Neoklassizismus und Prosa im 18. Jahrhundert
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Neoklassizismus: Merkmale und Entwicklung
Der Neoklassizismus markiert eine Rückbesinnung auf die griechisch-römischen klassischen Modelle und eine Abkehr von Stilen wie Romanik, Gotik und Barock. Seine Hauptmerkmale sind:
- Die Tendenz zu einem generischen, universellen Modell, das persönliche oder nationale Probleme meidet.
- Die Literatur unterliegt festen Regeln und Vorschriften.
- Pädagogische Zwecke (moralischer Sinn) stehen im Vordergrund.
Roman und Lyrik entwickelten sich zwar, aber der Essay erlebte ein außergewöhnliches Wachstum (siehe die Poetik des Ignacio de Luzán). Stilistisch wird der Neoklassizismus oft als „Postbarock“ (mit Autoren geringerer Qualität) betrachtet. In Europa und Spanien entstand eine neue Sensibilität, die sich mit dem Neoklassizismus vermischte und bereits die Romantik (Präromantik) des nächsten Jahrhunderts vorwegnahm.
Prosa des 18. Jahrhunderts: Roman und Essay
Der Essay ist ein Genre unterschiedlicher Länge und Struktur. Er präsentiert wissenschaftliche Themen oder Gedanken aus einer persönlichen Perspektive, ohne überladen zu wirken. Dieses Genre war das wirksamste Medium zur Verbreitung aufgeklärter Gedanken.
Die Presse gewann im Laufe des Jahrhunderts an Bedeutung als Vehikel für neue Ideen und trug zur Schaffung einer lockeren und agilen Prosa bei, die den Weg zu einem boomenden Journalismus des 19. Jahrhunderts ebnete. Von großer Bedeutung waren die Zensoren wie Feijoo und Jovellanos.
Benito Jerónimo Feijoo (1676–1764)
Feijoo schlug eine pädagogische Arbeit vor, die einen doppelten Zweck hatte:
- Populäre Irrtümer, die auf Verrat oder Routine basieren, zu untersuchen und zu bekämpfen.
- Wissen zu fördern, das durch das Kriterium der Autorität gestützt wird.
Feijoo griff den Aberglauben an. Seine Prosa besteht aus acht Bänden des Teatro Crítico Universal und wissenschaftlichen Bänden mit Briefen und Kuriositäten. Die Themen sind äußerst vielfältig. Seine Prosa ist sehr einfach, weit entfernt vom barocken und akademischen Stil. Die Sprache ist zugänglich und spricht ein breites Publikum an.
Gaspar Melchor de Jovellanos (1744–1811)
Jovellanos wurde in Gijón geboren und studierte Jura. Unter Karl IV. wurde er verbannt, was ihn in seine Heimatstadt zurückführte.
Seine Prosa besteht aus Essays über die Reform verschiedener Bereiche der Gesellschaft, darunter Landwirtschaft, Bildung und Unterhaltung. Zu seinen herausragenden Werken gehören:
- Der Bericht über das Agrargesetz.
- Der Bericht über öffentliche Unterhaltung und Studien zur Geschichte verschiedener Spiele und Theaterspektakel.
Er zeichnet sich durch seine Verteidigung des Neoklassizismus aus.