Musikalische Analyse: Cantigas de Santa Maria & Santa Maria Strela Do Dia

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Musikalische Analyse der Cantigas de Santa Maria

Tempo und Transkription

Das vorliegende Stück weist ein schnelles quaternäres Tempo im 4/4-Takt auf. Der Musikwissenschaftler Higinio Anglès, geboren im späten 19. Jahrhundert in Spanien und verstorben in den 1960er Jahren, führte die umfassende Transkription aller Cantigas de Santa Maria sowie weiterer mittelalterlicher Lieder durch. Er übertrug die mittelalterliche Quadratnotation und Rauten in die moderne Notenschrift, wie sie in der Musiktheorie bekannt ist. Anglès führte drei Studien zu den Cantigas durch, wobei jede Notenzeile separat analysiert wurde.

Melodische Merkmale

Die Melodie ist modal. Es ist die Verwendung von syllabischem und melismatischem Gesang zu beobachten, wobei die auf der Partitur dargestellten Neumen als Melismen interpretiert werden. Grundsätzlich bewegt sich die Melodie in konjunkten Schritten, es gibt aber auch disjunkte Schritte, wie im dritten Takt des ersten Systems zu beobachten ist. Die Melodie ist leicht wellenförmig.

Textur und Instrumentierung

Die Textur ist monophon, da alle Stimmen gleichzeitig singen. Obwohl in dieser Interpretation Instrumente die Stimmen begleiten, wird die genaue Instrumentierung für jede einzelne Stimme in diesem Werk nicht explizit angegeben. Dies wird durch die Miniaturen in den Partituren angedeutet. In der Aufführungspraxis ist dies nicht immer eindeutig erkennbar. Die Sprache des Stücks ist Galicisch-Portugiesisch.

Aufführungspraxis und Gattung

Das Ensemble besteht aus einer Vokalgruppe, insbesondere einem Chor mit weiblichen und männlichen Stimmen. Die Interpretation erfolgt mit musikalischer Begleitung von Streichinstrumenten und Idiophonen, namentlich einem Rabl, einer Laute und einem Metall-Idiophon. In den ursprünglichen Notationen der Troubadour-Lieder war die genaue Instrumentierung nicht festgelegt. Daher wird heute ähnlich wie im Mittelalter verfahren: Es wird entschieden, welche Instrumente für das jeweilige Troubadour-Lied angemessen sind. Die Cantigas sind Miniaturen, illustriert mit Spielleuten.

Bei dem Stück handelt es sich um eine Ballade oder ein Troubadour-Lied, eine typisch mittelalterliche musikalische Komposition, die zur Unterhaltung am Hof diente und von Hofmusikern interpretiert wurde. Dies ist eine Ballade des Lobes, also zur Verherrlichung. In den Cantigas von Alfons X. ist etwa jede zehnte Cantiga ein Lobgesang, und es wird angenommen, dass er diese selbst verfasste. Es gehört zur Gattung der Vokalmusik, auch wenn Aufführungen mit instrumentaler Begleitung möglich sind.

Die Cantiga "Santa Maria Strela Do Dia"

Das Werk wurde im Mittelalter (13. Jahrhundert) von Alfons X. dem Weisen, König von Kastilien, komponiert. Das Stück heißt Santa Maria Strela Do Dia.

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