Nietzsche: Kritik, Tod Gottes, Moral

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Nietzsches Kritik an Wahrheit und Sprache

Nietzsche schlägt eine kritische Auseinandersetzung mit all jenen Elementen vor, die unsere Leistung beeinträchtigen. Er hinterfragt den Begriff der Wahrheit, die ihren Ursprung in der Sprache hat. Sprache, als soziale Konvention, bestimmt, was als wahr und falsch gilt.

Der Ursprung von Sprache und Wissen liegt in der Imagination: Der Geist schafft Metaphern, Analogien und Modelle, die als wahr wahrgenommen werden. Die Wahrheit wird zur bequemen, von allen akzeptierten Lüge.

Der Mensch ist ein prekäres Wesen, und der Philosoph, in Nietzsches Augen, ist der arroganteste von allen. Das Wissen täuscht über die menschliche Existenz hinweg, denn es veranlasst den Verstand, seine Erhaltung durch die Schwachen zu suchen, um zu überleben. Die Sprache unterliegt den Gesetzen der "Wahrheit", die ein soziales Engagement ist. Die reale Welt wird reguliert und verpflichtend.

Zwei Menschentypen nach Nietzsche

Nietzsche unterscheidet zwei Arten von Subjekten:

  • Der vernünftige Mensch: Er lebt verzweifelt durch Intuition und versucht, das Leben zu beherrschen, indem er auf die Bedürfnisse durch Prognosen eingeht.
  • Der instinktive Mensch: Er lacht über die Abstraktion und dominiert, ohne die Bedürfnisse zu sehen. Dieser Mensch ist für Nietzsche die Lösung für die Krise des heutigen Subjekts.

Die Verkündigung des Todes Gottes

Der Tod Gottes ist ein Ereignis, das die Geschichte der Menschheit teilt. Zarathustra verkündet den Tod Gottes und erhebt die Idee des Übermenschen, der vom dionysischen Ideal beherrscht wird. Dieses Ideal liebt das Leben und wendet sich gegen die Verheißungen des Himmels – die "Prediger des Todes".

Der Tod Gottes befreit den Menschen vom Übernatürlichen. Nietzsche verurteilt das Christentum, da es die Werte und Freuden der Natur als Sünden ansieht. Er sieht Gott als einen degenerierten Gott. Nietzsche unterscheidet jedoch zwischen Christus und dem Christentum: Christus war ein freier Geist, aber mit seinem Tod starb auch das Evangelium und wurde zum Christentum.

Kritik der Moral: Die Genealogie der Moral

Nietzsche übt eine tiefgreifende moralische Kritik, insbesondere am Christentum. Mit der genealogischen Methode erklärt er den Ursprung der Werte. Moral ist eine Maschine zur Beherrschung anderer. Er unterscheidet zwischen:

  • Aristokratischer Moral: Die Moral der starken Geister, des Stolzes. Das Gute ist gut und das Schlechte ist vernachlässigbar. Sie schafft eigene moralische, lebensbejahende Werte.
  • Sklavenmoral: Die Moral des Ressentiments, der Schwachen. Hier ist das Gute schwach und das Böse mächtig. Diese Moral ist nachtragend und findet sich bei Predigern, in der Demokratie und im Sozialismus.

Die Konzepte von Moral und Metaphysik ergeben sich aus schwachen Geistern, die sich an freien und kreativen Geistern rächen wollen.

Die Werte der neuen Zivilisation

  • Die Umwertung aller Werte: Nach der Ablehnung des Übernatürlichen erhebt Nietzsche alles Irdische. Die Existenz der Menschheit ist irdisch. Die Seele existiert nicht; der Mensch ist ein Körper, den Nietzsche als "guten Grund" bezeichnet.
  • Der Wille zur Macht: Der Aufstand des Lebensinstinkts gegen die Herrschaft der Vernunft. Der Wille zur Macht ist der Wille zu schaffen.
  • Die ewige Wiederkehr und Amor Fati: Der nachmetaphysische Nihilismus unseres Autors entsteht, weil alle Werte, die das Leben untergraben, geschaffen wurden. Das Leben ist etwas, das immer gleich ist. Die Lehre von der ewigen Wiederkehr fasst Nietzsches gesamte Lehre zusammen und bringt das Schicksal des Menschen und der Welt zusammen. Die ewige Wiederkehr ist eine schreckliche Wahrheit, für die man ein starker Mensch sein muss. Die ewige Wiederkehr beinhaltet den Begriff des Amor Fati, die Annahme des Schicksals. Diese Liebe befreit den Menschen von der Vergangenheit.

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