Mündliche Kommunikationsgenres

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Dialogische Genres

Dies sind Kommunikationsformen, die den Austausch und den Dialog zwischen zwei oder mehr Personen erfordern.

Das Gespräch

Es ist die primäre und typische Form menschlicher Kommunikation. Es ist gekennzeichnet durch die Anwesenheit interaktiver Gesprächspartner in einer Beziehung, durch die Unmittelbarkeit, die Teilnehmer einer bestimmten Zeit und Raum teilen, und durch das Fehlen einer vorbereiteten Rede.

Der Kanal eines umgangssprachlichen oder informellen spontanen Gesprächs ändert sich mit der Beziehung zwischen den Gesprächspartnern und der Art des verwendeten Kanals. Die prototypische Realisierung dieser Art ist die umgangssprachliche, spontane Konversation. Merkmale sind:

  • Unstrukturiert
  • Behandlung verschiedener Themen
  • Sprecher- und Hörerrollen wechseln
  • Rolle nonverbaler Kommunikationscodes
  • Informelles Register (Improvisation, unvorhersehbarer Charakter)
  • Aufeinanderfolgende Interventionen in Dialogform

Die Diskussion

Es ist ein kontroverses Gespräch zwischen zwei oder mehr Personen, die ihre Ansichten zu einem bestimmten Thema vertreten und argumentativ verteidigen.

Es gibt verschiedene Arten von Debatten: den Runden Tisch, Wahldebatten, Landtagsdebatten. Dieses Genre ist in den Kommunikationsmedien (z.B. TV) üblich und weist folgende Merkmale auf:

  • Das Thema ist zuvor bestimmt.
  • Ein Moderator leitet und reguliert die Redebeiträge der Teilnehmer.
  • Der Ausdruck ist wenig spontan und verwendet ein formelles Register.

Die Gesprächsrunde

Es ist ein Gespräch zwischen einer Gruppe von Teilnehmern, die zu diesem Zweck zusammenkommen, manchmal von einem Moderator geleitet.

Das Thema ist oft im Voraus bekannt, auch wenn es nicht unbedingt kontrovers sein muss. Solche Diskussionen sind häufig im Radio oder Fernsehen zu finden, wobei ein aktuelles Thema in einem eher umgangssprachlichen Register behandelt wird.

Das Symposium

Es ist ein Dialog, in dem eine Gruppe von Teilnehmern Fragen an einen oder mehrere Spezialisten zu einem Thema ihres Fachgebiets stellt.

Es gibt einen Moderator, der das Wort erteilt. Es wird verwendet, um ein Thema zu vertiefen oder als Begleitveranstaltung zu einer Konferenz. Es gibt wenig Spontaneität, und es wird ein eher formales Register verwendet.

Das Interview

Es ist ein Gespräch, in dem der Interviewer einer oder mehreren Personen Fragen stellt, um Informationen oder Meinungen zu einem Thema zu erhalten.

Es wird häufig in Rundfunk, Fernsehen und Presse verwendet. Merkmale:

  • Äußerungen mit wenig Spontaneität und mehr oder weniger aufwendigem Inhalt.
  • Die Befragten sind oft bekannte Experten in einem Fachgebiet oder Personen mit einer wichtigen Rolle im sozialen, künstlerischen und kulturellen Bereich.
  • Bei mehreren Gesprächspartnern sind die Redebeiträge geregelt.
  • Die Teilnehmer erklären sich in der Regel mit den Fragen und Bedingungen des Interviews einverstanden.
  • Die Struktur besteht oft aus einer Einführung, die Daten über den Befragten liefert oder die Fragestellung klärt; einer Entwicklung mit einer Abfolge von Fragen und Antworten des Interviewers und des Befragten.

Weitere Formen dialogischer Kommunikation

  • Geschäftstransaktionen (Geschäfte, Transport)
  • Beratungen (ärztliche oder administrative)
  • Mündliche Prüfungen
  • Parlamentssitzungen
  • Unterricht

Monologische Genres

Äußerungen, die von einem einzelnen Sprecher an ein heterogenes Publikum gerichtet sind. Der Kommunikationsprozess ist einseitig.

Das zuvor festgelegte Thema ermöglicht es dem Sprecher, seine Rede entsprechend der Zeit und dem Publikum zu planen und zu organisieren. Oft stützt er sich dabei auf ein Skript.

Der mündliche Vortrag

Ein einseitiger kommunikativer Akt, in der Regel ein informativer Plan oder das Ergebnis einer Untersuchung oder Arbeit.

Überwiegend dient er informativen Zwecken; auch referenzielle, sprachliche, expressive und appellative Funktionen sind vorhanden. Er zeichnet sich aus durch:

  • Ein formales Register und eine sorgfältige Abstimmung der Inhalte.
  • Die Bedeutung nonverbaler Elemente (Gestik) und verbaler Elemente (Ton, Rhythmus, Geschwindigkeit).
  • Die Fähigkeit des Sprechers, die Präsentation an die Reaktionen der Empfänger anzupassen.
  • Die Aufnahme von Definitionen, Klassifikationen, Beispielen, Argumenten und Beschreibungen zur Erläuterung des Themas.

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