Oktoberrevolution 1917: Ursachen, Verlauf & Folgen des Sowjetstaats
Eingeordnet in Sozialwissenschaften
Geschrieben am in
Deutsch mit einer Größe von 3,12 KB
Die Oktoberrevolution 1917: Der entscheidende Umbruch
Alexander Kerenski strebte die Umwandlung des zaristischen Staates in eine parlamentarische Republik an. Die provisorische Regierung sollte die Situation bis zur Einberufung einer neuen verfassungsgebenden Versammlung überbrücken. Leo Trotzki wurde zum Zentrum der Opposition gegen dieses republikanische Regime.
Am 25. Oktober (nach julianischem Kalender) erhob sich das Volk nach Lenins Aufruf. Bald schlossen sich bewaffnete Arbeitergruppen an und besetzten wichtige Orte.
Der Aufbau des Sowjetstaates
Die Revolution wurde schließlich durch rasches Handeln der bewaffneten Massen und der Sowjets vollzogen. Obwohl sowohl Bolschewiki als auch Menschewiki in den Sowjets vertreten waren, übernahmen die Bolschewiki die Führung.
Lenin wurde zum unangefochtenen Führer innerhalb der bolschewistischen Partei, auch wenn es weiterhin Probleme bezüglich des weiteren Revolutionsweges gab. Die neue Regierung Sowjetrusslands wurde als Rat der Volkskommissare unter dem Vorsitz Lenins gebildet.
Die bolschewistische Partei war das Zentrum der höchsten Macht. Die Führung oblag einem Ausschuss, der später als Politbüro bekannt wurde. Die staatlichen Institutionen wurden auf dem Kongress der Sowjets etabliert, der eine Legislative mit zwei Kammern bildete.
Die sowjetische Nationalitätenpolitik führte zur Gründung der Sowjetunion. Die Mitglieder wählten das Präsidium, das höchste Organ des Obersten Sowjets, das als Staatsführung fungierte. Die Exekutivgewalt wurde von Volkskommissaren ausgeübt.
Erste revolutionäre Maßnahmen
Die ersten großen revolutionären Maßnahmen betrafen vor allem Land und Nationalitäten:
- Enteignung der Kronländer, des Adels und des Kirchenbesitzes.
- Den Völkern des ehemaligen Reiches wurde das Recht auf Selbstbestimmung zugesprochen, mit der Möglichkeit, sich als Republiken der russischen Regierung anzuschließen oder unabhängig zu werden.
- Einführung der Arbeiterkontrolle in Unternehmen mit mehr als fünf Angestellten.
- Verstaatlichung der Banken.
Weitere Dekrete der Bolschewiki
Weitere wichtige Dekrete der Bolschewiki waren:
- Der Rückzug des Landes aus dem Ersten Weltkrieg.
- Die Einleitung von Friedensverhandlungen: Eine sowjetische Delegation unter der Leitung Trotzkis führte die Gespräche.
Bürgerkrieg und Kriegskommunismus
Die Revolution hatte zwar in weiten Teilen des Landes gesiegt, doch ihr Erfolg war noch ungewiss. Der Widerstand gegen die Bolschewiki wurde von verschiedenen Gruppen geführt:
- Teilen der alten zaristischen Armee.
- Mitgliedern der ehemaligen privilegierten Schichten.
- Besitzenden Bauern (Kulaken).
- Bestimmten Ethnien, wie den Kosaken.
Diese Gegner bildeten schließlich die Weiße Armee, die in Opposition zur Roten Armee stand und einen blutigen Bürgerkrieg auslöste.