Nietzsches Erbe: Einfluss auf Kultur, Philosophie und Religion
Eingeordnet in Philosophie und Ethik
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 2,43 KB
Prägung von Literatur, Kunst und Ästhetik
Nietzsches Ideen haben die zeitgenössische Kultur maßgeblich geprägt. Die Literatur, Kunst und Ästhetik der frühen Jahrzehnte des zwanzigsten Jahrhunderts waren weitgehend von seiner Philosophie durchdrungen. Sie verlieh großen Fragen Ausdruck, wie etwa der Macht oder dem Willen zur Selbstbehauptung, und versuchte, die einseitige, übermäßige Empfindlichkeit des positivistischen Rationalismus auszugleichen. Nietzsches Einfluss war entscheidend für die Überwindung der Dekadenz, die das späte neunzehnte Jahrhundert kennzeichnete.
Einfluss auf Existenzialismus und Psychologie
Die Präsenz Nietzsches ist unbestreitbar in allen Philosophien unserer Zeit, die den Akzent auf das präexistente Substrat als grundlegend für jede Betrachtung des menschlichen Wesens gelegt haben. Dies ist der Fall bei den Lehren von:
- Heidegger
- Jaspers
- Jean-Paul Sartre und dem französischen Existenzialismus
Nietzsches Vorreiterrolle ist auch heute noch in Bezug auf die Psychologie, insbesondere die Psychoanalyse, von entscheidender Bedeutung.
Die Lebensphilosophie und ihre Kernthemen
Zentrale Konzepte der Lebensphilosophie
Die Lebensphilosophie, die sich im westlichen Denken verbreitete, umfasste eine Moral, die sich um das Leben dreht, das Leben im Augenblick zu leben, der Welt transzendente Bedeutung zu verleihen und einen Sinn im Leben zu suchen. Zu ihren zentralen Konzepten gehören:
- Atheismus
- Vitalismus
- Künstlerischer Ausdruck
- Das Konzept des Bildes
- Der Wert kritischer Bildung und des Lebens
- Nihilismus
Der "Tod Gottes" und seine Folgen für die Religion
Die westliche Kultur lebt im Schatten des "Todes Gottes" und der Religion. Das Christentum und der Katholizismus haben längst ihren Einfluss verloren. Der Glaube an Gott ist im Dogmatismus verloren gegangen, und heute versteht jeder Religion nach seinen eigenen Prinzipien oder deren Fehlen. Der Abstand zwischen Katholiken und der Kirche wächst. Es gibt eine Tendenz, die Religion nach Bedarf zu wechseln, da persönliche Interessen die Religion in vielen Fällen zu einem weiteren Konsumelement machen (z.B. "Spiritualität auf Bestellung"). Dies ist unter anderem auf Nietzsches proklamierten "Tod Gottes" zurückzuführen.