Netzwerkprotokolle verstehen: IPv6, DHCP, Adressierung & FQDN
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IPv6: Das Internet-Protokoll der nächsten Generation
IPv6 verwendet 128 Bit anstelle der 32 Bit von IPv4, was eine exponentiell größere Anzahl von Adressen ermöglicht. Es gibt drei Hauptformen der Darstellung:
Darstellungsformen von IPv6-Adressen
- Standarddarstellung: Acht Blöcke von hexadezimalen Zahlen, getrennt durch Doppelpunkte, wobei jeder Block 16 Bit darstellt (z.B.
2001:0db8:85a3:0000:0000:8a2e:0370:7334
). - Verkürzte Darstellung: Eine oder mehrere aufeinanderfolgende Blöcke von Nullen können durch "::" ersetzt werden (nur einmal pro Adresse, z.B.
2001:0db8:85a3::8a2e:0370:7334
). - Gemischte Darstellung: Eine Kombination aus IPv4- und IPv6-Adressen, oft am Ende der Adresse (z.B.
::ffff:192.0.2.128
).
IPv6 ermöglicht die automatische Konfiguration von Geräten (Autoconfiguration). Die Adressierung ist komplexer als bei IPv4, bietet aber erweiterte Funktionen. Diese Funktion wird durch die Verwendung von MAC-Adressen als Teil der IP-Adressen und die Integration von DHCP- und DNS-Protokollen unterstützt.
DHCP-Protokoll: Dynamische IP-Adresszuweisung
Das Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP), definiert in RFC 1531, ermöglicht Netzwerkstationen, bei Bedarf automatisch eine IP-Adresse zu erhalten.
Geschichte des DHCP-Protokolls
DHCP wurde in den 1990er Jahren entwickelt, um das ältere BOOTP-Protokoll zu verbessern, das hauptsächlich auf Unix-Rechnern verwendet wurde.
Funktionsweise der IP-Adresszuweisung
Ein mit dem Internet verbundener Computer benötigt eine IP-Adresse. Diese Adressen werden von einer zentralen Behörde zugewiesen, die sie an Organisationen und Unternehmen vergibt. Internet Service Provider (ISPs) erhalten ebenfalls IP-Adressen und vereinfachen deren Zuweisung an Endbenutzer mittels DHCP. Dadurch können Endbenutzer eine IP-Adresse erhalten, ohne manuelle Konfigurationsänderungen vornehmen zu müssen.
Netzwerkebenen-Adressierung & Routing
Routing-Funktionen und Netzwerkarchitektur
Routing-Funktionen erleichtern die Lokalisierung von Geräten im Netzwerk und die Bestimmung des besten Übertragungswegs. Die Netzwerkebenen-Architektur koexistiert häufig mit der Sicherungsschicht (Link-Ebene), die zur Unterscheidung zwischen einzelnen Stationen dient, die mit demselben Medium verbunden sind.
Wichtige Protokolle der Netzwerkebene
Für eine korrekte Protokollstruktur und -funktion ist die Netzwerkebene darauf ausgelegt, große Mengen von Paketen effizient über Netzwerke zu senden. IP (Internet Protocol) ist hierbei das wichtigste Protokoll. Weitere wichtige Routing-Protokolle sind RIP (Routing Information Protocol) und OSPF (Open Shortest Path First).
Socket: Verbindungsendpunkte im Netzwerk
Ein Socket (oft auch als Steckverbindung bezeichnet) ist ein Paar von Zahlen, bestehend aus der IP-Adresse und der Portnummer, das einen eindeutigen Endpunkt in einem bestimmten Netzwerk identifiziert.
Jede Transportverbindung zwischen einem Ursprung und einem Ziel wird daher durch zwei Sockets definiert: den Quell-Socket und den Ziel-Socket.
FQDN: Vollständig qualifizierter Domain-Name
Ein Fully Qualified Domain Name (FQDN) ist ein vollständiger Domain-Name, der den Hostnamen des Computers und den Domain-Namen, zu dem der Computer gehört, kombiniert.
FQDNs sind absolute Adressen, die den vollständigen Pfad in der DNS-Hierarchie bis zum Root-Server angeben. Jedes Gerät im Netzwerk hat einen eindeutigen FQDN.