Das Nerven- und Hormonsystem: Aufbau, Funktionen & Störungen

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Das Nervensystem

Das Periphere Nervensystem (PNS)

Das Periphere Nervensystem (PNS) umfasst alle Nerven außerhalb des Gehirns und Rückenmarks. Es verbindet das zentrale Nervensystem mit den Organen, Gliedmaßen und der Haut. Dazu gehören die Hirnnerven und die Spinalnerven.

Es besteht aus zwei Hauptästen:

  • Sensorischer (afferenter) Ast: Leitet Informationen von Rezeptoren (z.B. in Haut, Muskeln, Organen) zum Rückenmark und Gehirn.
  • Motorischer (efferenter) Ast: Führt motorische Reaktionen vom Rückenmark zu den Effektororganen (z.B. Muskeln, Drüsen) aus.

Das Vegetative Nervensystem (VNS)

Das Vegetative Nervensystem, auch autonomes Nervensystem genannt, ist ein Teil des Nervensystems, der die internen, unwillkürlichen Funktionen des Organismus kontrolliert. Es reguliert lebenswichtige Prozesse wie Herzschlag, Atmung, Verdauung und Stoffwechsel.

Es setzt sich aus zwei getrennten Teilen zusammen, die oft gegensätzlich wirken:

  • Sympathisches Nervensystem: Aktiviert den Körper in Stresssituationen („Kampf- oder Flucht“-Reaktion).
  • Parasympathisches Nervensystem: Fördert Ruhe und Erholung („Rest-and-Digest“-Funktion).

Störungen des Nervensystems

Das Nervensystem kann durch verschiedene Faktoren beeinträchtigt werden, was zu unterschiedlichen Störungen führen kann:

  • Unfälle und Traumata: Können irreversible Schädigungen verursachen, z.B. Rückenmarksverletzungen.
  • Infektionen: Verursacht durch Viren oder Bakterien, wie z.B. Meningitis (Hirnhautentzündung).
  • Zelldegeneration: Nervenzellen können degenerieren, was zu neurodegenerativen Erkrankungen führt, z.B. Alzheimer-Krankheit.
  • Neurotransmitter-Ungleichgewicht: Ein Rückgang oder Ungleichgewicht von Neurotransmittern kann Krankheiten wie die Parkinson-Krankheit verursachen.
  • Gefäßerkrankungen: Obstruktion oder Ruptur von Blutgefäßen (z.B. Schlaganfall) kann Thrombosen und Schädigungen des Hirngewebes hervorrufen.
  • Psychische Störungen: Können sich auch auf das Nervensystem auswirken, z.B. Angststörungen.

Das Endokrine System (Hormonsystem)

Aufbau und Funktion

Das endokrine System ist ein komplexes Netzwerk von Drüsen, die sich in verschiedenen Teilen des Körpers befinden. Diese endokrinen Drüsen produzieren und sezernieren Hormone direkt ins Blut.

Hormone sind chemische Botenstoffe, meist Proteine, die auf viele zelluläre Funktionen wirken und physiologische Prozesse regulieren.

Im Gegensatz dazu sezernieren exokrine Drüsen ihre Sekrete (z.B. Speichel, Schweiß, Verdauungsenzyme) über Gänge an äußere oder innere Oberflächen des Körpers.

Wirkungsweise von Hormonen

Hormone wirken auf spezifische Zielzellen, die entsprechende Rezeptoren besitzen. Die Aktivierung dieser Rezeptoren kann verschiedene zelluläre Reaktionen auslösen:

  • Erhöhung der Aktivität spezifischer Gene in der Zelle.
  • Aktivierung der Produktion bestimmter Proteine.
  • Veränderung des Stoffwechsels oder der Zellfunktion.

Die Bauchspeicheldrüse

Das Gewebe der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) besteht aus zwei Haupttypen von Zellen mit unterschiedlichen Funktionen:

  • Azinuszellen: Sezernieren Verdauungssäfte in den Darm (exokrine Funktion).
  • Langerhans-Inseln: Sezernieren Hormone direkt ins Blut (endokrine Funktion), insbesondere Insulin und Glukagon.

Die wichtigste Wirkung von Insulin ist die Senkung des Blutzuckerspiegels, indem es den Transport von Glukose in die Zellen erleichtert. Glukagon hat die umgekehrte Wirkung: Es stimuliert die Freisetzung von Glukose aus den Speichern (z.B. Leber) ins Blut und erhöht somit den Blutzuckerspiegel.

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