Nachkriegslyrik in Katalonien und Valencia
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Nachkriegslyrik in Katalonien
Wir können drei wichtige Trends beobachten:
Symbolistische Tradition
- Carles Riba: Gilt als Spitzenleistung.
- Bartomeu Rosselló-Pòrcel (1913-1938): Werk "Neue Gedichte".
- Rosa Leveroni und Marius Torres: Werk "Die ferne Stadt".
Avantgarde-Tradition
- Josep Palau i Fabre: Werk "Gedichte des Alchemisten".
- Joan Brossa: Werk "Geistliches Lied".
Joan Brossas Werk besteht aus drei Phasen:
- 1. Neosurrealismus: Werke wie "Der Ball und der Käfer", "Sonett des Feuers".
- 2. Alltag und politisches Engagement: Themen basierend auf Unterdrückung und Gewalt. Werk: "Katalonien und der Wald".
- 3. Plastische Arbeit.
Realistische Tradition
- Pere Quart (Pseudonym von Joan Oliver): Bestes Werk: "Corranda d'exili" (Corranda des Exils). Merkmale: stilistische Korrektheit, Konkretion, Humor, Ausdruck persönlicher und kollektiver Geschichte.
Pere Quarts Werk durchlief drei Phasen:
- 1. Dekade der 30er Jahre: Ironischer Humor. Werk: "Das Tier".
- 2. 40er und 50er Jahre: Zeit des Exils und der Rückkehr nach Spanien nach dem Krieg. Werk: "Land des Schiffbruchs".
- 3. 60er Jahre: Wiederaufleben der Hoffnung.
- Salvador Espriu: Werke: "Friedhof der Sirenen", "Fuß der Mauer", "Der Stierfell" (1960). [Raum der Freiheit, Gerechtigkeit und Toleranz]
- Miquel Martí i Pol: Themen basieren auf der Verbundenheit mit seinem Volk, dem Leben in der Textilfabrik und seinen Arbeitsbedingungen (er arbeitete ab 14 Jahren dort). Seine Krankheit, Multiple Sklerose, beeinflusste sein Werk.
Sein Engagement als Dichter gilt seiner Klasse und seinem Land, "dem Volk" und der "Fabrik".
- Helden sind ganz normale Menschen. Er beschreibt das Leben, für das es sich zu leben lohnt.
- Verwendet einfache Sprache. Der Wortschatz ist reich an Metaphern.
- Wegen seiner Krankheit erschien seine Lyrik zunächst von Einsamkeit und Tod geprägt.
- Später erholte er sich dank des optimistischen Glaubens an die Zukunft: Werk "Liebe Martha".
Es muss erwähnt werden, dass Vertonungen seiner Gedichte durch Lluís Llach zu seiner Bekanntheit beim breiteren Publikum beitrugen.
Nachkriegslyrik in Valencia
Wichtige Vertreter sind Joan Fuster und Vicent Andrés Estellés.
Vicent Andrés Estellés
Geboren in Burjassot (1924-1993). Er war 12 Jahre alt, als der Bürgerkrieg ausbrach. Die Schrecken des Krieges spiegelten sich später in seinen Gedichten wider. Mit Kriegsbeginn gab es Erschießungen, Tod durch Hunger und Elend.
Er arbeitete bei der Zeitung "Las Provincias". Er beteiligte sich an linksgerichteten nationalistischen Bewegungen.
Wichtige Werke aus den 50er und 60er Jahren: "Die Stadt am Ohr", "Bitterer Wermut".
Zwei vorherrschende Themen:
- 1. Bürgerschaftliches Engagement: Estellés gilt als Interpret der Forderungen seines Volkes. Er verteidigt die zivile Würde.
- 2. Thema der Liebe: Liebe ist eine Konstante in Estellés' Werk.
Merkmale von Estellés' Sprache
- 1. Nähe zur Alltagssprache: Dieser Ansatz soll den Lesern den Zugang erleichtern und die Treue zu den eigenen Wurzeln betonen. Er verwendet Ausdrücke aus der valencianischen "Horta" (Gartenland) und lokale Redewendungen.
- 2. Verwendung von Vergleichen: Beispiel: "Ich koche den Fuß wie die Seele der Pflanze." Vergleiche sind oft reich an erotischer Natur.
- 3. Charakteristische Adjektivierung: Die Verwendung doppelter Qualifikationen (z. B. "einhellige Empörung") führt zu einem langsamen Tempo.
- 4. Wiederholung von Wörtern und Satzteilen (Sintagmen): Verwendung von Polysyndeton oder übertriebener Wiederholung koordinierender Konjunktionen. Dies stellt die Welt als eine Menge dar, die aus dem Nebeneinander von Individuen besteht.
- 5. Die Parodie: Zum Beispiel das Ersetzen von Köpfen und Erschießungen durch Landwirte im Nachkriegsgedicht "Reim des Canyons Carraixet".
- 6. Vielfältige metrische Kompositionen: Lange Eklogen und sehr kurze Gedichte, lange und kurze Verse, Wiederholung von Versen, die das ganze Gedicht umrahmen.
- 7. Das konfessionelle Gedicht: Der Dichter ist ein Chronist seiner eigenen Vergangenheit und verwendet oft die erste Person. Er übernimmt die Stimme des Volkes.
- 8. Das Dialoggedicht: Das lyrische Ich spaltet sich in ein Ich und ein Du auf, was die Aufspaltung des Dichters darstellt.
Lyrik im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts
Diese Periode ist gekennzeichnet durch den fortschreitenden Verlust der großen Meister der Nachkriegszeit und die Entstehung neuer Generationen.
Während dieser Zeit gab es große Veränderungen: Francos Tod, die Jahre des Übergangs, die Konfiguration des autonomen Staates, die Festigung der Demokratie, die Verabschiedung von Gesetzen und die Einführung der Normalisierung des Katalanischen im Bildungswesen.
Generation 1970
Autoren, die um 1970 geboren und in der Nachkriegszeit unter Franco aufgewachsen sind.
Merkmale:
- Ablehnung der realistischen Ästhetik früherer Autoren.
- Sorge um die Sprache.
- Kosmopolitismus.
- Kulturalismus.
- Formale Experimente (z. B. Fehlen von Satzzeichen).
- Nachdenken über die Poesie als Gegenstand des Gedichts.