Optimale Arbeitsplatzgestaltung: Ergonomie, Layouts und Stuhl-Anpassung

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Prinzipien der Arbeitsplatzgestaltung

Flexibilität in der Verteilung

Dieses Prinzip berücksichtigt Kriterien zur Vorhersage zukünftiger technologischer und anderer Veränderungen, um eine flexible Gestaltung zu ermöglichen.

Prinzip der vollständigen Integration

Dieser Grundsatz fordert eine harmonische Abstimmung der Bedürfnisse und Anforderungen der Mitarbeiter mit den Produktionsprozessen. Alle Produktionsfaktoren müssen koordiniert werden, um Dysfunktionen im Arbeits- und Geschäftsumfeld zu vermeiden. Eine ganzheitliche Betrachtung als Einheit trägt zu höherer Sicherheit und Effizienz bei.

Grundsatz der Sicherheit und des Komforts

Dieses Prinzip leitet sich aus dem vorherigen ab. Es erfordert die Berücksichtigung aller Umgebungsfaktoren wie Licht, Luftfeuchtigkeit, Temperatur, physikalische, chemische und biologische Schadstoffe sowie die Einhaltung festgelegter Akzeptanzschwellenwerte. Diese Anforderungen müssen sowohl bei normalen Aktivitäten als auch bei gelegentlichen Wartungsarbeiten, Reparaturen und dem Austausch von Maschinen gewährleistet sein.

Prinzip der geringsten Entfernung

Dieses Prinzip fordert den geringsten Abstand zwischen Arbeitsgängen und Materialien, um das Unfallrisiko zu minimieren.

Symptome einer suboptimalen Layout-Planung

  • Wiederholte Unfälle an bestimmten Stellen
  • Lange Transportwege für Materialien
  • Materialwege kreuzen sich ständig
  • Lagerung von Materialien in Gängen und Transitzonen
  • Verluste und Schäden an Arbeitsmitteln
  • Nichteinhaltung von Fristen

Ergonomie am Arbeitsplatz: Stühle richtig nutzen

Folgen unsachgemäßer Stuhlnutzung

Sitz zu hoch

Führt zu übermäßigem Druck auf die Oberschenkel und beeinträchtigt den Blutfluss. Die Füße berühren den Boden nicht, was zu einer instabilen Position führt.

Sitz zu niedrig

Führt zu einer Streckung der Beine nach vorne, was die Stabilität beeinträchtigt. Der Körper rutscht nach hinten, und der Oberkörper wird unzureichend gestützt.

Sitzfläche zu tief

Verursacht Druck im Bereich hinter den Knien, was zu Unbehagen und Durchblutungsstörungen führt.

Sitzfläche zu kurz

Bietet nicht genügend Unterstützung unter den Oberschenkeln und führt zu einer unausgewogenen Sitzposition.

Optimale Höhe der Arbeitsfläche

Einige Experten empfehlen, dass die Arbeitsfläche in der Regel leicht unter Ellenbogenhöhe positioniert sein sollte (zwischen 5 und 10 cm). Für Frauen wird eine durchschnittliche Höhe zwischen 85 und 95 cm empfohlen, für Männer zwischen 95 und 105 cm.

Arten von Layout-Planungen (DEP)

Klassische Layout-Typen

Funktionales oder Prozess-Layout

Hierbei werden Arbeitsplätze und Maschinen mit ähnlichen Eigenschaften gruppiert, sodass keine zwei die gleiche Aufgabe ausführen. Es eignet sich für eine breite Palette von Produkten in relativ geringen Mengen.

Lineares oder Produkt-Layout

Die Arbeitsplätze sind hier nach dem linearen Produktionsprozess angeordnet. Es wird häufig verwendet, wenn große Mengen einer kleinen Auswahl von Produkten hergestellt werden müssen. Die Maschinenzeiten sind gut definiert und der Produktionsablauf ist koordiniert und ausgewogen, oft ohne Zwischenlagerung von Einheiten.

Festplatz-Layout

Die Arbeiter bewegen sich zum wichtigsten Werkstück, das an einem festen Ort bleibt. Beispiele hierfür sind Bauwerke oder der Schiffbau.

Zellenfertigung oder Teamarbeit

Jede Zelle besteht aus mehreren Arbeitsplätzen, die in der Lage sind, ein Produkt zu fertigen, das verschiedene Arbeitsgänge und Prozesse umfasst. Diese Art der Verteilung bietet folgende Vorteile:

  • Ermöglicht eine flexiblere Produktion.
  • Reduziert Lagerbestände und unfertige Erzeugnisse (Work-in-Progress).
  • Fördert positive Zusammenarbeit durch Kommunikation, Partizipation, Integration und Solidarität.

Wesentliche Kriterien für die Layout-Planung

Grundlegende Prinzipien der Anordnung

Prinzip der Bedeutung

Die wichtigsten Elemente sollten an zentralen oder leicht zugänglichen Stellen platziert werden.

Prinzip der Nutzungshäufigkeit

Elemente, die am häufigsten verwendet werden, sollten leicht erreichbar sein.

Prinzip der Funktionsgruppierung

Elemente mit ähnlichen Funktionen sollten räumlich zusammengefasst werden.

Prinzip der Nutzungsabfolge

Komponenten, die in einer bestimmten Reihenfolge verwendet werden, sollten entsprechend angeordnet sein.

Detaillierte Ergonomie des Bürostuhls

Sitzhöhe

Die Sitzhöhe sollte für den Benutzer einstellbar sein, um die anthropometrische Variabilität der Nutzergruppe abzudecken. Der Einstellbereich liegt üblicherweise zwischen 380 und 500 mm. Ist die Sitzhöhe fixiert, sollte sie speziell für das 5. Perzentil ausgelegt sein, damit 95 % der Benutzer ihre Füße auf dem Boden abstützen können. Bei höheren Perzentilen, z. B. dem 50. Perzentil, ist eine Fußstütze erforderlich.

Sitztiefe

Die Tiefe des Sitzes sollte so einstellbar sein, dass der Benutzer die Rückenlehne effektiv nutzen kann, ohne dass die Vorderkante des Stuhls die Rückseite der Beine drückt. Solche Kanten sollten richtig abgerundet sein. Die Sitztiefe sollte für das 95. Perzentil konzipiert sein und zwischen 380 und 420 mm liegen.

Rückenlehne

Die Rückenlehne sollte eine angemessene Unterstützung für den Benutzer bieten, insbesondere im Bereich der Lendenwirbelsäule. Dazu sollte sie höhen- und neigungsverstellbar sein und eine leichte Wölbung im Lendenbereich aufweisen. Es ist wichtig, dass das Körpergewicht über das Gesäß in den Sitz geleitet wird.

Sitzbreite

Die Breite sollte speziell für das 95. Perzentil ausgelegt sein und zwischen 400 und 450 mm liegen.

Sitzkissen und Armlehnen

Das Sitzkissen sollte eine Schaumstoffdicke von 20 mm aufweisen. Armlehnen sollten eine Breite von 60-100 mm haben.

Stabilität

Um die Stabilität zu erhöhen, wird die Verwendung eines Fünf-Stern-Fußkreuzes empfohlen, das bei Bedarf Mobilität ermöglicht. Die Länge der Stuhlbeine sollte mindestens der Sitztiefe entsprechen (380-450 mm).

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