Das nordische Modell: Herausforderungen und Anpassungen in der Globalisierung

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2. Das nordische Modell

Dieses Modell verdient besondere Aufmerksamkeit, da es den Prototyp eines Wohlfahrtsstaates mit gesellschaftlichem und universellem Charakter darstellt. Durch öffentliche politische Anstrengungen in Haushalts-, Politik- und Verwaltungsbereichen zielt es darauf ab, das Wohlergehen seiner Bürger zu erreichen. Wie andere Modelle wurde es stark von der Globalisierung beeinflusst.

Die nordischen Länder werden als eine besondere Gruppe angesehen, die das sozialdemokratische System repräsentiert. Wir beziehen uns auf Kosonen Pekka (2001) und ihre Untersuchung "Die Globalisierung der Arbeit und die nordischen Wohlfahrtsstaaten", die die Beziehung zwischen Globalisierung und den Wohlfahrtsstaaten Dänemarks, Finnlands, Norwegens und Schwedens beschreibt.

Das Modell ist durch mehrere Grundsätze gekennzeichnet, die Pekka Kosonen als "nordisches normatives Erbe" bezeichnet. Aus diesem Modell ergeben sich eine Reihe von legitimen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Anforderungen:

  • Universalität und Gleichheit der sozialen Rechte aller Individuen und sozialen Gruppen
  • Rechenschaftspflicht der Regierung
  • Gleichstellung der Geschlechter
  • Vollbeschäftigung

Die Universalität in der Sozialpolitik bezieht sich darauf, dass jeder Bürger Anspruch auf Dienstleistungen und Leistungen aus dem Staatshaushalt hat. Der öffentliche Sektor spielt die Hauptrolle bei der Verteilung und Bereitstellung von Versicherungs- und Sozialleistungen. Gleichheit bezieht sich sowohl auf die Umverteilung von Einkommen als auch auf die Gleichstellung der Geschlechter. Ein hohes Beschäftigungsniveau hat in diesen Ländern eine Funktion als Umverteilungsmechanismus, und die Finanzierung der Sozialpolitik ist wichtig.

Alle diese Elemente wurden nicht nur durch das "nordische normative Erbe", sondern auch durch die wirtschaftlichen und politischen Strukturen ermöglicht. In kleinen Volkswirtschaften haben sich nationale Produktionssysteme mit einer klaren Exportorientierung entwickelt. Die Politik wurde durch eine stark sozialdemokratische Ausrichtung und die Betonung der Landwirtschaft geprägt. Die soziale Struktur besteht hauptsächlich aus Arbeitern und Bauern. Darüber hinaus hat der Arbeitsmarkt den Zugang von Frauen ermöglicht, deren Beteiligung hoch ist.

Die wichtigsten Wirtschaftsstrategien und die Sozialpolitik waren ein staatliches Anliegen und wurden daher nicht von Regierungswechseln beeinflusst. Dies zeigt die Übereinstimmung zwischen den Regierungen hinsichtlich der grundlegenden Elemente des Wohlbefindens. Änderungen in der Sozialpolitik können daher nicht einfach der Globalisierung zugeschrieben werden. Die wichtigste Frage ist, ob das "nordische normative Erbe" weiterhin gültig ist oder ob es sich verändert hat.

Die Vollbeschäftigung hat an Bedeutung gegenüber Zielen wie Stabilität und ausgeglichenem Haushalt verloren, obwohl alle Regierungen die Vollbeschäftigung als Priorität betrachten. Sowohl in der Beschäftigungspolitik als auch in anderen Bereichen der Sozialpolitik war die "Work-Line"-Strategie vorherrschend. Junge Arbeitslose müssen beispielsweise an bestimmten Bildungsprogrammen teilnehmen und eine Arbeit verrichten, anstatt nur finanzielle Unterstützung zu erhalten.

Das soziale Ziel der Gleichheit hat zu einer wachsenden Akzeptanz niedrigerer Löhne für junge Menschen geführt. Darüber hinaus wurden die Steuern auf norwegische und schwedische Produkte gesenkt, um die Schaffung von Arbeitsplätzen zu fördern. Der Grundsatz der Gleichheit wird weiterhin als Sicherheit und Umverteilung verstanden und durch die Allgemeinheit der Steuern und den Wert der Gleichheit untermauert.

Antworten auf soziale Probleme aus dem privaten Sektor finden zunehmend Akzeptanz und Umsetzung. Staatliche Sozialdienste haben ihre Belegschaft im Namen der Effizienz reduziert. Obwohl neue Akteure im "Welfare-Mix" auftauchen, bleibt die öffentliche Rechenschaftspflicht bei der Bereitstellung von Dienstleistungen und der Aufrechterhaltung der Sicherheit vorherrschend. Universelle soziale Rechte werden weiterhin von den meisten sozialen Gruppen und politischen Kräften vertreten.

In der Praxis zeigt sich die Beziehung zwischen Einkommen und Versicherungs- oder Sozialhilfe. Zum ersten Mal sind Langzeitarbeitslose tendenziell von Sozialleistungen und der Staatsbürgerschaft ausgeschlossen und gehören neuen internen Gruppen an.

Die Anfälligkeit und Nachhaltigkeit des nordischen Modells in der Globalisierung ist der nächste Schritt in der Analyse. Das hohe Niveau der Sozialausgaben und Steuern könnte die Länder im internationalen Markt anfälliger machen.

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