Neokolonialismus und Unterentwicklung: Ursachen und Folgen
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Neokolonialismus und Unterentwicklung
Neokolonialer Ausbeutung
Der Prozess der Entkolonialisierung nach dem Zweiten Weltkrieg führte zum Niedergang der Kolonialreiche. Ehemalige europäische Kolonien wurden unabhängige Nationen, oft durch Verhandlungen oder bewaffnete Konflikte. Um die ehemaligen Kolonien weiterhin auszubeuten, förderten europäische Länder ethnische und religiöse Rivalitäten, finanzierten Bürgerkriege und setzten pro-westliche Regierungen ein. Die neuen Staaten sahen sich mit politischen, wirtschaftlichen und sozialen Problemen konfrontiert, die sie aus eigener Kraft nicht überwinden konnten. Sie waren gezwungen, Kredite von ausländischen Mächten und internationalen Gremien wie dem Internationalen Währungsfonds und der Weltbank aufzunehmen. Später konnten sie die Auslandsschulden nicht mehr bedienen, was zur Entstehung sogenannter unterentwickelter Staaten führte. Dies schuf eine Situation der indirekten Kontrolle und wirtschaftlichen Abhängigkeit von den ehemaligen Metropolen, bekannt als Neokolonialismus – eine neue Form der europäischen Herrschaft. Die Schwierigkeit unterentwickelter Volkswirtschaften, eine Umkehrung dieser Abhängigkeit einzuleiten, ist beträchtlich. Die Entwicklungsländer und die Geberländer vereinbarten, 0,7% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Entwicklungshilfe bereitzustellen, doch nur Schweden, Luxemburg und die Niederlande haben diesen Betrag erreicht.
Unterentwicklung
Definition
Unterentwicklung ist der Zustand wirtschaftlicher Rückständigkeit sowie politischer und sozialer Instabilität in einer Region.
Merkmale der Unterentwicklung
- Schwache Regierungen und Konflikte: Die meisten Länder werden von Diktaturen oder instabilen Regimen regiert, und ethnische sowie religiöse Konflikte sind weit verbreitet.
- Wirtschaftliche Basis: Die wirtschaftliche Grundlage bildet oft der primäre Sektor. Die Industrie ist schwach entwickelt und gehört häufig multinationalen Unternehmen, die ihre Fabriken in Entwicklungsländer verlagern, da die Arbeitskräfte billiger und die Gesetze nachgiebiger sind.
- Ungleicher Tausch: Viele Länder exportieren billige Rohstoffe und importieren im Gegenzug teure Fertigwaren, was ihre wirtschaftliche Abhängigkeit vom Ausland verstärkt.
- Bevölkerungswachstum und soziale Probleme: Hohes Bevölkerungswachstum, hohe Kindersterblichkeit, Hunger und Krankheiten sind verbreitet. Dies ist auf mangelnde sanitäre Einrichtungen und eine geringe landwirtschaftliche Produktivität zurückzuführen, die wiederum durch fehlende Gesundheitsversorgung und Bildung bedingt sind.
- Unzureichende Ressourcen: Es fehlen die notwendigen Ressourcen, um in den Bau von Krankenhäusern und Schulen zu investieren oder qualifiziertes Personal einzustellen.