Nietzsche: Leben, Philosophie und Kultur des 19. Jahrhunderts
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Friedrich Nietzsches Leben und frühe Jahre
Friedrich Nietzsche wurde 1844 in eine Familie lutherischer Tradition geboren. Er erhielt eine humanistische Bildung, die auf biblischem Wissen basierte. Nach dem Besuch der Schule Pforte begann er 1864 ein Studium in Bonn. Er las Klassiker, Kant, Schopenhauer und andere Philosophen. Später freute er sich über die Ablehnung durch Lou von Salomé, was seine Mutter und Schwester sorgfältig zur Kenntnis nahmen.
Historischer Kontext: Das 19. Jahrhundert
Während des 19. Jahrhunderts gab es in Europa ein starkes Gefühl des Nationalismus, provoziert durch die napoleonische Invasion und die liberale Bewegung. Die nationale Frage wurde in Italien und Deutschland noch besorgniserregender; jede Nation sollte ihre eigene Verfassung und die Teilung der Gewalten haben. Einige in Deutschland bevorzugten die Vereinigung mit Österreich und Preußen. Preußen erreichte zunächst eine gute wirtschaftliche Entwicklung und verfolgte dann eine kluge Politik unter Bismarck. Wirtschaftlich entwickelte sich im 19. Jahrhundert der industrielle Kapitalismus, wobei ausreichend Material für die Nutzung dieser Ressourcen bereitgestellt wurde.
Kulturelle Entwicklungen im 19. Jahrhundert
Das 19. Jahrhundert war das Jahrhundert der Romantik, obwohl sie sich in der zweiten Hälfte entwickelte. Die Malerei blühte auf, und die Romantik sowie die Kritiker der Aufklärung wandten sich der Stimmung, der Natur und der Freiheit des Einzelnen zu, wie in den Werken von Goethe, Victor Hugo und Larra zu sehen ist. Ab den Revolutionen von 1848 spielte die Kunst eine wichtige Rolle. In Literatur und anderen Künsten setzte sich der Modernismus durch. Die positive Wissenschaft erreichte Reife, es gab Erfolge in der experimentellen, quantitativen wissenschaftlichen Entwicklung. Infolgedessen entwickelten sich Technik und Erfindungen. In der europäischen Gesellschaft entwickelte sich eine erlesene Kultur, die jedoch wenig Bedeutung hatte.
Philosophische Strömungen im 19. Jahrhundert
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der deutsche Idealismus dominant, und der führende Philosoph seit Kant war Hegel. Die Frage nach dem Wert der Idee des „Dings an sich“ – ein Phänomen, durch das alles geschieht, um eine Manifestation der letzten Wirklichkeit zu sein – wurde als Subjekt und als das, was Hegel als Idee bezeichnete, behandelt. Auch der Marxismus war eine Reaktion auf den Hegelianismus, der aus der sogenannten Hegelschen Linken hervorging.
Nietzsches Werk und Rezeption
Nietzsches Texte waren nicht systematisch, sondern oft in einem aphoristischen, poetischen Stil verfasst. Einige Philosophen glaubten, Nietzsche sei kein Philosoph. Sein Erfolg wurde posthum verstanden. Seiner Generation war der Text „Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn“ (im Sommer 1873 geschrieben, aber nicht zu Lebzeiten des Autors veröffentlicht) nicht bekannt. Er ist eine grundlegende Kritik an der rationalen Erkenntnis, die im Westen eingeführt wurde.