Nietzsches Philosophie: Konzepte und Kritik

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**Free Spirits und Nietzsches Philosophie**

Free Spirits

Der "freie Geist" symbolisiert eine neue Haltung gegenüber der Philosophie, wie sie von Nietzsche vertreten wird. In einer Zeit des Positivismus, der sich gegen Metaphysik, Philosophie, Religion und Moral richtete, war es notwendig, sich von der Last der Vergangenheit zu befreien (vgl. das *Kamel*). Der freie Geist denkt anders als die Herde. Er besitzt einen innovativen Geist und interpretiert die Wirklichkeit aus einer freien Perspektive. Um ein freier Geist zu werden, muss der Mensch die Erfahrung der Entwurzelung machen, sich von seinen Wurzeln lösen, um andere Werte und Ziele zu erreichen.

Der freie Geist wird mit dem *Löwen* verglichen, der die zweite Verwandlung des Menschen darstellt. Der Löwe will seine Freiheit erobern und die Werte der Vergangenheit zerstören, ist aber noch nicht bereit, neue zu schaffen. Er wird so zum *Kind*, das ohne unschuldige Vergangenheit ist.

Jovialität und Amor Fati

Jovialität bezieht sich auf "Amor Fati", die Liebe zum Schicksal. Es ist die Einstellung, das Leben mit Freude zu bejahen. Es ist der Instinkt des Genusses, der dionysisch geschaffen wurde (im Vergleich zur Tragödie des Schicksals). Der Mensch stellt sich dem Leben und dem Schicksal glücklich, ohne Angst vor Gut oder Böse, da diese nicht existieren. Nietzsche betrachtet die gesamte westliche Kultur als "schwer" und zu ernst. Diese Haltung zertritt die Freude am Leben. Die Jovialität, die typisch für das Kind ist, wäre laut Platon die richtige Einstellung, im Gegensatz zum Kamel.

Das Problem der westlichen Kultur liegt in der Tendenz, Gut und Böse in einzelne Begriffe zu unterteilen, was bedeutet, dass andere nach einigen streben und andere ablehnen. Unsere Kultur teilt sie alle und lässt uns das "Schlechte" mit Verachtung sehen, wodurch wir die Freude verlieren, die der Inhalt dieser Begriffe mit sich bringt.

Wahrheit und Perspektivismus

Für Nietzsche ist die einzige Wahrheit das Leben, und dieses ist mit seiner fortgesetzten Dynamik unmöglich in einem Ziel zu definieren. Daher ist seine Haltung gegenüber der Wahrheit der Perspektivismus: Wahrheit ist die Perspektive, eine Interpretation. Es ist unmöglich, die Wahrheit zu definieren, wenn man gegen den Platonismus ist.

Positivismus

Der Positivismus war eine empirische Bewegung des 19. Jahrhunderts. Er behauptete, dass die Menschheit nur mit dem Triumph der experimentellen Wissenschaft Reife erlangt und dass alles menschliche Wissen auf die Wissenschaft reduziert werden sollte, da dies unsere größte Errungenschaft ist. Nietzsche war eine Zeit lang Positivist und sah darin eine Grundlage, um Religion und Metaphysik zu kritisieren. Der Positivismus hilft bei der Zerstörung der Fehler der Metaphysik, aber Jahre später erkannte Nietzsche, dass der Positivismus falsch war, da er beim Phänomen blieb und behauptete, dass es nur Fakten gäbe. Dagegen sagte Nietzsche, dass es nur Interpretationen gibt (Perspektive).

Nietzsches Kritik an der abendländischen Philosophie

Nietzsches "Idee" bezieht sich auf den großen Irrtum der abendländischen Philosophie: die Erfindung einer realen Welt, die jenseits der sichtbaren existiert und diese radikal entwertet. Diese Idee hat ihren Ursprung bei Platon und bleibt daher in Großbuchstaben, um den platonischen Charakter zu kennzeichnen. Trotz dieses Ursprungs ist die Idee in der Philosophie dieselbe, es ändern sich nur einige Aspekte, die im Text zum Ausdruck kommen. Die wirkliche Welt ist die Welt der Ideen, zu der man durch die Vernunft gelangt. Diese Welt ist objektiv, unveränderlich und ewig, und sie ist mit der Idee des Guten und der Seele verwandt.

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