Mythos, Logos und die Formen des Wissens: Eine Einführung

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Mythos und Logos: Zwei Wege der Welterklärung

Mythos: Ursprung und Funktion

Der Begriff Mythos kommt vom griechischen Wort mythos, das 'Erzählung' bedeutet. Mythen erfüllen sowohl eine erklärende als auch eine Vorbildfunktion. Mythische Erzählungen sind geprägt von Fantasie und tiefen Überzeugungen. Die Erzählung von Mythen ist wichtig und dient dazu, übermenschliche Aktionen oder Götter zu beschwichtigen oder zu besänftigen. In Mythen erscheint die Welt oft chaotisch und verhält sich zufällig nach dem Willen der Götter.

Logos: Vernunft und kritisches Denken

Der Begriff Logos erklärt Dinge durch Vernunft und kritisches Denken. Der Logos ist die Vernunft, die das Universum dominiert und die Existenz von Ordnung und Regelmäßigkeit in der Abfolge der Dinge ermöglicht. Er ist aber auch etwas in uns, das als Leitfaden für unser Verhalten und als Instrument für den Wissenstransfer dient.

Die Vielfalt des Wissens: Von Alltag bis Philosophie

Alltagswissen (Vulgäres Wissen)

Das Alltagswissen zeigt uns, wie die Dinge sind und welche Auswirkungen sie haben. Es ist ein oberflächliches, nicht reflektiertes Wissen des gesunden Menschenverstandes, oft vermischt mit Vorurteilen. Dennoch ist es nützlich für den Alltag.

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Wissenschaftliche Erkenntnisse suchen die unmittelbaren Ursachen der Dinge und stellen ein tiefes Fachwissen dar. Es ist ein rationales Wissen, das auf Beweisen und Experimenten basiert. Es ist nützlich, um die Natur zu verstehen und zu steuern.

Philosophisches Wissen

Das Philosophische Wissen fragt nach den letzten Ursachen aller Dinge. Es ist kein partikuläres Wissen, sondern universell. Es ist ein rationales Wissen, das auf Beweisen und Argumenten basiert. Es ist sinnvoll, um die ersten und letzten Ursachen der Wirklichkeit zu erkennen.

Merkmale des Philosophischen Wissens

  • Es ist reflexiv, da es sich der Realität und der Wahrheit durch unsere rationalen Fähigkeiten nähert.
  • Es ist ein offenes Wissen, da viele seiner Vorschläge nicht endgültig sind und zur Diskussion stehen.
  • Es ist ein rationales Wissen, weil es Antworten auf menschliche Fragen durch Verstand sucht.
  • Es ist ein globales, umfassendes und vereinheitlichtes Wissen, denn die Philosophie versucht, die Gesamtheit aller Wesen aus ihren tiefsten und grundlegendsten Prinzipien zu erklären.
  • Es ist ein radikales Wissen, weil es sich den wichtigsten und schwierigsten Fragen widmet, wie dem Sinn der menschlichen Existenz und Freiheit, dem Problem von Gut und Böse und so weiter.
  • Es ist ein praktisches Wissen, das das menschliche Handeln lenkt. Es manifestiert sich in der Ethik und der politischen Philosophie.
  • Es ist ein systematisches Wissen, da es die verschiedenen Bereiche der Wirklichkeit und des menschlichen Seins ordnet.
  • Es ist ein kritisches Wissen und eine Analyse, da es die Mentalität einer Ära widerspiegelt und eine Ablehnung des Dogmatismus sowie gesellschaftlich auferlegter Wahrheiten und Überzeugungen zeigt.

Zweige der Philosophie

  • Metaphysik: Studiert die Realität und die Eigenschaften alles dessen, was existiert.
  • Logik: Befasst sich mit sprachlich ausgedrückten Argumenten und studiert deren Struktur, Form und Gültigkeit, um Gewissheit zu erlangen.
  • Erkenntnistheorie: Untersucht die Ursprünge, die Gültigkeit und die Grenzen des Wissens.
  • Anthropologie: Betrachtet den Menschen aus biologischer, sozialer, kultureller oder humanistischer Perspektive.
  • Ethik: Untersucht moralische Codes und Normen, deren Begründung, Gültigkeit und Universalität.
  • Ästhetik: Analysiert die Natur der Schönheit und künstlerische Schöpfungen.
  • Politische Philosophie: Beschäftigt sich mit Aspekten der menschlichen Gemeinschaft, wie sozialer Herkunft, Regierungsformen, Macht und so weiter.

Historische Weltbilder: Fixismus und Anthropozentrismus

Der Fixismus und seine Entwicklung

Der Fixismus (Unveränderlichkeit) behauptet, dass Arten und Gattungen unveränderlich sind, das heißt, sie wurden weder geschaffen noch verändert. Aristoteles kam zu folgenden Schlussfolgerungen:

  • Arten sind ewig, unveränderlich und unverändert von Generation zu Generation.
  • Die Biologie interessiert sich nur für die Art, nicht für Individuen.
  • Die Form der Organe ist immer mit ihren Funktionen verknüpft.

Der Kreationismus wurde später dem fixistischen Konzept des Aristoteles hinzugefügt. Nach dieser Theorie schuf Gott die Arten, die als göttlich perfekt galten und daher keiner Veränderung oder Verbesserung bedurften.

Anthropozentrismus: Der Mensch im Mittelpunkt

Der Anthropozentrismus ist eine weitere wichtige Theorie, die den Fixismus prägte. Dies ist eine typische Darstellung der Philosophie nach dem Mittelalter. Der Anthropozentrismus sieht den Menschen im Mittelpunkt der Schöpfung und misst ihm die größte Bedeutung bei. Darüber hinaus ist der Mensch das Maß, an dem alle anderen Elemente gemessen werden. Der Einfluss der Genesis, die erzählt, wie die Welt für uns geschaffen wurde, war dabei entscheidend.

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