Natürliche Ressourcen: Klassifikation, Nutzung & Übernutzung
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Klassifikation natürlicher Ressourcen
Natürliche Ressourcen sind alle festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffe, die in der Natur vorkommen und vom Menschen genutzt oder beansprucht werden können.
Einteilung:
Erneuerbare natürliche Ressourcen: Sie sind prinzipiell unbegrenzt verfügbar und erschöpfen sich bei nachhaltiger Nutzung nicht, da ihre Regenerationsrate höher ist als die Entnahme- oder Verbrauchsrate.
Beispiele: Sonnenenergie, Meeresenergie, Windenergie.
Nicht erneuerbare natürliche Ressourcen: Sie sind begrenzt und können sich erschöpfen, da ihre Bildungsrate wesentlich niedriger ist als ihre Entnahmerate.
Beispiele: Fossile Brennstoffe (Öl, Kohle, Erdgas), Erze. Sie sind meist geologischen Ursprungs und benötigen Millionen von Jahren zur Bildung.
Nahrungs- und Wasserressourcen
Nahrungsmittel
Ein zentrales Problem ist die Sicherstellung der globalen Nahrungsmittelproduktion. Lösungsansätze umfassen:
- Intensive Anbautechniken
- Grüne Revolution
- Biotechnologie
Wasser
Ist Wasser eine erneuerbare Ressource? Aufgrund des globalen Wasserkreislaufs ja. Jedoch führt menschlicher Missbrauch dazu, dass es als begrenzte und knappe Ressource betrachtet werden muss.
Ursachen für die steigende Wassernachfrage:
- Wachstum städtischer Gebiete und Industrien
- Landwirtschaft (verbraucht oft über 70 % des Süßwassers)
- Steigender Lebensstandard (z. B. durch Swimmingpools, Golfplätze, Wassersport)
Der Entwicklungsstand einer Region korreliert oft mit dem Wasserverbrauch pro Person.
Klassifizierung nach Verbrauch:
- Konsumptiver Verbrauch: Verringert die verfügbare Wassermenge und/oder -qualität. Beispiele: Landwirtschaftliche Bewässerung, städtische und industrielle Nutzung.
- Nicht-konsumptiver Verbrauch: Reduziert weder Menge noch Qualität wesentlich. Beispiele: Wasserkraft zur Stromerzeugung, Erholung, Sport.
Energieressourcen
Phasen der Energiekette:
- Gewinnung von Primärenergie
- Umwandlung in Sekundärenergie
- Verteilung
- Nutzung oder Verbrauch durch den Menschen
Arten von Energieträgern:
Nicht erneuerbare Energieträger:
Eigenschaften: Begrenzt, erschöpfbar, oft Importabhängigkeit, Umweltbelastung (z. B. CO₂-Emissionen), erfordern oft hochentwickelte Technologien.
Arten: Fossile Brennstoffe (Öl, Kohle, Erdgas – erhöhen CO₂ durch Verbrennung), Kernenergie (Kernspaltung oder -fusion, z. B. Uran).
Erneuerbare Energien:
Eigenschaften: Unerschöpflich oder regenerierbar, global verfügbar, geringere Umweltbelastung, Technologie oft noch in Entwicklung.
Arten: Wasserkraft (Stauseen, Talsperren), Gezeitenkraft (Meere, Wellen), Windkraft, Solarenergie (Sonnenstrahlung), Bioenergie (Biomasse, organische Abfälle).
Nicht-energetische mineralische Ressourcen
Die Gesellschaft ist für verschiedenste Zwecke auf mineralische Rohstoffe angewiesen.
Arten mineralischer Rohstoffe:
Metallische Rohstoffe: Erze, die in der Erdkruste vorkommen. Ihre Gewinnung erfolgt im Tagebau (oberflächennah) oder Tiefbau (unterirdisch).
Probleme des Bergbaus: Risiken für Arbeiter, Umweltbelastungen durch physikalische und chemische Prozesse.
Nichtmetallische Rohstoffe:
Wichtige Beispiele: Phosphate und Nitrate (als Dünger).
Weitere Beispiele: Steinsalz (Halit) für Ernährung und Industrie; Gips, Ton und Kalk für Bauzwecke; Naturwerksteine; Kies und Sand als Zementkomponenten.
Waldressourcen und Kulturlandschaft
Waldressourcen
Wälder und Urwälder beherbergen einen Großteil der globalen Biodiversität. Sie sind erneuerbare Ressourcen, solange die Nutzungsrate ihre natürliche Regenerationsfähigkeit nicht übersteigt. Seit Beginn der Landwirtschaft fand Entwaldung statt, heute konzentriert sie sich auf tropische Gebiete.
Die Photosynthese wandelt Sonnenenergie in chemische Energie um, die hauptsächlich in der Biomasse der Bäume gespeichert wird. Tiere ernähren sich von Blättern, Früchten etc. Holz dient dem Menschen als Brennstoff, Baumaterial und Rohstoff (z. B. für Papier, Pappe). Große Waldgebiete sind bedeutende Sauerstoffproduzenten.
Kulturlandschaftliche Ressourcen
Dazu gehören:
- Landschaftselemente: Mit ästhetischem, Erholungs- und ökologischem Wert.
- Soziokulturelle Elemente: Parks, Gärten.
- Wissenschaftliche Schutzgebiete: Naturschutzgebiete, Nationalparks.
Parks dienen neben Erholung und Ästhetik auch der Umweltbildung und Sensibilisierung. Ein Nationalpark ist ein Schutzgebiet zur Erhaltung von Arten und Lebensräumen.
Übernutzung natürlicher Ressourcen
Definition: Übernutzung liegt vor, wenn die Entnahme- oder Verbrauchsrate einer Ressource höher ist als ihre natürliche Regenerationsrate. Dies führt zur Erschöpfung oder Schädigung der Ressource.
Die schwerwiegendste Folge ist die Erschöpfung oder Ausrottung der Ressource, ein oft irreversibler Prozess.
Auswirkungen der Übernutzung:
- Ökologisch: Umweltzerstörung, Artensterben.
- Sozial/Wirtschaftlich: Verlust von Einkommensquellen, Verknappung wichtiger Güter.
Beispiele für Übernutzung:
- Jagd und Handel mit bedrohten Arten: Wilderei und illegaler Handel.
- Überfischung: Viele marine Arten sind überfischt oder vom Aussterben bedroht.
- Entwaldung: Rodung von Wäldern für Landwirtschaft, Überweidung oder Holzeinschlag.
- Flächenverbrauch: Umwandlung von Naturräumen durch Siedlungswachstum, Infrastruktur etc.
- Übernutzung von Süßwasserreserven: Durch intensive Landwirtschaft, Urbanisierung und industrielle Nutzung.
- Erschöpfung fossiler Brennstoffe und Mineralien: Abbau ohne ausreichende Berücksichtigung ihrer Endlichkeit.