Nationalsozialismus: Ideologie, Propaganda und Macht

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Die nationalsozialistische Ideologie

Der Zweite Weltkrieg liegt über 75 Jahre zurück. Die Folgen des Krieges sind in seinen politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bereichen bis zum heutigen Tag spürbar. Hauptverantwortlicher für einen Krieg, der über 50 Millionen Menschenleben gekostet hat, war das nationalsozialistische Regime unter der Führung von Adolf Hitler. Der Nationalsozialismus war nach innen totalitär, anerkannte keine Grundrechte des Einzelnen und bekämpfte Kommunismus, Sozialismus, Liberalismus, Menschen jüdischen Glaubens und auch die christlichen Kirchen. Nach außen war er aggressiv, expansiv und von nihilistischer Prägung. Der folgende Text behandelt nicht das ganze schreckliche Ausmaß, das der Nationalsozialismus über die Menschen gebracht hat, sondern gliedert den Aufbau der Ideologie in seinen fünf wesentlichen Punkten.

Der situative Kontext der Göring-Rede

Der situative Kontext der Göring-Rede ist relativ einfach strukturiert. Die Rede wurde im Ehrensaal des Reichsluftfahrtministeriums in Berlin gehalten. Göring sprach von einem Rednerpult aus, das mit vier Mikrofonen versehen war. Die Rednertribüne war mit Blumen geschmückt. Hinter dem Rednerpult prangte an der Frontseite des Saales ein überdimensionaler Reichsadler mit Hakenkreuzemblem. Der Redner selbst wurde von Scheinwerfern angestrahlt. Die direkten Adressaten der Rede waren Offiziere der Luftwaffe als "Abordnung der gesamten deutschen Wehrmacht". Dies lässt insgesamt eher auf eine gehobene Festtagsrede schließen als auf eine politische Kampfrede. Ein entscheidender Umstand deutet jedoch in eine andere Richtung: Die Rede wurde über den "Großdeutschen Rundfunk" an das Volk und die Wehrmacht übertragen. Damit verliert die Redesituation augenblicklich ihren anscheinend exklusiven Charakter und wird zum "Massenkommunikat".

Schlüsselfiguren des Nationalsozialismus

Adolf Hitler

Adolf Hitler wurde am 20. April 1889 in Braunau, Österreich, geboren. Damals ahnte noch niemand, was aus ihm einmal werden würde. Sein Vater war Postbeamter und seine Mutter war Putzfrau. Nach seiner erfolglosen Schulzeit versuchte er sich in Wien als Maler und führte ein Leben in Armut. In Wien entwickelte er auch seinen Hass gegen die Juden.

Heinrich Himmler

Nach Adolf Hitler war Heinrich Himmler der mächtigste Mann im Deutschen Reich. Er war der Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei und mitverantwortlich für den Völkermord an den Juden. Himmler stammte aus einem gebildeten Elternhaus, was ihn nicht daran hinderte, zu einem grausamen Massenmörder zu werden.

Joseph Goebbels

Neben Hitler und Himmler war Joseph Goebbels einer von Hitlers Helfern, die den größten Einfluss ausübten. Goebbels verehrte Hitler sehr. Auch Goebbels war sehr gebildet und schloss sich schon sehr früh der NSDAP an. Als Propagandaminister hatte er eine sehr wichtige Funktion im Reich. Er musste den Menschen die nationalsozialistische Ideologie "verkaufen". So mordete Goebbels mit Worten und war damit sehr wirksam. Sein besonderer Hass galt den Juden, deren Ermordung er mit vorbereitete.

Analyse von Hitlers Rundfunkrede vom 21. Juli 1944

Die vorliegende Rundfunkrede wurde von Adolf Hitler am 21. Juli 1944 gehalten. Zu diesem Zeitpunkt wurden viele Anschläge auf ihn verübt, da einige Menschen einsahen, dass ihm die Menschen nicht so wichtig waren, wie alle glaubten. Am 20. Juli 1944 wurde ein weiteres Attentat, diesmal von Graf von Stauffenberg, auf ihn verübt, und am Tag danach meldete er sich im Rundfunk mit dieser Rede. Hitler wollte mit der Rundfunkrede seinen Anhängern zeigen, dass er noch lebte. Er wollte allerdings auch über das Attentat informieren und allen klarmachen, dass er der wirkliche und einzig gute Herrscher ist.

Zu Beginn der Rede macht er deutlich, warum er sich an diesem Tag an das Volk wendet. Er spricht von den vielen Verletzten, die das Attentat am Tag zuvor forderte, und nimmt dies als Rechtfertigung für seine Macht. Er sieht sein Überleben als ein Zeichen, dass er seinen Weg weitergehen soll. Danach spricht er über diejenigen, die das Attentat auf ihn verübt haben. Er macht klar, dass er von diesem Augenblick an keine Gegner mehr duldet und fordert das Volk auf, jeden, der gegen ihn ist, zu verhaften. Zum Schluss spricht er davon, wie schlimm sein Tod für die Bevölkerung gewesen wäre.

Während der gesamten Rede verwendet er sehr stark das Mittel der Abwertung. Er macht deutlich, dass diejenigen, die gegen ihn sind, auf der falschen Seite stehen. Dies macht er mit Wörtern wie "verbrecherisch", "dumm" oder "Verräter" deutlich. Diese Worte wiederholt er im Verlauf der Rede mehrmals. Um die Folgen seines Handelns als harmlos erscheinen zu lassen, verwendet er den Euphemismus "endgültig Ordnung schaffen" (Z. 37), statt von Krieg oder Töten zu sprechen. Ein weiterer findet sich bei den Worten "augenblicklich niederzumachen" (Z. 36) oder "diesmal wird nun so abgerechnet" (Z. 47). Hier umgeht er weitere Male den Begriff des Todes. Die Bombe personifiziert er, indem er sagt: "Die Bombe, ... krepierte zwei ..." (Z. 11). Damit macht er deutlich, dass es etwas ist, das von Menschen ausgeht. Um den Menschen zu zeigen, dass sie ihm wichtig sind, benutzt er Worte wie "teure Mitarbeiter" (Z. 12), "anständige Offizier" (Z. 48) oder "tapfere Soldaten" (Z. 48). Am Ende seiner Rede zeigt er seine Absicht etwas deutlicher, indem er sagt: "blind ausgeführt" (Z. 59). Dies ist das Verhalten, welches er sich von allen wünscht, dass sie ihm gehorchen, ohne darüber nachzudenken. Hier will er damit zeigen, dass alle ihm vertrauen können und dass es nur zu ihrem Vorteil dient.

Ich denke, zu der damaligen Zeit war diese Rede sehr beeindruckend und beruhigend für die Bevölkerung, da sie nur den bedingungslosen Gehorsam zu einer Führerpersönlichkeit kannten und Hitler wirklich als von Gott eingesetzt sahen. Somit war die Nachricht, dass Hitler lebte, sowie die Erklärung, dass dies eine Art Wunder war, für die Menschen eine weitere Bestätigung, dass ihre Vermutung die richtige sei. Heute kann ich nur schwer nachvollziehen, wie die Menschen sich für diese Rede und ihren Inhalt begeistern konnten, aber um das zu verstehen, müsste man wahrscheinlich in dieser Zeit gelebt haben.

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