Ökologische Grundlagen: Boden, Klima, Vegetation und Arten

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Die Edaphosphäre: Definition und Lebenszyklus

Die Edaphosphäre umfasst den gesamten Planeten, bestehend aus anorganischen Materialien (wie Sand und Kies) und organischer Materie (z.B. abgestorbene Organismen). Der Lebenszyklus des Bodens lässt sich in verschiedene Phasen unterteilen:

  • Entstehung: Beginnend mit der Zersetzung von Substrat, gefolgt von der Entwicklung der Bodendicke und spezifischer Funktionen.
  • Reife: Eine Phase, in der der Boden seine Entwicklung allmählich fortsetzt.
  • Degradation: Eine progressive Zerstörung des Bodens.
  • Tod: Endet mit Bodenerosion.

Faktoren der Bodenentwicklung

Die Entwicklung und Eigenschaften des Bodens werden maßgeblich durch verschiedene Faktoren beeinflusst:

  • Ausgangsgestein (Parent Material): Dessen Zusammensetzung bestimmt grundlegende Bodeneigenschaften.
  • Klima und Vegetation: Sie bereichern den Boden, schützen ihn vor Erosion und fördern den Abbau organischer Stoffe.
  • Alter des Bodens: Die Bodenbildung ist ein langsamer und progressiver Prozess, der auch die Reliefgestaltung beeinflusst.
  • Menschliches Handeln: Übermäßige Nutzung kann zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Bodens führen.

Bodentypen nach Entwicklungsgrad

Inzipiente oder schwach entwickelte Böden

Diese Bodentypen weisen keine oder nur sehr schwach ausgeprägte Horizonte oder Aggregate auf. Beispiele hierfür sind:

  • Fluvisole: Böden, die aus Sedimenten von Flüssen entstehen.
  • Litosole: Sehr flachgründige, felsige Böden.
  • Regosole: Böden, die sich auf unverfestigten Sedimenten bilden.

Schwach differenzierte Böden

Diese Böden zeigen Horizonte mit geringer oder kaum erkennbarer Entwicklung. Dazu gehören:

  • Leptosole
  • Xerosole
  • Salzböden
  • Vertisole
  • Arenosole
  • Andosole

Vollständig ausgebildete Böden

Diese Bodentypen besitzen klar differenzierte und gut erkennbare Horizonte. Beispiele sind:

  • Braunerden
  • Feuchte südliche Kalkböden
  • Mittelmeerböden

Biogeographische Domänen

Die Erde lässt sich in verschiedene biogeographische Domänen unterteilen, die jeweils spezifische Klima- und Vegetationsmerkmale aufweisen:

  • Eurosibirische Domäne

    Charakterisiert durch alpine und subalpine Zonen bis zur montanen Stufe. Sie zeichnet sich durch eine hohe Vielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt aus. Das Klima ist ozeanisch geprägt, mit Gebirgsniederschlägen von über 750 mm, hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 10-30°C. Hier finden sich auch allochthone (nicht-einheimische) Arten.

  • Mittelmeer-Domäne

    Typische Vegetationsformen sind Macchia, Garrigue und Steppen in semi-ariden Gebieten. Die Vegetation ist an starke Temperaturwechsel angepasst.

  • Gebirgs-Domäne

    Spezifische Bedingungen in höheren Lagen.

  • Makaronesische Domäne (Kanarische Inseln)

    Diese Domäne weist eine reiche Vegetation auf, die von subtropisch bis subwüstenartig reicht und sich in verschiedene Höhenstufen gliedert: Basal-, Mittel-, Oberberg- und Hochgebirgsvegetation.

  • Flusslandschaften

    Ökosysteme entlang von Flüssen und Gewässern.

Klima und Bodentypen

  • Ozeanisches Klima

    In feuchten Gebieten mit ozeanischem Klima sind häufig Braunerden und Leptosole anzutreffen.

  • Mittelmeer- und Semi-arides Klima

    Diese Klimazonen sind oft mit Xerosolen verbunden.

  • Lithologie und Kalkstein

    In Gebieten mit spezifischer Lithologie und Kalkstein dominieren braune Kalkböden und Rendzinen (eine Unterart der Leptosole).

  • Flusskanäle

    Spezifische Bodentypen finden sich auch in den Gebieten von Flusskanälen.

Grundlagen der Ökologie und Landschaft

Landschaftsdefinition

Eine Landschaft ist ein geografischer Raum, der nicht nur ein Ökosystem darstellt, sondern auch durch wirtschaftliche, soziale und kulturelle Faktoren geprägt wird.

Elemente von Ökosystemen

Ökosysteme bestehen aus zwei Hauptelementen:

  • Biozönose: Die Gemeinschaft aller Lebewesen (Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen), die ein bestimmtes Gebiet bewohnen.
  • Biotop: Die unbelebte, physikalische Umwelt, die von der Biozönose bewohnt wird.

Faktoren, die die Vegetation beeinflussen

Die Entwicklung und Verteilung der Vegetation wird maßgeblich durch folgende Umweltfaktoren bestimmt:

  • Sonneneinstrahlung
  • Temperatur
  • Niederschlag

Spezifische Anpassungen der Vegetation

  • Xerophilie: Anpassung an trockene Klimabedingungen.
  • Hygrophilie: Anpassung an feuchte Bedingungen.
  • Ombrophilie: Anpassung an Lichtmangel (Schattenliebend).
  • Thermophilie: Anpassung an hohe Temperaturen oder geringe Temperaturänderungen.
  • Kryophilie: Anpassung an Kälte.

Einfluss des Reliefs

Das Relief spielt eine wichtige Rolle für die lokalen Klimabedingungen und damit für die Vegetation:

  • Sonnige Hänge (Sonnseiten): Erhalten viel Sonneneinstrahlung und Wärme.
  • Schattenhänge (Schattseiten/Obac): Erhalten wenig Sonneneinstrahlung, sind kälter und feuchter.

Anthropogene Elemente

Menschliches Handeln beeinflusst Ökosysteme erheblich, beispielsweise durch:

  • Das Aussterben von Arten.
  • Die Einführung neuer Arten.

Vegetationstypen und Artenklassifikation

Klimaxvegetation

Die Klimaxvegetation beschreibt den Zustand, in dem eine Lebensgemeinschaft und ihr Biotop eine optimale und stabile Beziehung zueinander aufweisen, also ein ökologisches Gleichgewicht erreicht ist.

  • Potenzielle Klimaxvegetation: Dies wäre die natürliche Vegetation, die sich ohne menschlichen Einfluss in einem bestimmten Gebiet entwickeln würde.
  • Aktuelle Vegetation: Die tatsächlich vorhandene Vegetation, die oft durch anthropogene Effekte (z.B. Dünenbildung, Landnutzung) oder Naturkatastrophen gestört ist und sich daher im Ungleichgewicht befinden kann. Dies betrifft sowohl einheimische als auch nicht-einheimische Arten.

Klassifikation von Pflanzenarten

  • Einheimische Arten (Lokal)

    Arten, die ihren Ursprung in der jeweiligen Region haben und typisch für die Halbinsel sind. Dazu gehören:

    • Wilde Arten: Entwickeln sich vollständig ohne menschliches Zutun.
    • Endemische Arten: Kommen ausschließlich in bestimmten, eng begrenzten Gebieten vor.
  • Allochthone Arten (Fremd)

    Arten, die durch menschliches Handeln oder natürliche Prozesse wie Meeresströmungen in ein neues Gebiet eingeführt wurden.

    • Kosmopolitische Arten: Arten, die unabsichtlich weit verbreitet wurden.
    • Verwilderte Arten: Ursprünglich kultivierte Arten, die sich in der Natur etabliert haben.

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