Napoleons Ära: Vom Konsul zum Kaiser und sein Niedergang
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Vom Konsul zum Kaiser: Napoleons Aufstieg zur Macht
Im Jahre 1799 wurde Napoleon Bonaparte zum Ersten Konsul ernannt. Die staatliche Politik zielte fortan auf die Konsolidierung der Errungenschaften der bürgerlichen Revolution ab, um die Rückkehr des Absolutismus zu verhindern und die Macht von den radikaleren Sektoren zu verlagern. Dies ermöglichte die Rückkehr der Emigranten, die die neue Ordnung akzeptierten, und führte zur Unterzeichnung des Konkordats mit der Kirche, um den religiösen Frieden wiederherzustellen.
Es wurde eine zentralistische Verwaltungsreform durchgeführt, die die Figur des Präfekten schuf, um die Befehle der Regierung in den Provinzen durchzusetzen. Das Zivilgesetzbuch (Code Napoléon) wurde erlassen, um alle bisherigen Gesetze zu straffen und zu festigen. Auch die Finanzen und das Bildungssystem wurden umfassend reformiert.
Im Jahr 1804 war Napoleons Macht so gefestigt, dass er sich selbst zum Kaiser krönte. Seine großen militärischen Erfolge und seine Fähigkeit, mit eiserner Hand und ohne ständige Diskussion zu regieren, festigten seine Herrschaft.
Die Napoleonischen Eroberungen und ihr Einfluss auf Europa
Einer der Hauptgründe für Napoleons Prestige und Macht war seine Fähigkeit, die europäischen absoluten Monarchen zu besiegen, die ihre Armeen gegen das revolutionäre Frankreich mobilisiert hatten.
Napoleons Truppen gelang es, den Großteil Europas zu erobern. Im Jahr 1811 erreichte das napoleonische Reich seinen Höhepunkt. Es erstreckte sich von Deutschland bis Spanien; lediglich Großbritannien blieb unbesetzt, während weite Teile Europas unter französischer Kontrolle standen.
In all diesen annektierten oder unter französischem Einfluss stehenden Ländern, wo Napoleon Verwandte oder Generäle auf den Thron setzte, wurden die revolutionären Ideen durchgesetzt:
- Die Abschaffung der herrschaftlichen Rechte, des Zehnten und der Vorrechte des Adels.
- Die Einführung von Freiheit und rechtlicher Gleichstellung.
- Die Proklamation der wirtschaftlichen Freiheit, des Privateigentums und der Religionsfreiheit.
Napoleons Niedergang: Widerstand, Niederlagen und Exil
Die napoleonischen Armeen agierten oft als Eroberer, die die besetzten Nationen den materiellen Interessen Frankreichs unterwarfen, anstatt nur revolutionäre Ideale zu verbreiten (z.B. durch das Eintreiben von Steuern, das Betreiben von Geschäften oder die Aneignung von Reichtum). Dies löste in den besetzten Gebieten starke nationale Gefühle gegen das revolutionäre Frankreich aus.
So wurden die Ideale der Freiheit paradoxerweise durch die Franzosen verbreitet, was jedoch in vielen Ländern die ideologische Grundlage für den Widerstand der Patrioten gegen die französische Präsenz bildete.
Der Aufstand der Spanier im Jahr 1808 gegen die Invasion und die Einsetzung eines fremden Königs (Joseph Bonaparte) war der erste und prägend für den Niedergang des napoleonischen Reiches.
Im Jahr 1814, nach Niederlagen in Spanien und anderswo, dankte Napoleon ab. Trotz einer flüchtigen Rückkehr im Jahr 1815 wurde er bei Waterloo endgültig besiegt und auf die Insel St. Helena ins Exil geschickt, wo er 1821 starb. In Frankreich und ganz Europa schien eine Rückkehr zum Alten Regime unvermeidlich.