Die Nachkriegskrise und der Aufstieg des Nationalsozialismus
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Die Nachkriegskrise: Ursachen und Folgen
Zwei grundlegende Faktoren prägten die ersten Nachkriegsjahre: Die übermäßige Härte des Versailler Vertrags gegenüber Deutschland, das als alleiniger Schuldiger des Ersten Weltkriegs behandelt wurde und zu sehr hohen finanziellen Entschädigungen gezwungen wurde. Die Friedensbedingungen waren hart, und große Teile Deutschlands wurden zwischen Frankreich, Belgien und Polen aufgeteilt. Die Politiker der neuen Weimarer Republik wurden als Verräter angesehen, weil sie die Bedingungen des Versailler Vertrags akzeptiert hatten. Das parlamentarische System selbst wurde als fremde Einführung betrachtet.
Der wirtschaftliche Aufschwung ab 1924, vor allem nach der Anwendung des Dawes-Plans, wurde durch den Ausbruch der Wirtschaftskrise von 1929 abrupt gebremst, was verheerende Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft hatte.
Die Gründung des NS-Staates
Hitlers Eintritt in die Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) im Jahr 1920 war ein Wendepunkt. Das Programm der Partei umfasste die Ziele des Nationalsozialismus:
- Keine Anerkennung des Versailler Vertrags.
- Wiederherstellung der militärischen Stärke und die Schaffung eines Großdeutschlands.
- Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.
- Antiparliamentarismus und Anti-Marxismus.
Im August 1921 übernahm Hitler die Führung der NSDAP und verlagerte die Strategie, um die Macht durch Gewalt auf der Straße zu erlangen. Paramilitärische Einheiten wurden gegründet, um Kommunisten und Sozialisten zu unterdrücken. Im Jahr 1923 versuchte er, die Macht zu ergreifen, aber der Münchner Putsch scheiterte und Hitler wurde inhaftiert. Im Gefängnis schrieb er seine Ideen nieder und kam zu dem Schluss, dass der Aufstieg zur Macht mit demokratischen Mitteln erfolgen müsse. Nach dem Börsencrash von 1929 gewann die NSDAP in Deutschland an Bedeutung und nur drei Jahre später war Hitler bereit, das Amt des Kanzlers zu übernehmen.
Der Aufstieg zur Macht
Die Gleichgültigkeit der Konservativen und die politischen Manöver der Nazis beschleunigten den Zusammenbruch der Weimarer Republik. In einer gespaltenen Gesellschaft, die von einer starken Arbeiterbewegung geprägt war, weckte die Wirtschaftskrise von 1929 die Geister des Nachkriegschaos. Sowohl die nationalistische Rechte als auch die antidemokratische und kommunistische Linke wollten das demokratische Regime beenden. Die antisemitische Rhetorik, die Rache für die militärische Niederlage und die Auswirkungen der akuten Wirtschaftskrise versprach, verhalf der NSDAP zu immer mehr Unterstützung.
Die SA verstärkte die Gewalt auf den Straßen, um die Bevölkerung einzuschüchtern und politische Gegner zu töten. Die politische Krise endete mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler im Jahr 1933.
Der nationalsozialistische Staat
Nach seiner Ernennung zum Reichskanzler verfolgte Hitler eine Politik der Zerstörung der Demokratie. Die Übernahme der vollen Macht erfolgte durch eine Reihe von Ereignissen:
- Der Reichstagsbrand: Ein ehemaliger Kommunist wurde beschuldigt, das Parlamentsgebäude in Brand gesteckt zu haben. Die Realität ist, dass das Feuer von den Nazis selbst gelegt wurde, um einen Notstand auszurufen und die demokratischen Rechte außer Kraft zu setzen.
- Neuwahlen zum Parlament: Die Nationalsozialisten erlangten die absolute Kontrolle über das Parlament und verabschiedeten das Ermächtigungsgesetz.
- Alle Parteien wurden verboten, und die Verfolgung und Inhaftierung politischer Gegner, insbesondere der linken Parteien, begann.
- Die Gestapo wurde 1933 gegründet, zusammen mit der Hitlerjugend, den Sturmabteilungen und der neu geschaffenen SS-Leibwache, die ein Klima der Unterdrückung und sozialen Kontrolle schufen.
- Das Hakenkreuz wurde als Symbol einer neuen Ära und zentrales Motiv der NS-Ästhetik gewählt.
- In der Nacht der langen Messer töteten SS-Mitglieder die wichtigsten Führer der SA, wodurch Hitler die absolute Macht im NS-System erlangte.
Nach dem Tod von Präsident Hindenburg im Jahr 1934 übernahm Hitler die Befugnisse des Präsidenten nach dem Führerprinzip, das ihn als Vertreter des deutschen Volkes und seines Schicksals ansah und ihm die ganze Macht zur Anpassung der Werte der deutschen Nation zusprach.
Der Nationalsozialismus verfolgte zwei Hauptziele: Die Autarkie der gesamten Nation und eine aggressive Außenpolitik.