Nachhaltigkeitsmodelle und -instrumente
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Nachhaltigkeitsmodelle
Entwicklungsmodell
Dieses Modell geht von unbegrenzten Ressourcen aus und berücksichtigt weder die Umwelt noch die Beziehung des Menschen zur Natur. Es wurde lange Zeit weltweit angewendet und hat erhebliche Umweltschäden verursacht.
Erhaltungsmodell
Als Reaktion auf die Schäden des Entwicklungsmodells schlägt dieses Modell ein Nullwachstum vor. Dies ist jedoch für unterentwickelte Länder, die ein Recht auf Entwicklung haben, nicht akzeptabel.
Nachhaltigkeitsmodell
Dieses Modell versucht, Erhaltung und Entwicklung zu vereinen. Es leugnet Wachstum nicht, priorisiert aber Umwelt- und Sozialstandards. Ziel ist die Integration von Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft.
Ökologische Nachhaltigkeit
Die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Nachhaltigkeitsmodell sind:
- Erneuerbare Ressourcen unter ihrer Regenerationsfähigkeit nutzen, Übernutzung vermeiden und Energie sparen.
- Kontaminationsprozesse minimieren.
- Recycling und Wiederverwendung fördern.
- Umweltbewusstes Verhalten fördern und die anthropozentrische Sichtweise überwinden.
- Konsumverhalten in entwickelten Ländern ändern.
- Armut beseitigen und Schuldenerlass für bedürftige Länder fördern.
- Bevölkerungswachstum auf ein tragbares Niveau reduzieren.
Globale Institutionen und Regierungen müssen sich für geeignete Umweltschutzmaßnahmen einsetzen. Ökoeffizienz verbindet wirtschaftliche Interessen mit ökologischen Zielen zum Wohle der Gesellschaft.
Umweltinstrumente
Umweltaudit
Ein Instrument zur freiwilligen Kontrolle und Bewertung des Umweltverhaltens von Unternehmen. Es bestätigt die Einhaltung ökologischer Standards.
Ökolabel
Ein von einer offiziellen Stelle vergebenes Label für Produkte, die bestimmte Umweltanforderungen erfüllen. Es stärkt die Glaubwürdigkeit des Unternehmens hinsichtlich seines Umweltengagements.
Lebenszyklusanalyse (LCA)
Für die Vergabe von Öko-Labels notwendige Studien, die die Umweltauswirkungen eines Produkts von der Herstellung bis zur Entsorgung untersuchen.
Nachhaltigkeitsindikatoren
Diese müssen Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialbereiche umfassen, um effektiv zu sein. Ein häufig verwendeter Indikator ist der ökologische Fußabdruck. Die Differenz zwischen der verfügbaren Fläche (Biokapazität) und der verbrauchten Fläche ergibt das ökologische Defizit.
Jedes Land hat eine unterschiedliche Biokapazität und einen unterschiedlichen ökologischen Fußabdruck. Industrieländer haben oft ein ökologisches Defizit gegenüber dem Rest des Planeten.