Nervensystem, Hormone, Drüsen & Drogen: Funktion und Risiken

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Grundlagen des Nervensystems

Synapsen sind Verbindungen zwischen Neuronen, die Nervenimpulse übertragen. Neurotransmitter sind chemische Stoffe, die diese Nervenimpulse erzeugen.

Struktur des Neurons

Neuronen besitzen fadenförmige Erweiterungen (Fortsätze), um Verbindungen mit anderen Neuronen und Organen unseres Körpers zu ermöglichen. Wir unterscheiden zwei Hauptteile:

  • Soma (Zellkörper): Enthält den Zellkern und den größten Teil des Zytoplasmas.
  • Fortsätze: Es gibt zwei Arten:
    • Dendriten: Kurze und stark verzweigte Fortsätze, über die Nervenzellen miteinander verbunden sind.
    • Axon: Ein langer und meist unverzweigter Fortsatz. Das Axon ist oft von Myelin umhüllt, einer weißen Substanz, die es schützt und isoliert. Die Gesamtheit der Axone mit ihrer Myelinscheide bildet Nervenfasern, die sich zu Bündeln zusammenschließen und Nerven bilden.

Störungen des Nervensystems

Organische Störungen

Dies sind körperliche Veränderungen der Organe des Nervensystems. Sie können eine Folge sein von:

  • Verletzungen/Schläge: Können irreversible Schäden am Gehirn und Rückenmark verursachen.
  • Durchblutungsstörungen: Führen zum Absterben von Neuronen durch mangelnde Blutversorgung und verursachen Läsionen (z. B. Schlaganfall).
  • Infektionskrankheiten: Wie Meningitis, die das zentrale Nervensystem betreffen.
  • Degenerative Erkrankungen: Wie die Alzheimer-Krankheit.

Psychische Störungen

Wie Angstzustände oder Depressionen; dies sind funktionelle Veränderungen des Nervensystems.

Drüsen und das Hormonsystem

Drüsen: Produzenten wichtiger Substanzen

Drüsen sind Organe, die aus spezialisierten Zellen bestehen, um Substanzen zu produzieren und abzusondern (sezernieren). Es gibt zwei Haupttypen:

  • Endokrine Drüsen: (z. B. Hypophyse, Schilddrüse) Produzieren Hormone, die direkt ins Blut abgegeben werden. Sie bilden das Hormonsystem.
  • Exokrine Drüsen: (z. B. Schweiß-, Speicheldrüsen) Geben ihre Sekrete über Ausführungsgänge nach außen oder in Körperhöhlen (z. B. Verdauungstrakt) ab. Sie sind nicht Teil des endokrinen Systems.

Gemischte Drüsen

Diese Drüsen haben sowohl endokrine als auch exokrine Funktionen. Beispiel: Die Bauchspeicheldrüse produziert Verdauungssäfte (exokrin) und Hormone wie Insulin und Glukagon (endokrin), die ins Blut abgegeben werden.

Das Hormonsystem

Das Hormonsystem besteht aus der Gesamtheit der endokrinen Drüsen, die Hormone produzieren und ins Blut abgeben. Wichtige Drüsen und ihre Hormone:

Hypophyse (Hirnanhangsdrüse)

  • Somatotropin (STH, Wachstumshormon): Regt das Körperwachstum an.
  • Thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH): Stimuliert die Hormonproduktion der Schilddrüse.
  • Adrenocorticotropes Hormon (ACTH): Stimuliert die Hormonproduktion der Nebennierenrinde.
  • Gonadotropine (FSH und LH): Regeln die Funktion der Keimdrüsen (Eierstöcke und Hoden).
  • Prolaktin (LTH): Stimuliert die Milchproduktion bei Frauen nach der Geburt.

Schilddrüse

  • Thyroxin (und Trijodthyronin): Steigern den Zellstoffwechsel.

Nebennieren

  • Adrenalin (und Noradrenalin): Erhöhen Herzfrequenz und Blutdruck, mobilisieren Energiereserven (Stressreaktion).
  • Cortisol (Kortison-Gruppe): Beeinflusst den Glukose- und Fettstoffwechsel, wirkt entzündungshemmend.

Bauchspeicheldrüse (Pankreas)

  • Insulin: Senkt den Blutzuckerspiegel, indem es die Aufnahme von Glukose in die Zellen fördert.
  • Glukagon: Erhöht den Blutzuckerspiegel, indem es die Freisetzung von Glukose aus der Leber stimuliert.

Hoden

  • Testosteron: Regelt die Entwicklung und Funktion der männlichen Geschlechtsorgane und sekundären Geschlechtsmerkmale.

Eierstöcke

  • Östrogene (z. B. Östradiol) und Progesteron: Regeln die Entwicklung und Funktion der weiblichen Geschlechtsorgane, den Menstruationszyklus und bereiten den Körper auf eine Schwangerschaft vor.

Eigenschaften von Hormonen

  • Spezifität: Jedes Hormon wirkt nur auf bestimmte Zellen, die sogenannten Zielzellen, die über passende Rezeptoren verfügen.
  • Hohe Wirksamkeit: Bereits sehr geringe Hormonmengen reichen aus, um eine Wirkung zu erzielen.
  • Kontrollierte Produktion: Die Hormonproduktion wird fein reguliert. Ein Überschuss oder Mangel kann zu Erkrankungen führen.

Regelkreis der Hypophyse (Beispiel)

1. Die Hypophyse produziert Steuerhormone (Tropine).
2. Diese gelangen über das Blut zur Zieldrüse (z. B. Schilddrüse, Nebenniere).
3. Die Zieldrüse wird zur Produktion ihres spezifischen Hormons angeregt.
4. Eine hohe Konzentration des Zieldrüsen-Hormons im Blut hemmt die weitere Produktion von Tropinen durch die Hypophyse (negative Rückkopplung).
5. Dadurch wird die Hormonproduktion der Zieldrüse wieder gedrosselt.

Drogen: Risiken und Folgen

Drogen sind giftige Substanzen, die körperliche und/oder psychische Abhängigkeit erzeugen und zur Entwicklung einer Toleranz führen.

  • Toxizität: Alle Drogen schädigen die Gesundheit und können die Funktion vieler Organe beeinträchtigen.
  • Abhängigkeit: Das zwanghafte Verlangen nach der Droge, um Entzugserscheinungen zu vermeiden. Das Entzugssyndrom umfasst körperliche und psychische Beschwerden, die bei Absetzen der Droge auftreten.
  • Toleranz: Die Notwendigkeit, die Dosis der Droge zu steigern, um die gleiche Wirkung zu erzielen.

Arten von Drogen und ihre Wirkungen

  • Dämpfende Mittel (Sedativa/Hypnotika): z. B. Barbiturate, Benzodiazepine (Tranquilizer). Wirken beruhigend auf das zentrale Nervensystem. Können bei Missbrauch zu Abhängigkeit und schweren Organschäden führen.
  • Narkotika (Opioide): z. B. Morphin, Heroin. Unterdrücken Schmerzen, verursachen Schläfrigkeit und Benommenheit. Hohes Abhängigkeitspotenzial, schwer zu überwindende Sucht.
  • Stimulanzien: z. B. Kokain, Amphetamine. Stimulieren das zentrale Nervensystem, erzeugen Euphorie und Wachheit. Sehr gefährlich, können zu Herzerkrankungen, psychischer Abhängigkeit und Toleranz führen.
  • Halluzinogene: z. B. LSD, Psilocybin. Verursachen Wahrnehmungsveränderungen und Halluzinationen. Chronischer Konsum birgt das Risiko von Persönlichkeitsstörungen, Depressionen und psychotischen Episoden.

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