Nationalismus und Musik im 20. Jahrhundert
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Nationalismus in der Musik
Der Nationalismus ist eine Bewegung, die in einigen Ländern als Reaktion auf die Fremdherrschaft entstand. In der Musik äußerte sich dies zwischen 1850 und 1919 parallel zur Romantik, besonders in Ländern mit weniger starker musikalischer Tradition.
Musikalische Strömungen des Nationalismus
- Russische Nationalisten: Glinka und Tschaikowsky
- Finnischer Nationalismus: Sibelius
- Rumänischer Nationalismus: Bartók
Die Musik des Nationalismus ließ sich von der Folklore und den musikalischen Traditionen der einzelnen Länder inspirieren. Typische Instrumente waren zum Beispiel:
- Dudelsack und Drehleier (Blasinstrumente)
- Tamburin (Membranophon)
- Kastagnetten (Idiophone)
- Gitarre (Chordophon)
Spanischer Nationalismus
Die spanische Folklore ist beeinflusst von arabischen, jüdischen und Roma-Einflüssen. Besondere und alte Tänze wie Jotas, Fandangos und Sevillanas sind charakteristisch. Der spanische Nationalismus schuf eine neue musikalische Sprache, die stark von der östlichen Kultur beeinflusst war. Die wichtigsten Instrumente waren Klavier und Gitarre.
Wichtige Vertreter:
- Felipe Pedrell: Vorläufer des Nationalismus, Komponist und Musikwissenschaftler
- Isaac Albéniz
- Enrique Granados
- Manuel de Falla
- Joaquín Turina
Musik des 20. Jahrhunderts
Das 20. Jahrhundert war geprägt von weitreichenden politischen, wirtschaftlichen und demografischen Entwicklungen, einschließlich zweier Weltkriege. Die Musik wurde hauptsächlich in Frankreich (Impressionismus) und Wien (Expressionismus) dominiert.
Musikströmungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
- Impressionismus: Debussy
- Postromantik: Strauss
- Zwölftonmusik: Schönberg
- Expressionismus: Webern
- Futurismus, Utilitarismus
Musikströmungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Neue Technologien führten zu verschiedenen musikalischen Strömungen:
- Konkrete Musik
- Zufallsmusik
- Elektronische Musik
- Minimalistische Musik
- Elektroakustische Musik
Es gab eine große Entwicklung der elektrofonen Instrumente.
Merkmale der Musik des 20. Jahrhunderts
- Vorrang der Instrumente
- Bruch mit traditioneller Harmonie
- Unregelmäßiger Rhythmus und Polyrhythmik
- Einfluss orientalischer Musik und Jazz
- Atonalität
Impressionismus
Der Impressionismus war eine bildlich-musikalische Bewegung, die im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts in Frankreich entstand. Er versuchte, durch Licht und Farbe zu verführen, weniger durch Form. Er entstand um 1882 unter dem Einfluss impressionistischer Maler. Die Instrumente, die Schönheit des Klangs und die sensorischen Aspekte der Musik stehen im Vordergrund. Inspirationsquellen sind Poesie und Natur. Der Impressionismus importierte pentatonische Tonleitern aus anderen Ländern, griff auf alte Modi zurück und entdeckte die Ganztonleiter. Claude Debussy ist der wichtigste Vertreter des Impressionismus.
Postromantik
In den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts setzte Deutschland seine große symphonische Tradition fort. Die postromantischen Komponisten suchten die formale Perfektion von Brahms und Wagner. Wichtige Komponisten dieser Strömung sind: Mahler, Strauss und Rachmaninow.
Expressionismus
Der Expressionismus ist eine Weiterentwicklung der Postromantik. Er will das Drama des Menschen nach dem Ersten Weltkrieg musikalisch zum Ausdruck bringen. Der wichtigste Vertreter des Expressionismus ist Schönberg mit der Wiener Schule. Der Expressionismus gab die Gesetze der Tonalität vollständig auf und mündete in das Zwölftonsystem.