Nietzsches Philosophie: Konzepte, Werte und der dionysische Geist
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IV. Konzepte nach Nietzsche
Werden vs. Sein: Eine Kritik an Platon
Nietzsche kritisiert das platonische Konzept des "Seins" als eine Ablehnung der Realität, die sich ständig verändert. Er sieht den Gegensatz zwischen scheinbarer und wahrer Welt als Zeichen moralischer Dekadenz. Der Ausweg ist die Ablehnung der "wahren Welt", da sie ohne erkennbaren Sinn ist.
Sinnlichkeit vs. Vernunft: Das Dionysische und Apollinische
Nietzsche stellt das Konzept der Vernunft, eingeführt von Sokrates, dem dionysischen Prinzip der Sinnlichkeit gegenüber. Er argumentiert, dass große wissenschaftliche Entdeckungen dank der Sinne gemacht wurden, im Gegensatz zur rationalen Tradition der westlichen Philosophie.
Oberste Werte: Leere Abstraktionen
Nietzsche kritisiert abstrakte Kategorien des Idealismus wie "gut", "wahr" und "perfekt" als leere und allgemeine Begriffe, die die Realität nicht erfassen.
Gott: Der Tod einer Idee
Nietzsche bezieht sich auf den höchsten Gott als ein leeres Konzept, das keinen Bezug zur Realität hat. Sein berühmter Ausspruch "Gott ist tot" drückt die Überzeugung aus, dass der Einfluss Gottes auf die Menschen geschwunden ist und eine neue, authentische Lebensweise gefunden werden muss.
Leben: Die Quelle der Moral
Das Leben, oft synonym mit dem "Dionysischen", ist für Nietzsche die Quelle aller moralischen Werte. Es ist das Kriterium für die Bewertung der menschlichen Existenz und steht im Gegensatz zur lebensfeindlichen Philosophie des Abendlandes.
Dekadenz: Der Niedergang der Kultur
Nietzsche sieht in der sokratischen Moral und dem platonischen Ideal eine Degeneration der abendländischen Kultur. Die Werte des Lebens wurden durch falsche Werte ersetzt, was zu einem Niedergang der Gesellschaft führte. Der Übermensch soll diese Situation durch eine Umwertung der Werte überwinden.
Der tragische Künstler: Ein Ja zum Leben
Der tragische Künstler, im Gegensatz zu Philosophen, die den Fluss des Lebens aufhalten wollen, sagt "Ja" zum Leben, wie es ist. Er verkörpert die dionysische Akzeptanz der Realität und die Einheit von Apollinischem und Dionysischem in der griechischen Tragödie.