Narzissmus & Ego-Funktionen: Psychologische Grundlagen

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Merkmale des Narzissmus

  • Die Idealisierung des Selbst, verbunden mit Größenwahn und dem Gefühl der Allmacht des Ichs.
  • Das Fehlen von Fehlern oder Mängeln in der Selbstwahrnehmung.
  • Die Allmacht der Gedanken (auch „magisches Denken“ genannt), bei der Wünsche oder Ängste als Realität wahrgenommen werden.

Stufen des Narzissmus

Stufe 1: Autoerotik

Zu Beginn des Lebens existiert ein Selbst, dessen Streben nach Vergnügen rein autoerotisch ist.

Stufe 2: Primärer Narzissmus (Infantiler Narzissmus)

Diese Stufe entsteht durch die Bildung eines Selbst, das als Objekt der Libido besetzt wird (Libidobesetzung).

Definition: Narzissmus bedeutet die Liebe zu sich selbst.

Sekundärer Narzissmus

Dieser entsteht durch die Bildung eines Ideal-Ichs.

  • Als Erbe des primären Narzissmus ruht die Liebe nun auf diesem Ideal-Ich, das als Projektionsfläche dient. Der kindliche Narzissmus geht in diesem Ideal auf.
  • Dies beinhaltet die Internalisierung der elterlichen Ideale und deren entscheidenden Einfluss, sowie die spätere kulturelle Prägung (z.B. durch Lehrer).

Der Zustand der Repression

Ideale, die mit dem Ich unvereinbar sind, werden verdrängt.

Paradox des Ideals

Je stärker die Bildung von Idealen, desto größer die Repression und das Schuldgefühl (Angst vor Strafe).

Quelle der kulturellen Unzufriedenheit

Je größer der kulturelle Fortschritt, desto größer das Unglück.

Ego-Funktionen in der Psychologie

  • Aufrechterhaltung einer kohärenten Organisation der psychischen Prozesse des Subjekts in ihrer Wechselwirkung mit der äußeren und inneren Realität. Dies beinhaltet die Suche nach einem Gleichgewicht zwischen den Forderungen anderer Persönlichkeitsstrukturen (dem Es und dem Über-Ich) und den Anforderungen der Realität.
  • Aufrechterhaltung der Kohärenz und Konsistenz der Selbst-Repräsentationen (das Konzept über sich selbst, das Selbstbild).
  • Herstellung eines Kompromisses zwischen verdrängten Wünschen und den Anforderungen des Über-Ichs. Dies geschieht durch die Verschleierung und Verfälschung verdrängter Inhalte mittels Abwehrmechanismen (z.B. Rationalisierung, Reaktionsbildung, Annullierung, Verdrängung), damit diese, wenn auch indirekt, auf der Ebene des Bewusstseins und der Realität manifest werden können.
  • Die Bildung des Selbst durch Identifizierung: Das Selbst übernimmt Züge von emotional wichtigen, bewunderten oder idealisierten Personen zur narzisstischen Befriedigung.

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