Nietzsche: Götzen-Dämmerung, Kontexte und Einflüsse

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Götzen-Dämmerung und Spätwerk (1888)

Der Text bezieht sich auf Nietzsches Werk Götzen-Dämmerung aus dem Jahr 1888. Das Werk ist Teil eines größeren Projekts, in dem Nietzsche versuchte, seine Philosophie des Willens zur Macht zu systematisieren.

Kontext der späten Schriften

Zu dieser späten Schaffensphase gehören auch Der Antichrist, Der Fall Wagner und Ecce Homo. Nietzsche entwickelt darin keine völlig neuen Gedanken, sondern vertieft bereits Bekanntes. Im Januar 1889 erlitt Nietzsche in Turin einen Zusammenbruch und starb am 25. August 1900.

Philosophische Perioden

Werke wie Also sprach Zarathustra, Jenseits von Gut und Böse und Zur Genealogie der Moral gehören zur dritten und letzten Schaffensperiode, der reifen Philosophie Nietzsches. Man unterscheidet bei Nietzsche verschiedene Perioden:

  • Frühe Periode: Philologie und Kulturkritik.
  • Mittlere Periode: Genealogische Analyse, Auseinandersetzung mit der moralisch-metaphysischen Tradition (z.B. in Morgenröte).

Kultureller Hintergrund des 19. Jhd.

Nietzsche lebte in einer Ära des Niedergangs der bürgerlich-christlichen Gesellschaft, geprägt von puritanischer Moral und Vorurteilen.

Kritik an Moral und Werten

Sein Werk ist eine Reaktion gegen Mittelmäßigkeit und Konventionalität sowie eine umfassende Kritik des traditionellen Wertesystems. Es war eine Zeit sozialer Krisen und revolutionärer Bewegungen, die Hoffnung auf Befreiung für den Menschen weckten.

Konzept des Übermenschen

Beeinflusst von dieser Atmosphäre, wollte Nietzsche einen neuen Menschentypus schaffen, den Übermenschen, der das traditionelle christliche Menschenbild ersetzen sollte.

Lebensphilosophischer Ansatz

In Mitteleuropa gab es eine Strömung zur Erneuerung der europäischen Kultur, die das Leben selbst als fundamentale Prämisse ansah. Die Lebenskraft, das Vitale, wurde über das Rationale gestellt. Ein Teil seines Denkens ist die Kritik an der europäischen Kulturtradition sowie am politischen und wirtschaftlichen System, das sie trägt.

Einflüsse auf Nietzsche

Nietzsches Denken wurde von drei Hauptströmungen beeinflusst:

  • der Romantik,
  • der Philosophie Schopenhauers und
  • Darwins Evolutionstheorie.

Romantik: Gefühl vs. Tragik

Die Romantik betonte die Rückkehr zur Natur, Emotion und Gefühl. Nietzsche kritisierte jedoch die Sentimentalität der Romantik, ihre, wie er es sah, kranke Theatralik und Phantasmagorie. Er setzte ihr die tragische Kunst entgegen, die den schrecklichen und problematischen Charakter der Dinge anerkennt.

Schopenhauer: Wille und Pessimismus

Schopenhauer unterschied zwischen der Welt der Erscheinungen und der Welt an sich, die er als irrationalen, blinden Willen auffasste, der sich in aller Wirklichkeit manifestiert. Der Hauptunterschied liegt darin, dass Schopenhauer eine pessimistische Sicht auf das Leben hatte, während Nietzsches Sicht tragisch und dionysisch war.

Darwin: Evolutionstheorie

Der dritte große Einfluss war Darwin mit seiner Evolutionstheorie, nach der höhere Arten durch natürliche Selektion aus niederen Arten hervorgehen.

Nietzsche als unkonventioneller Denker

Man kann sagen, dass Nietzsche kein Philosoph im traditionellen Sinne des Wortes ist.

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