Mythos, Logos & Gottesbeweis: Heraklit und Thomas von Aquin

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Mythos und Logos: Eine philosophische Gegenüberstellung

Der Begriff Mythos bezeichnet eine bestimmte Art von Rede, die Geschichten von Göttern erzählt. Im Gegensatz dazu steht der Logos, der die erklärende Rede bestimmt. Die Bedeutung des Wortes Logos ist sehr umfassend und bedeutet unter anderem: Erzählung, Vernunft und Berechnung. In diesem Kontext wird das Wort Logos als ein Konzept dem Mythos entgegengestellt.

Logos als Wissenschaft oder Philosophie ist die Erkenntnis, die auf Fundamenten und Beweisen (Deduktion) ruht. Wir wissen auch, dass Heraklits Logos die Logik des Widerspruchs benennt. Demnach ist der Logos das Denken, das den Widerspruch der Realität entdeckt und aufzeigt, wie alle Dinge und Wesen durch Widerspruch konstituiert sind.

Heraklits Logos und die Welt als ewiges Feuer

Heraklit beschreibt die Welt als ein ewiges Feuer, das weder von Göttern noch von Menschen geschaffen wurde, sondern immer war, ist und sein wird. Dieses Feuer unterliegt Maßen des Aufleuchtens (was zur Einheit führt) und des Erlöschens (was zur Vielfalt führt).

Heraklits Fragment TE 30 besagt, dass der Logos bestimmt, was alle Wesen sind. Dieser Logos ist ewig, doch die Menschen verstehen ihn nicht, weder bevor sie ihn hören noch nachdem sie ihn gehört haben. Obwohl alle Dinge gemäß diesem Logos geschehen, verhalten sich die Menschen so, als hätten sie keine Erfahrung. Der Logos offenbart die Unterscheidung der Seinsweise (Physis) Punkt für Punkt und erklärt, was im Wachzustand geschieht, im Gegensatz zu dem, was im Schlaf vergessen wird.

Heraklits Fragment 1 (Frag1) besagt, dass die Dinge sich voneinander unterscheiden und gleichzeitig interagieren. Dies ist die Grundlage für Heraklits Dialektik.

Der Zweite Weg des Thomas von Aquin: Der Gottesbeweis aus der Wirkursache

Der zweite Weg des Thomas von Aquin zum Nachweis der Existenz Gottes basiert auf der Kausalität der Wirkursachen. Wir stellen fest, dass in dieser Welt der Sinne eine bestimmte Ordnung unter den wirkenden Ursachen besteht. Wir finden jedoch nichts, das seine eigene Wirkursache ist, da es sich in diesem Fall selbst vorausgehen müsste, was unmöglich ist.

Man kann die Reihe der wirkenden Ursachen nicht unbegrenzt fortsetzen. Denn bei untergeordneten wirkenden Ursachen ist die erste Ursache diejenige, die die mittlere und die letzte Ursache bewirkt. Wird eine Ursache entfernt, so entfällt auch ihre Wirkung. Gäbe es keine erste Ursache, gäbe es weder mittlere noch letzte Ursachen.

Würde die Reihe der wirkenden Ursachen also ins Unendliche verlängert, gäbe es keine erste Wirkursache und folglich auch keine letzte Wirkung oder Zwischenursache, was offensichtlich falsch ist. Daher muss es eine erste Wirkursache geben, die alle Gott nennen.

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