Die Opferung der Iphigenie: Antikes Mosaik aus Empúries

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Das Mosaik der Opferung der Iphigenie

Allgemeine Informationen zum Kunstwerk

  • Autor: Unbekannt
  • Datierung: Antike (Fundort: Empúries, 1848)
  • Material: Tesserae aus Stein und Marmor
  • Herstellungsart: Mosaiktechnik
  • Trägermaterial: Wand oder Boden
  • Abmessungen: 55 cm x 60 cm

Was ist ein Mosaik?

Ein Mosaik ist ein dekoratives Element, das durch die Kombination kleiner quadratischer Stücke (Tesserae) aus Stein, Glas oder Keramik in verschiedenen Farben gebildet wird, um unterschiedliche Formen und Muster zu erzeugen.

Formale Beschreibung und Komposition

Das Mosaik ist eine beeindruckende Kombination aus drei antiken Techniken: opus tessellatum, opus vermiculatum und opus sectile. Es vereint verschiedene Formen und Größen von Marmor- und Steintesserae sowie unterschiedliche Farben, um eine lebendige Szene zu schaffen.

Die zentrale Szene: Opferung am Altar

Im Vordergrund sehen wir den Altar der Opferung, umgeben von Feldern, mit einer brennenden Fackel daneben. Im Hintergrund, von links nach rechts, sind die Hauptfiguren dargestellt:

  • Agamemnon (König von Mykene), der sein Gesicht mit einer Geste der tiefen Trauer bedeckt.
  • Neben ihm seine Tochter Iphigenie, die mit einem Schleier bedeckt ist.
  • An ihrer Seite steht Odysseus (König von Ithaka), der ein Zepter hält.
  • Danach folgt Kalchas (der Seher), erkennbar an seinem weißen Gewand, einem Stirnband auf dem Kopf und einem Messer in der rechten Hand.
  • Der letzte Charakter ist Menelaos (König von Sparta), der ebenfalls ein Gefäß in der linken Hand hält.

Unterhalb von Menelaos ist ein Diener dargestellt, der im Verhältnis zu den anderen Figuren kleiner erscheint. Er trägt zur Opferzeremonie bei und hält ein Tablett, ein Handtuch und ein heiliges Gefäß in der rechten Hand.

Hintergrund und symbolische Elemente

Hinter diesen Hauptfiguren, auf einer dritten Ebene, stehen vier unbewaffnete Jugendliche, die die Szene wie von einem Lager aus beobachten. Auf der linken Seite finden wir Achilles, der Tapferkeit symbolisiert.

In einem oberen Bereich auf der linken Seite ist eine Säule zu sehen, auf der zwei Darstellungen von Göttern abgebildet sind: Apollon (Gott der Musik) mit einer Lyra und die Göttin Artemis (Göttin der Jagd) mit einem Bogen. Apollon und Artemis waren Geschwister und präsidierten über das Opfer. Auf der rechten Seite ist Artemis erneut dargestellt, begleitet von einem Hirsch.

Am unteren Ende der Säule ist ein Schutzschild zu sehen, hinter dem natürliche Elemente wie Bäume erscheinen. Es gibt einen deutlichen Farbkontrast zwischen der zentralen Szene, die in hellen Tönen gehalten ist, und den dunkleren Tönen des Hintergrunds (Bäume und ehrwürdige Figuren). Dies deutet auf plötzliche Farbwechsel hin.

Licht, Ausdruck und Komposition

Das Licht im Mosaik ist sehr einheitlich, wodurch es keine starken Farbkontraste oder ausgeprägten Licht-Schatten-Spiele gibt. Es wird versucht, eine einheitliche Tiefe mit verschiedenen Tonalitäten zu schaffen. Die dargestellten Gesichter sind Ausdruck von Schmerz und tiefer Trauer.

Das Mosaik kann kompositorisch in zwei Hälften geteilt werden: eine obere und eine untere Hälfte, die jeweils unterschiedliche Aspekte der Szene betonen.

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