Nietzsche: Übermensch, Nihilismus & Wille zur Macht

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Nietzsches Philosophie: Moral, Nihilismus und der Übermensch

Nietzsche reflektiert die Zuneigung in der Konzeption moralischer Werte, die sich in den Gefühlen von „Herren“ und „Sklaven“ manifestiert.

Die Geschichte der westlichen Kultur nach Nietzsche

Nietzsche betrachtet die Geschichte der westlichen Kultur als einen wachsenden Anstieg der plebejischen Werte (Sklavenmoral) mit der entsprechenden Marginalisierung der aristokratischen Gesinnung. Diese Entwicklung gipfelte in den Emanzipationsbewegungen der Französischen Revolution.

Nietzsche stellt die „Moral der Herren“ der „Sklavenmoral“ gegenüber, um den Gegensatz zwischen dem Atheismus des „Übermenschen“ und allen Formen religiöser Knechtschaft zu verdeutlichen.

Die Krise der westlichen Kultur: Der Tod Gottes und der Nihilismus

Nietzsche untersucht die Folgen des Todes Gottes und die damit verbundenen moralischen Implikationen für den Menschen. Gott steht für ihn für eine bestimmte Art der Wirklichkeitsbetrachtung und eine Moral, die dem „Sinn der Erde“ feindlich gegenübersteht.

Die Kritik an Religion, Moral und Metaphysik

Der „Tod Gottes“ bedeutet eine radikale Kritik an Religion, Moral und Metaphysik. Er steht für den Tod absoluter Werte. An die Stelle Gottes tritt nun das Leben und der „Übermensch“ als Schöpfer neuer Werte.

Die drei Verwandlungen des Geistes

Nietzsche beschreibt drei Verwandlungen des Geistes, die symbolisch für die Stadien stehen, die der Mensch und die westliche Kultur durchlaufen haben:

  • Das Kamel: Symbolisiert den Christen, der die Last der Werte als „Überschuss des Lebens“ trägt und sich der Allmacht Gottes und der Moral beugt. Es reagiert auf die Phrase „Du sollst“.
  • Der Löwe: Symbolisiert die Zerstörung etablierter Werte. Diese Verweigerung schafft die Voraussetzungen für den Übermenschen. Der Mensch wirft die „Last“ der Tradition ab und sagt „Ich will“.
  • Das Kind: Symbolisiert die Person, die in der Lage ist, neue Werte zu schaffen, basierend auf der ursprünglichen und authentischen Freiheit. Es ist das „Ich“. Das Kind ist reine Gegenwart und symbolisiert den Übermenschen.

Nihilismus: Die Konsequenz des Todes Gottes

Die unmittelbare Folge des „Todes Gottes“ ist der Nihilismus. Er ist eine historische Bewegung, die das Schicksal der westlichen Kultur ausdrückt.

Passiver und aktiver Nihilismus

  • Passiver Nihilismus: Bezeichnet den langwierigen Prozess des Niedergangs der westlichen Kultur, der mit dem sokratischen Platonismus und der jüdisch-christlichen Religion begann. Er ist die Erfüllung der dekadenten westlichen Metaphysik.
  • Aktiver Nihilismus: Betont die Notwendigkeit, sich von alten Werten zu distanzieren und neue zu schaffen. Es ist ein aktiver Nihilismus, weil die Werte nicht durch ihren eigenen Zusammenbruch zerstört werden, sondern durch den Willen, „Nein“ zu diesen Werten zu sagen. Es ist der Zustand, der die Schaffung neuer Werte ermöglicht, das „Ja“ zum Übermenschen.

Nietzsches Kritik an der westlichen Kultur ist eine Manifestation dieses aktiven Nihilismus.

Die Umwertung aller Werte

Die Umwertung aller Werte ist eine Bekräftigung des Lebens. Alle Werte werden auf das Leben reduziert. Es geht nicht um eine Neuinvestition, sondern um eine neue Perspektive. Bisher hat die Menschheit alles, was dem Leben entgegengesetzt ist, durch einen kranken und dekadenten Geist überprüft. „Umwertung aller Werte, dies ist meine Formel.“ Nur in diesem Sinne nannte sich Nietzsche „unmoralisch“ und argumentierte, dass wir die ursprüngliche Unschuld jenseits von Gut und Böse wiedererlangen müssen.

Die Alternative zum Tod Gottes: Der Übermensch

Der „Tod Gottes“ eröffnet dem Menschen zwei Möglichkeiten: die Verarmung zum „letzten Menschen“ oder die bewusste Projektion neuer, vom Menschen geschaffener Ideale: der „Übermensch“.

Der Übermensch als Schöpfer neuer Werte

Der „Übermensch“ kennt den Tod Gottes und verzichtet auf jenseitige Träume. Das Land wird zum entscheidenden Kriterium, und der Mensch ist der „Schöpfer“.

Merkmale des Übermenschen:

  • Ein zentrales Thema in Nietzsches Philosophie.
  • Der zukünftige Held, der die Wahrheiten des „Todes Gottes“ und die Essenz des Lebens (den „Willen zur Macht“) umfasst.
  • Ein Ziel des Menschen.
  • Der „Sinn der Erde“, der die „ewige Wiederkehr“ annimmt.
  • Er ist *nicht* rassistisch oder das Ergebnis biologischer Evolution.
  • Er schafft eine neue Moral, eine neue Wertetabelle.
  • Zarathustra ist der Übermensch, die „Sonne“, das „Licht der Welt“.

Wie der Übermensch entstehen wird, erklärt Nietzsche nicht explizit. Möglicherweise ist der „Übermensch“ der erste Mensch nach dem „letzten Menschen“.

Der Wille zur Macht und die ewige Wiederkehr

Wille zur Macht: „Der Kampf des Lebens besteht darin, sich immer wieder selbst zu übertreffen, und das bestimmt alles, was existiert.“ Das Leben ist ein ständiger Kampf und Antagonismus aller bestehenden Individuen gegen alles andere.

Die Umwertung aller Werte ist ein Weg der Bekräftigung des „Willens zur Macht“. Der „Wille zur Macht“ bezieht sich auf die Gegenwart und Zukunft, aber nicht auf die Vergangenheit.

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