Narcís Oller: Leben und Werk

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Narcís Oller (Valls, 1846 – Barcelona, 1930) war ein katalanischer Schriftsteller, der als einer der Hauptvertreter des Realismus und Naturalismus in der katalanischen Literatur gilt.

Frühes Leben und Einflüsse

Oller verbrachte seine Jugend in Barcelona, wo er Jura studierte. Seine berufliche Tätigkeit wechselte sich mit seiner literarischen Berufung ab. Die Teilnahme an den tertúlies der Renaixença, die Mitarbeit an der Literaturzeitschrift und die Teilnahme an den Jocs Florals überzeugten ihn, auf Katalanisch zu schreiben.

Literarisches Schaffen

Sein Werk umfasst sechs Romane:

  • La papallona (1882): Ein Roman mit romantischen Elementen, der ihm großes nationales und internationales Ansehen verschaffte. Er erzählt die Geschichte einer Waise, die von einem Studenten verführt wird.
  • L'escanyapobres (1884): Eine Studie über die Leidenschaft, die die moralische Erniedrigung eines Mannes durch Geiz darstellt. Die Akteure verkörpern den harten Widerstand gegen die sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen der Zeit.
  • Vilaniu (1885): Ein Liebesroman, der die Konsequenzen einer Verleumdung für eine Familie in einer Kleinstadt beschreibt.
  • La febre d'or (1890-92): Beschreibt die Transformation der Gesellschaft und Barcelonas durch das Auftreten einer neuen Bourgeoisie.
  • La bogeria (1898): Ein naturalistischer Roman, der den Wahnsinn eines Charakters aus drei verschiedenen Blickwinkeln beschreibt.
  • Pilar Prim (1906): Beschreibt die Geschichte einer Witwe, die darum kämpft, ihre Gefühle gegen den Druck und die Bedingungen der Gesellschaft durchzusetzen. Oller versucht hier, sich neuen literarischen Ästhetiken anzunähern: dem Modernismus und dem Symbolismus.

Oller veröffentlichte auch mehrere Sammlungen von Kurzgeschichten und 1962 seine Memòries literàries.

Kohärenz und Themen in Ollers Werk

Oller wandte in seinen Werken eine Reihe von literarischen Verfahren an, um Kohärenz zu schaffen:

  • Die Entwicklung einiger Charaktere setzt sich in verschiedenen Romanen fort.
  • Die Handlung aller seiner Werke spielt in zwei Räumen.
  • Wiederholung von Themen wie dem Landleben, dem caciquisme und der Eisenbahn.

Das Hintergrundthema aller seiner Werke ist die soziale Transformation, verursacht durch die industrielle Revolution und den Aufstieg des Bürgertums.

Realismus und Naturalismus

Ollers Werk schwankt zwischen den Annahmen des Realismus und des Naturalismus, wobei auch romantische Einflüsse erkennbar sind. Seine Romane sind realistisch mit romantischen Elementen. Naturalistisch sind das Fehlen eines einzigen Erzählers und die Berücksichtigung des Einflusses von Umwelt und Vererbung auf die Charaktere.

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