Ontologie und Erkenntnistheorie: Konzepte und Philosophische Methoden

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Ontologie: Das Studium des Seins

Die Ontologie beschäftigt sich mit der Frage: Was ist alles, was existiert? Sie untersucht das Sein als solches. Unsere Wahrnehmung (Fühlen, Sehen) kann die Wirklichkeit erfassen, muss aber nicht zwingend mit ihr übereinstimmen. Wir erfassen die Wirklichkeit oft als das, was wir sehen. Dies ist ontologisch relevant, da wir versuchen zu verstehen, was wir begreifen. Wir erreichen dieses Verständnis durch Wahrnehmung und andere Mittel.

Zum Beispiel: Die Prüfung des Wesens klärt die Realität, in der wir leben. Wir können etwas als wirklich oder unwirklich erachten. Um die Realitäten, beispielsweise in der Zahnheilkunde, zu definieren und eine klarere Definition zu erhalten, nutzen wir die Ontologie der Begriffe, die Teil der Fachsprache und der Umgangssprache sind.

Grundlegende Ontologische Konzepte

Sein (Being)

Der Begriff Sein hat zwei Hauptbedeutungen:

  1. Er bezieht sich auf die Existenz (z. B. Sie existieren).
  2. Er bezeichnet die Beziehung zwischen Subjekt und Prädikat (z. B. „Der Apfel ist rot“).

Substanz und Akzidens (Stoff/Unfall)

Die Substanz (Stoff) ist das, was seine eigene Existenz hat (ein Objekt). Ein Akzidens (Unfall) ist eine Qualität, die eine Substanz benötigt, um zu existieren. Beispiel: Wir können sagen: „Das Auto ist rot.“ Das Auto ist die Substanz, und Rot ist das Akzidens, weil man eine Farbe nicht sehen kann, wenn sie nicht an einem Objekt haftet.

Materie und Form

Die Materie ist das, woraus etwas besteht (das Externe), und die Form ist seine Struktur oder Organisation. (Zum Beispiel: Bei einer runden Scheibe ist die Materie das Material der Scheibe, und ihre Form ist rund.)

Essenz und Existenz

Wenn etwas existiert, hat es sein Wesen (Essenz). Das Wesen ist das, was etwas ist, während die Existenz die Tatsache ist, dass es ist. Es ist eine Sache, und eine andere ist, wie wir sie kennen.

Abgrenzung zur Erkenntnistheorie (Epistemologie)

Die Ontologie fragt, was ist. Die Erkenntnistheorie fragt, wie wir etwas wissen. Beispiel: Ich kenne jemanden (Existenz), aber ich kenne nicht notwendigerweise das Wesen dieser Person. Jeder kann seine eigene Welt haben. Ich kann das Wesen einer Sache (z. B. einer Tafel) kennen, und dieses Wesen kann mit der Wirklichkeit übereinstimmen.

Die Erkenntnistheorie unterscheidet sich von der Ontologie dadurch, dass sie sich mit dem Wissen darüber beschäftigt, ob Dinge existieren oder nicht. Beispiel: Wenn ich sage, dass es in Kanada bis zu 20 Grad unter Null hat, habe ich es vielleicht nicht selbst gesehen, aber es kann trotzdem real sein.

Gott als Ontologisches Problem

Das Kausalitätsprinzip und die Erste Ursache

Wenn etwas A etwas B hervorbringt, dann hat alles eine Ursache (Kausalitätsprinzip). Dies führt zur Frage nach einer grundlosen Ursache (der ersten Ursache).

Beispiel: Ich zerbreche etwas. Wer ist die Ursache des Defekts? Ich! Und die Ursache ist, dass es zerbrochen ist.

Gott wird oft als derjenige betrachtet, der bewegt, ohne selbst bewegt zu werden. Er ist nicht die Wirkung irgendeiner Ursache, weil er keinen Anfang und kein Ende hat. Es wird angenommen, dass Gott das Höchste und Perfekteste ist, die Ursache aller Ursachen, d. h. die Erste Ursache.

Philosophische Methoden der Erkenntnis

Die Mäeutik (Hebammenkunst)

Die Mäeutik (Sokratische Methode) extrahiert Wissen durch gezielte Fragen und Antworten.

Empirisch-Rationale Methoden

Diese Methoden kombinieren zwei Ansätze: Der eine ist empirisch (durch Erfahrung extrahierbar), der andere ist rational (durch Vernunft begründbar). Durch die Kombination dieser Ansätze nutzen wir die Erfahrung, um zur Wahrheit zu gelangen.

Empirische Methoden

Die Wissenschaften sind empirisch, weil sie auf Erfahrung basieren. Was heute als wahr angesehen wird, kann morgen anders sein, da unterschiedliche Erfahrungen gemacht werden. Nicht alles kann endgültig nachgewiesen werden, da man heute einen Weg sehen kann und morgen einen anderen. Beispiel: Ein universelles Ding, das durch Experimente als real bestätigt wird.

Die Transzendentale Methode

Diese Methode basiert auf der Erfahrung, aber sie misst das Tatsächliche, indem sie es in Kategorien einordnet (z. B. Akzidenzien). Etwas, das nicht direkt erlebt wird, wird klassifiziert – durch das Zusammenspiel von Geist, Vernunft und Erfahrung. Man ordnet etwas mental aufgrund seiner Erfahrungen ein. Die Methode ist weder rein rational noch rein empirisch, sondern vereint Elemente von beidem. Sie akzeptiert die Realität und ordnet sie in Kategorien ein.

Beispiele:

  • Klassifizierung eines Menschen als Wesen.
  • Klassifizierung eines Fahrrads als Fahrzeug.

Obwohl ein Tisch und ein Stuhl unterschiedliche Dinge sind, dienen sie als Objekte nicht demselben Zweck.

Linguistische Analyse und Phänomenologie

Diese Methode analysiert die Konzepte und Begrenzungen, die durch die Sprache verwendet werden. Sie beinhaltet die Kontrolle durch das eigene Bewusstsein. Wenn wir schlafen, können wir etwas erleben, das uns nicht bekannt ist. Wenn wir jedoch wach sind und Erfahrungen machen, können wir diese prüfen und testen. Das Bewusstsein für eine Erfahrung ist etwas Phänomenales.

Ziel ist es, zu analysieren, was menschlich und gut ist, und präzise sprachliche Konzepte zu definieren. Zum Beispiel: Abstrakte Dinge (wie „die Ursache“) können nicht direkt beobachtet werden, wohl aber konkrete Dinge (wie „der Vorstand“). Dieser Ansatz steht oft im Gegensatz zum reinen Rationalismus.

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