Die Natur des Menschen: Leib, Seele und Sinne

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Das Wesen des Menschen

Der Mensch ist ein geheimnisvolles Wesen, das aus Leib und Seele besteht und eng verbunden ist, um eine einzige Person zu bilden.

Der Mensch als Mikrokosmos der Schöpfung

Der Mensch ist eine kleine (Mikrokosmos) Synthese der gesamten Schöpfung. Er besitzt Eigenschaften aller Geschöpfe: das Sein der Steine, das Leben der Bäume, die Empfindsamkeit der Tiere und die Intelligenz der Engel. Er existiert als lebloses Wesen (Knochen), wächst und reproduziert sich wie Pflanzen und ist erfüllt von animalischen, sinnlichen Objekten.

Sinnliche und verständliche Objekte

Objekte sind: sinnlich (durch die Sinne wahrnehmbar) und verständlich (durch die Intelligenz erfassbar).

Die Bewegung der Tiere

Tiere, als sinnliche Wesen, werden durch ihren sinnlichen Appetit, ihre Gefühle und Leidenschaften bewegt. Diese immanente Bewegung (etwas, das von innen ausstrahlt) ist spontan.

Die drei Aspekte des Menschen

Der Mensch hat drei Aspekte: den vegetativen, den sinnlichen und den rationalen. Diese ergänzen sich gegenseitig, um die Vollkommenheit der natürlichen Ordnung des Menschen zu erreichen.

Die menschliche Seele

Die menschliche Seele ist eine geistige Substanz, die in ihrem Wesen und in ihren Handlungen unabhängig von der Materie ist. Doch während sie mit dem Körper verbunden ist, nutzt sie die körperlichen Organe zur Ausübung bestimmter Funktionen.

Seele, Körper und die Einheit der Person

Die menschliche Seele allein ist keine vollständige Substanz und kann nicht als 'Person' bezeichnet werden. Auch der Körper allein nicht. Erst die Vereinigung von Seele und Körper verleiht der Seele den vollen Grad der Vollkommenheit und ermöglicht ihr, im Akt des Seins zu existieren.

Wesen und Operationen der Seele

Die menschliche Seele ist eine Substanz, die uns in der Ordnung des Seins gegeben ist. Ihre Operationen, wie der Akt der Macht oder Autorität (Notwendigkeit angesichts von Verstand und Wille), entspringen dem Wesen der Seele als ihrer eigenen Wurzel. Man kann wirklich zwischen dem Wesen der Seele und ihren Operationen unterscheiden.

Die äußeren Sinne

Äußere Sinne sind Organe, die direkt die materiellen Eigenschaften äußerer Dinge wahrnehmen. Es sind fünf:

  • Sehen
  • Hören
  • Riechen
  • Schmecken
  • Fühlen

Hierarchie der Sinne nach Adel

Aufgrund ihres Adels und ihrer größeren Distanz zu materiellen Objekten wird das Sehen als der vornehmste Sinn betrachtet. In absteigender Reihenfolge folgen dann: Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen.

Gewissheit durch Sehen und Tasten

Hinsichtlich der Wahrheit und der Klarheit scheint nichts so sicher zu sein wie das, was wir gesehen oder berührt haben.

Notwendigkeit der Sinne

Hinsichtlich der Notwendigkeit:

  1. Für das physische Leben sind Tasten und Schmecken die wichtigsten Sinne (diese fehlen Tieren sicherlich nicht oder sind bei ihnen unvollkommen).
  2. Für das geistige und gesellschaftliche Leben sind Sehen und Hören die wichtigsten Sinne. Nichts ist vergleichbar mit der sozialen Isolation, die durch Blindheit oder Taubheit entsteht.

Der sinnliche Appetit

Sinnlicher Appetit: Begierde (sinnliches Verlangen).

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