgt durch ein Zusammenspiel von Assimilation und Akkomodation.
- Menschliche Bewegung ist ein spezifisches Anpassungsphänomen und eine Form der Interaktion mit der Umwelt.
- Dabei entwickelt der Mensch seine potenziellen Fähigkeiten und Fertigkeiten.
- Aktuell geht man davon aus, dass der Mensch mit einer genetischen Grundlage für ein motorisches Gedächtnis geboren wird. Abhängig von den Reizen, die er im Laufe seines Lebens erhält, entwickelt sich dieses voreingestellte Potenzial. Dies begründet den Ursprung des motorischen Gedächtnisses.
- Die menschliche Bewegung als Anpassungsphänomen hat:
Sinn, da jede Bewegung ein Ziel verfolgt.
Inhalt, da sie die persönliche Geschichte des sich bewegenden Menschen integriert.
Bedeutung, da die Bewegung den gesamten Inhalt seiner einzigartigen Geschichte ausdrückt.
Anpassung im Sport und Training
Im Kontext von Sport und Spiel ist es entscheidend, die Aufgaben an die Eigenschaften der Person und die Art der Aktivität anzupassen.
- Ansätze wie der von Weineck (2004) betonen, dass es bei der sportlichen Ausbildung mit pädagogischer Absicht wichtig ist, die Inhalte von Trainingseinheiten und Wettkämpfen an die motorischen, geistigen und körperlichen Fähigkeiten des Kindes anzupassen.
- Ebenso sollte man Kinder nicht zwingen, sich Trainingsinhalten und Spielformen anzupassen, die für Erwachsene konzipiert sind.
- Sportarten unterscheiden sich in ihren spezifischen Anforderungen; einige erfordern hochentwickelte technische Fähigkeiten.
- Dazu gehören Sportarten mit Gegnerkontakt wie Fußball (vgl. Bartoli, 2005).
- Dies führte in den letzten Jahren zu einer Erneuerung der formalen Strukturen im Sport, hin zu funktionalen und kohärenten Systemen, in denen alle Faktoren (Methoden, Techniken, Systeme) hoch entwickelt und differenziert sind.
- So argumentiert Romero (2000), dass Fußball, Training und Wettkampf Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen sein sollten, um Theorien zur Weiterentwicklung der Praxis zu generieren.
Klassifikation motorischer Situationen
- Motorische Handlung wird von Parlebas, P. (1981) definiert als "der Prozess der Ausführung motorischen Verhaltens durch ein oder mehrere Individuen in einer bestimmten motorischen Situation".
Beispiele für motorische Handlungen sind ein Hochspringer, zwei kämpfende Gegner, fußballspielende Kinder oder eine Basketballmannschaft im Wettkampf.
Man unterscheidet folgende Situationen:
- Individuell: Eine Situation, in der ein Athlet handelt, ohne direkt mit anderen Spielern zu interagieren (z. B. Hochsprung, Zeitfahren im Radsport, Bodenturnen).
- Kooperation: Eine Situation, in der Individuen zusammenarbeiten, um die gestellten Aufgaben zu bewältigen.
- Opposition: Eine Situation, in der zwei Individuen oder Parteien mit gegensätzlichen Zielen konfrontiert sind.
- Kooperation/Opposition: Eine Situation, in der zwei Mannschaften gegeneinander antreten, wobei die Mitglieder jedes Teams kooperieren, um sich der gegnerischen Mannschaft entgegenzustellen, deren Mitglieder ebenfalls kooperieren.
Diese Situationen lassen sich verschiedenen Sporttypen zuordnen:
- Psychomotorische Sportarten (Individuell)
- Kooperationssportarten
- Oppositionssportarten
- Kooperations-Oppositions-Sportarten
- Bei Kooperations-Oppositions-Sportarten wird die Struktur durch Regeln, Technik, Raum, Zeit, Kommunikation und Strategie bestimmt.
- In dieser Sportartengruppe ist der Raum soziomotorisch geprägt. Die Kommunikation kann positiv (Kooperation innerhalb des Teams) oder negativ (Opposition gegen den Gegner) sein.