Nietzsches Philosophie: Umwertung der Werte, Übermensch & Ewige Wiederkehr

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1. Die moralische Neubewertung: Umwertung der Werte

Die moralische Neubewertung ist für Nietzsche eine tiefgreifende Veränderung der Beurteilung. Ausgehend von einer relativistischen Interpretation der Moral, schlägt er eine neue Hierarchie der Werte vor, die den Kern seiner neuen Interpretation von Gut und Böse bildet:

Gut und Böse im Sinne Nietzsches

Das Gute und Wahre ist demnach alles, was das Leben fördert und den Willen zur Macht stärkt. Das Schlechte und Falsche hingegen führt zur Verneinung des Lebens.

Kritik an sokratisch-platonischen und jüdisch-christlichen Werten

Diese Form der Prüfung, verkörpert in der Spannung zwischen dem Apollinischen und dem Dionysischen, wurde laut Nietzsche durch die sokratisch-platonische Philosophie und die jüdisch-christliche Religion zerstört. Diese Werte hätten das Leben in einen Verfall der ursprünglichen Werte verwandelt.

Ursprung der jüdisch-christlichen Moral: Das Ressentiment

Der Ursprung der jüdisch-christlichen Moral liegt in den wichtigsten Formen des passiven und reaktiven Nihilismus, insbesondere im „Ressentiment der Priester“, das aus ihrer Unfähigkeit resultiert, das Leben zu bejahen. Diese von ihnen erfundene Religion „transvaloriert“ die Moral, indem sie das Starke schwach und den Sünder heilig macht.

Das schlechte Gewissen entsteht, wenn Lebensinstinkte nicht ausgelebt werden können. Die Schwachen fühlen sich schuldig und ergeben sich Gott, während der starke Mensch sich unschuldig und glücklich fühlt.

Das asketische Ideal und seine Manipulation

Das asketische Ideal bedeutet, das eigene Leben in den Dienst der Transzendenz zu stellen. Dieses Ideal wird jedoch vom Priester manipuliert, um seine Macht über die Schwachen zu festigen.

2. Der Übermensch: Nietzsches Vision des überlegenen Menschen

Der Übermensch ist ein kreativer und dominanter Mensch, der das Leben liebt und die Schwäche des „gemeinen Menschen“ verachtet. Der „gemeine Mensch“ hingegen ist ein armseliges Wesen, das sein Leben Gott und der Transzendenz opfert. Er ist ein fehlerhaftes und unvollständiges Geschöpf, weder wahres Tier noch wahrer Mensch. Doch der Mensch hat das Potenzial, zum Übermenschen zu werden.

Merkmale des Übermenschen

  • Liebe zum Leben, körperliche Kraft und Freude.
  • Kraft und Lust, alles Lebensfeindliche zu überwinden.
  • Kreativität und Freiheit.
  • Mächtigkeit, jenseits von Gut und Böse und herkömmlicher Moral; weder verantwortlich noch Sünder.
  • Maximale Entwicklung des Willens zur Macht, die menschliche Evolution.

3. Die Ewige Wiederkehr des Gleichen: Nietzsches Kosmologie

Die Ewige Wiederkehr besagt, dass das Leben nicht aufhört, sondern sich immer in einer Wiederholung desselben abspielt. Diese Idee knüpft an die Vorstellung einer sich wandelnden, aber im Kern stets gleichen Welt an (Heraklit). Sie steht im Gegensatz zur linearen Lebensauffassung des Christentums.

Treue zur diesseitigen Welt

Nietzsche betont, dass es keine andere Welt gibt als diese, der man treu sein muss. Ihre Werte sind die einzig möglichen und positiven.

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