Nachhaltige Entwicklung und globale Herausforderungen

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Die Grenzen des Wachstums

Die traditionelle Wirtschaft, einschließlich des Kapitalismus, basiert auf der Annahme des Wirtschaftswachstums, verstanden als Steigerung von Produktion, Produktivität und BIP. Vom 18. bis ins 20. Jahrhundert hinein war diese Idee unangefochten. Doch seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts manifestiert sich zunehmend das Problem, dass dieses Wirtschaftswachstum nicht unbegrenzt möglich ist. Der Grund dafür ist einfach und unbestreitbar, seit langem bekannt, aber bisher nicht ausreichend in die Praxis umgesetzt: das Gesetz des abnehmenden Ertrags. Dieses besagt, dass bei Wirtschaftswachstum mit mehreren Faktoren, von denen einige bereits an ihrer Kapazitätsgrenze sind, das globale Wachstum schließlich abnimmt.

Da die natürlichen Ressourcen begrenzt sind, ist unbegrenztes Wirtschaftswachstum unmöglich. Wir müssen anerkennen, dass wir diese Ressourcen letztendlich erschöpfen und unwiederbringlich schädigen. Angesichts dieser Tatsache gibt es neue soziale Strömungen, die vom Umweltschutz inspiriert sind und von nachhaltiger Entwicklung sprechen. Nachhaltige Entwicklung ist eine Wirtschaftsentwicklung, die die Umwelt nicht irreversibel schädigt und die natürlichen Ressourcen so nutzt, dass sie sich regenerieren können oder alternative Ressourcen bereitstehen. Beispiele hierfür sind die Wiederaufforstung nach Holzabbau oder die Nutzung erneuerbarer Energien wie Wind- oder Wasserkraft anstelle von Kohle und Öl.

Diese Art der Entwicklung muss die ökologischen Kosten berücksichtigen, die bisher oft nicht einkalkuliert wurden, da die Natur als kostenlose Ressource betrachtet wurde. Es müssen neue wirtschaftliche und produktionstechnische Wege gefunden werden, die die Umweltbelastung minimieren.

Probleme einer globalen Kultur

Eine Superkultur ist nicht mehr als die Summe aller Kulturen. Tatsächlich kann sie sogar weniger sein als einige von ihnen. Außerdem ist sie früher oder später zum Zerfall in Fragmente verurteilt (wie z.B. Ghettos). Dies führt einerseits zur Isolierung von Gruppen und andererseits langfristig zu einer Verarmung durch Endogamie.

Die heutige globale Kultur stützt sich stark auf den westlichen Lebensstil. Wie Claude Lévi-Strauss in "Rasse und Geschichte" (1952) feststellte, ist der Beitritt zu diesem westlichen Lebensstil oft nicht so spontan, wie angenommen wird, sondern das Ergebnis westlicher Entscheidungen. Es gibt keine freie Wahl.

In der heutigen globalen Kultur kaufen wir alle in denselben Supermärkten ein, sehen die gleichen Fernsehprogramme, hören die gleiche Musik und besuchen vielleicht sogar die gleichen Bibliotheken und Konzerte. Vicente Verdú beschreibt in seinem Essay "Planet Amerika" (1996) die Amerikanisierung als eine massive Störung und kulturelle Verarmung der Welt. Egal ob europäisch oder asiatisch, die Amerikanisierung beeinflusst Lebensstile, Werte, Mythen, Kleidung und Essgewohnheiten.

Es muss der Sättigungseffekt berücksichtigt werden, der durch die massive Informationsmenge entsteht. Die Menge an Informationen, die wir aufnehmen können, ist begrenzt. Ein Beispiel dafür ist das Internet. Trotz der enormen Informationsfülle führt dies oft zu einer oberflächlichen Auseinandersetzung mit den Inhalten.

Claude Lévi-Strauss argumentiert in "Rasse und Geschichte", dass es keine absolute Zivilisation gibt. Wahre Zivilisation besteht in der Koexistenz von Kulturen und der maximalen Vielfalt.

Hintergrund des Prozesses: Globalisierung

Globalisierung ist die zunehmende Interdependenz von Wirtschaft, Politik und Kultur verschiedener Gesellschaften und Nationen weltweit. Die Hauptursachen dafür sind der wissenschaftlich-technische Fortschritt, die wirtschaftliche Expansion und das Bevölkerungswachstum. Wichtige historische Vorläufer sind der Kolonialismus des 19. Jahrhunderts (1875-1914) und die Entdeckung und Eroberung Amerikas.

Durch die Kolonialisierung dominierten europäische Mächte wie Spanien, Frankreich, Deutschland, Portugal, Belgien und Großbritannien politisch, sozial und wirtschaftlich fast alle bewohnbaren Gebiete der Erde: Amerika, Afrika, Ozeanien und Teile Asiens. Ende des 18. und im 19. Jahrhundert wurden die amerikanischen Staaten unabhängig. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Prozess der Entkolonialisierung in Asien und Afrika.

Die Entkolonialisierung führte oft zu Problemen aufgrund der willkürlich gezogenen Grenzen und ethnischer Konflikte. Ein Beispiel ist die Teilung Britisch-Indiens in Indien, Pakistan und Bangladesch aufgrund ethnisch-religiöser Konflikte.

Der Entkolonialisierungsprozess führte häufig zu Rückständigkeit, undemokratischen Regimen und wirtschaftlicher Abhängigkeit. Viele Länder Lateinamerikas wurden im 20. Jahrhundert zu wirtschaftlichen Kolonien, wobei externe Mächte häufig rechte Putsche unterstützten, um Volksaufstände zu verhindern.

Im 20. Jahrhundert wuchs die Weltwirtschaft und internationalisierte sich. Gleichzeitig wexhs aber auch die Ungleichheit zwischen reichen und armen Ländern. Die Weltbevölkerung stieg von 1,5 Milliarden auf 6 Milliarden Menschen, wobei das Bevölkerungswachstum besonders in den ärmsten Ländern (Indien, China, Indonesien, Pakistan, Ägypten) stark ausgeprägt ist. Ein auffälliges Ergebnis ist die zunehmende Migration, legal und illegal, von Bürgern armer Länder in reiche Länder.

Nachhaltige Entwicklung

Nachhaltige Entwicklung ist eine Wirtschaftsentwicklung, die die Umwelt nicht irreversibel schädigt und die natürlichen Ressourcen so nutzt, dass sie sich regenerieren können oder alternative Ressourcen bereitstehen.

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